"Folge des Klimawandels"
Studie prognostiziert Anstieg der Temperatur im Rhein um mehr als 4 Grad

Die Temperatur des Rheins steigt - und könnte bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 4,2 Grad höher liegen als im Mittel zwischen 1990 bis 2010. Das geht aus einer Studie der Bundesanstalt für Gewässerkunde mit dem niederländischen Forschungsinstitut Deltares hervor. Es seien bereits Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft zu beobachten, die sich noch verstärken werden.

    Trockenheit herrscht am Rhein in Oberkassel mit Blick auf die Altstadt.
    Niedrigwasser am Rhein wie im Frühjahr könnten in Zukunft häufiger werden. (Rolf Vennenbernd / dpa / Rolf Vennenbernd)
    Der Anstieg der Wassertemperatur stehe in direktem Zusammenhang mit dem Anstieg der Lufttemperatur aufgrund des Klimawandels, teilte die Bundesanstalt mit. In der Folge verändern sich demzufolge die Lebensbedingungen im Rhein erheblich: Wasser-Organismen könnten durch Hitzestress anfälliger für Krankheiten werden, außerdem stehe Tieren wie Fischen weniger Sauerstoff zur Verfügung.

    Zunahme von Niedrigwasser erwartet

    Zugleich dürften sich der Auswertung zufolge Niedrigwasser-Phasen häufen. Bereits in diesem Frühjahr lag der Wasserstand von Deutschlands längstem Fluss deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Niedrigwasser wiederum führe oft zu höheren Wassertemperaturen. Einleitungen von warmen Abwassern - etwa durch aufgewärmtes Kühlwasser von Kraftwerken - seien hingegen zurückgegangen.
    Gegenmaßnahmen sind der Studie zufolge nicht einfach umzusetzen. In kleineren Nebenflüssen könnten etwa schattige Rückzugsgebiete geschaffen werden, auch die Renaturierung von Auwäldern sei ein Weg. In großen Nebenflüssen und im Rheinhauptstrom seien Maßnahmen dagegen schwieriger umzusetzen.
    Für die Untersuchung werteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler historische Messreihen für den Zeitraum von 1978 bis 2023 aus und erarbeiteten zudem Modellierungen mit Prognosen für die künftige Entwicklung bis ins Jahr 2100.
    Diese Nachricht wurde am 12.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.