Printmedien
Studie: Zu wenig Berichte über Gewalt gegen Frauen

In Deutschland erleben täglich mehr als 140 Frauen sexualisierte Gewalt. Alle drei Minuten ist eine Frau von häuslicher Gewalt betroffen. Und fast täglich wird eine Frau Opfer eines Femizids. Das zeigen aktuelle Statistiken - in der Berichterstattung deutscher Zeitungen und Zeitschriften finden sich diese verschieden Formen der Gewalt einer Studie zufolge allerdings nicht wieder.

    Ein lila farbenes Schild mit der Aufschrift "Frei leben ohne Gewalt" liegt auf einem gepflasterten Boden. Es zeigt auch die Umrisse einer Frau mit ausgestreckten Armen.
    Gewalttaten gegen Frauen werden laut einer Studie in Printmedien oft als "tragischer Einzelfälle" bezeichnet. (picture alliance / dpa / Leonie Asendorpf)
    Eine Untersuchung der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass solche Taten dort oft noch als isolierte "tragische Einzelfälle" beschrieben werden und nicht als alltägliches Problem. Zudem fokussierten sich die Berichte meist nur auf Tötungsdelikte. Die Autorin der Studie schließt daraus, dass es insgesamt zwar viele Berichte über Gewalt gegen Frauen gibt, die Meldungen aber erst einen Nachrichtenwert bekommen, wenn die Gewalt eine extreme Form aufweist,
    Für die Studie wurden gut 3.100 Artikel ausgewertet, die zwischen 2020 und 2022 in verschiedenen Medientypen erschienen sind - in regionalen wie überregionalen Zeitungen, in der Boulevardpresse, bei Spiegel Online sowie der Nachrichtenagentur dpa. Die Berichterstattung in Radio und Fernsehen wurde nicht untersucht.

    Weitere Informationen

    BKA-Lagebild: Mehr Straftaten gegen Frauen – deutlicher Anstieg von Gewaltdelikten
    Diese Nachricht wurde am 12.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.