Seherische Fähigkeiten musste Roland Salchow, der Staatsrat für Wissenschaft im Hamburger Senat, für die Einschätzung der Koalitionsverhandlungen zum Thema Studiengebühren nicht haben
" Ich nehme an, dass es ohne Schlägereien ausgeht, Blut wird auch nicht fließen, und wir müssen einfach sehen. welche Dinge möglich sind."
Möglich war in der Tat - die "Beinahe"-Abschaffung der Studiengebühren, die der Hamburger Senat erst vor zwei Jahren eingeführt hatte. Das heißt konkret - die Hamburger Studierenden bezahlen während ihres Studiums keine Gebühren sondern müssen erst, wenn sie mindestens ein Jahresgehalt von 30,000 Euro erwirtschaften, pro Studiensemester 375 Euro zurückzahlen, statt wie bisher, 500 Euro pro Semester. Die Grünen-Landeschefin Anja Hajduk verkündete den Kompromiss sichtbar stolz.
" Mit dieser Einigung haben wir den Eindruck, dass wir den notwendige Finanzierung der Universität vereinbaren können mit einem Modell, das nicht zu ungerechtfertigten Belastungen führt, weil die Studenten während ihres Studiums davon frei sind, aber wenn sie den wirtschaftlichen Erfolg aus dieser Qualifikation haben, den wir auch definiert haben, dass sie dann auch diese Gebühr zurückzahlen."
Nachgelagerte Studiengebühren heißt das Modell, eine Idee, über die jahrelang bundespolitisch gestritten wurde und die dann als "nicht umsetzbar" wieder verworfen wurde. Jetzt soll es möglich sein - und hat für Hamburg den Vorteil, dass jede Partei sich ein bisschen durchsetzen konnte. Die Zinsbelastung dieser "Zwischenfinanzierung" soll durch den öffentlichen Haushalt getragen werden, so die Landeschefin der GAL und pries gleich noch weitere Vorzüge dieser Einigung. Die finanzielle Ausstattung der Hochschulen bleibe trotz der geringeren und zeitverzögerten Einnahmen aus den Studiengebühren erhalten, das war die Bedingung der CDU gewesen
" Diesem Modell ist auch eigen, dass die bisherigen Befreiungstatbestände, die es gibt, nicht mehr notwendig sind, weil die Rückzahlungspflicht an den wirtschaftlichen Erfolg nach dem Studium gekoppelt ist, damit ist es auch ein viel bürokratiefreieres Ergebnis."
Auch der Asta-Vorsitzende, Thorsten Hönisch, hat nicht wirklich was zu meckern. Aber Euphorie hört sich anders an
" Unser Wunsch wäre natürlich schon gewesen, wenn die Grünen sich dagegen sich gegenüber der CDU durchgesetzt hätten, mit ihrem Modell einer totalen Abschaffung, das ist ihnen nicht gelungen und da bleiben die Grünen ein Stück hinter ihren Wahlversprechen zurück, aber die nachgelagerte Version ist eine, mit der man aus studentischer Sicht durchaus leben kann."
Denn die aktuelle Sozialerhebung des Studierendenwerks belegt schon für das Jahr 2006 eine zunehmend angespannte finanzielle Lage der Studierenden und eine Verstärkung sozialer und finanzieller Hürden beim Hochschulzugang. Auch die Versuche der CDU, die Studiengebühren sozial abzufedern, haben nicht funktioniert: Stipendienprogramme gibt es nicht. Die Studienkredite und -darlehen sind so teuer, dass sie kaum angenommen werden. Fazit - trotz einer ersten Erleichterung allgemeine Skepsis auf Seiten der Studierenden. Auch was die Verwendung der Studiengebühren angeht.
"Was ist tatsächlich zusätzlich, wie kriegen wir das hin, dass das Geld in der Lehre auch landet, da landet, wo wir Studierenden auch was davon merken, und der letzte Punkt dazu, wie wird über die Mittel berichtet, wie sieht das mit Transparenz und Controlling aus, da hat die Uni auch noch nicht so richtig Vorstellungen, wie das laufen soll."
Eigentlich soll das Geld in die Lehre gesteckt werden, das sei, so Höhnisch, in der Vergangenheit aber nicht passiert. Entweder wurden die Mittel in die Verwaltung gesteckt - oder aber es wurden wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt
"Die dann aber nicht dazu geführt haben, dass es mehr Lehrveranstaltungen gab, sondern nur dazu geführt haben, dass der Professor seine Veranstaltungen nicht mehr machen musste, weil er einen Mitarbeiter hat und dann mehr forschen konnte."
Starten soll das Hamburger Modell zum kommenden Wintersemester - bis zum 15. April müssen also alle noch mal in die Tasche greifen und 500 Euro Studiengebühren aufbringen. Was passiert mit denen, die das nicht können, fragt sich Lars-Peter Lange vom Hamburger ASTA.
"Stichwort Exmatrikulation, das ist eine Detailfrage, die uns schon jetzt sehr am Herzen liegt , dass bei den laufenden Verfahren, wo Studierende, die nicht zahlen konnten, exmatrikuliert werden sollen zur Zeit noch, das Politik und Universitätsleitung hier Kulanz zeigen."
