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Studie zur Windenergie
20 Prozent des globalen Strombedarfs decken

Im Jahr 2030 könnten Windenergieanlagen fast ein Fünftel des weltweiten Kraftwerksparks ausmachen und Strom liefern. Das geht aus einer Studie hervor, die der Weltwindenergieverband GWEC und Greenpeace heute in China vorstellen.

Von Ruth Kirchner | 21.10.2014
    Der Propeller eines Windrades wird am 31.03.2014 nahe Visselhövede (Niedersachsen) montiert.
    Mittelfristig habe die Windkraft wirtschaftliche Vorteile, heißt es in der Studie. (picture alliance / dpa / Daniel Reinhardt)
    Bis zum Jahr 2030 könnten weltweit Windanlagen mit einer Leistung von 2.000 Gigawatt installiert werden, heißt es in der Studie, das würde fast einem ein Fünftel des weltweiten Kraftwerksparks entsprechen. Bis zum Jahr 2050 könnte das sogar fast ein Drittel werden. Davon ist die Welt derzeit aber noch weit entfernt. Derzeit wird gerade mal drei Prozent des Strombedarfs aus der Windkraft gewonnen.
    Deutliches Wachstum prognostiziert
    Für dieses Jahr rechnen die Autoren aber wieder mit einem deutlichen Wachstum des Marktes, nachdem er im letzten Jahr erstmals eingebrochen war - unter anderem wegen des Auslaufens von Fördermechanismen in den USA und wegen des verlangsamten Wachstums in China.
    Mittelfristig habe die Windkraft wirtschaftliche Vorteile, hieß es. Kohlekraftwerke seien bislang zwar noch billiger - aber nur wenn die Folgekosten für die Umwelt nicht mitgerechnet werden.
    Wind ist mittlerweile in vielen Fällen die billigste Option, um Strom bereitzustellen, sagte Steve Sawyer vom Windenergie-Verband vor Journalisten in Peking.
    Es gibt viele Hürden
    Gerade Asien, allen voran China, gilt als Zukunftsmarkt. Nachdem Europa den Windmarkt jahrelang dominiert hat, dürfte die gesamte installierte Kapazität in Asien Ende dieses Jahres die der Europäer erstmals übersteigen. Allerdings gibt es weiterhin viele Hürden. In China etwa gibt es Probleme bei der Einspeisung ins Stromnetz, bei den Lizenzen und bei der Qualitätssicherung der Turbinen.
    Wenn solche Hindernisse aus dem Weg geräumt würden, könnte die Windkraft jedoch einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sagte Sven Teske von Greenpeace
    "Im Jahr 2020 könnte die weltweite Windindustrie jährlich zur Vermeidung von 1,2 Milliarden Tonnen CO2 beitragen - das entspricht den Emissionen von Deutschland und Italien zusammen."
    Eher zurückhaltend äußerten sich der Weltverband und Greenpeace über Offshore-Anlagen. Sie hätten zwar gewaltiges Potenzial, aber wegen der enormen Investitionskosten würde es noch Jahre dauern, bis Offshore tatsächlich konkurrenzfähig werde.