" Ich nehme an, dass es ohne Schlägereien ausgeht, Blut wird auch nicht fließen, und wir müssen einfach sehen. welche Dinge möglich sind."
Möglich war in der Tat - die "Beinahe"-Abschaffung der Studiengebühren, die der Hamburger Senat erst vor zwei Jahren eingeführt hatte. Das heißt konkret - die Hamburger Studierenden bezahlen während ihres Studiums keine Gebühren sondern müssen erst, wenn sie mindestens ein Jahresgehalt von 30,000 Euro erwirtschaften, pro Studiensemester 375 Euro zurückzahlen, statt wie bisher, 500 Euro pro Semester. Die Grünen-Landeschefin Anja Hajduk verkündete den Kompromiss sichtbar stolz.
" Mit dieser Einigung haben wir den Eindruck, dass wir den notwendige Finanzierung der Universität vereinbaren können mit einem Modell, das nicht zu ungerechtfertigten Belastungen führt, weil die Studenten während ihres Studiums davon frei sind, aber wenn sie den wirtschaftlichen Erfolg aus dieser Qualifikation haben, den wir auch definiert haben, dass sie dann auch diese Gebühr zurückzahlen."
Nachgelagerte Studiengebühren heißt das Modell, eine Idee, über die jahrelang bundespolitisch gestritten wurde und die dann als "nicht umsetzbar" wieder verworfen wurde. Jetzt soll es möglich sein - und hat für Hamburg den Vorteil, dass jede Partei sich ein bisschen durchsetzen konnte. Die Zinsbelastung dieser "Zwischenfinanzierung" soll durch den öffentlichen Haushalt getragen werden, so die Landeschefin der GAL und pries gleich noch weitere Vorzüge dieser Einigung. Die finanzielle Ausstattung der Hochschulen bleibe trotz der geringeren und zeitverzögerten Einnahmen aus den Studiengebühren erhalten, das war die Bedingung der CDU gewesen
" Diesem Modell ist auch eigen, dass die bisherigen Befreiungstatbestände, die es gibt, nicht mehr notwendig sind, weil die Rückzahlungspflicht an den wirtschaftlichen Erfolg nach dem Studium gekoppelt ist, damit ist es auch ein viel bürokratiefreieres Ergebnis."
Auch der Asta-Vorsitzende, Thorsten Hönisch, hat nicht wirklich was zu meckern. Aber Euphorie hört sich anders an
" Unser Wunsch wäre natürlich schon gewesen, wenn die Grünen sich dagegen sich gegenüber der CDU durchgesetzt hätten, mit ihrem Modell einer totalen Abschaffung, das ist ihnen nicht gelungen und da bleiben die Grünen ein Stück hinter ihren Wahlversprechen zurück, aber die nachgelagerte Version ist eine, mit der man aus studentischer Sicht durchaus leben kann."
Denn die aktuelle Sozialerhebung des Studierendenwerks belegt schon für das Jahr 2006 eine zunehmend angespannte finanzielle Lage der Studierenden und eine Verstärkung sozialer und finanzieller Hürden beim Hochschulzugang. Auch die Versuche der CDU, die Studiengebühren sozial abzufedern, haben nicht funktioniert: Stipendienprogramme gibt es nicht. Die Studienkredite und -darlehen sind so teuer, dass sie kaum angenommen werden. Fazit - trotz einer ersten Erleichterung allgemeine Skepsis auf Seiten der Studierenden. Auch was die Verwendung der Studiengebühren angeht.
"Was ist tatsächlich zusätzlich, wie kriegen wir das hin, dass das Geld in der Lehre auch landet, da landet, wo wir Studierenden auch was davon merken, und der letzte Punkt dazu, wie wird über die Mittel berichtet, wie sieht das mit Transparenz und Controlling aus, da hat die Uni auch noch nicht so richtig Vorstellungen, wie das laufen soll."
Eigentlich soll das Geld in die Lehre gesteckt werden, das sei, so Höhnisch, in der Vergangenheit aber nicht passiert. Entweder wurden die Mittel in die Verwaltung gesteckt - oder aber es wurden wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt
"Die dann aber nicht dazu geführt haben, dass es mehr Lehrveranstaltungen gab, sondern nur dazu geführt haben, dass der Professor seine Veranstaltungen nicht mehr machen musste, weil er einen Mitarbeiter hat und dann mehr forschen konnte."
Starten soll das Hamburger Modell zum kommenden Wintersemester - bis zum 15. April müssen also alle noch mal in die Tasche greifen und 500 Euro Studiengebühren aufbringen. Was passiert mit denen, die das nicht können, fragt sich Lars-Peter Lange vom Hamburger ASTA.
"Stichwort Exmatrikulation, das ist eine Detailfrage, die uns schon jetzt sehr am Herzen liegt , dass bei den laufenden Verfahren, wo Studierende, die nicht zahlen konnten, exmatrikuliert werden sollen zur Zeit noch, das Politik und Universitätsleitung hier Kulanz zeigen."