Thurian: Erst einmal ist es ein Modellversuch. Dabei geht es darum, für unsere Weiterbildungsstudiengänge, die ja gebührenpflichtig sind, Studierenden die Möglichkeit des Studiums zu eröffnen, die fachlich geeignet sind - das ist die erste und entscheidende Voraussetzung, um einen Studienplatz zu bekommen -, die sich aber das Studium im Moment nicht leisten können. Hier eröffnet das Studiengebührenkreditmodell eine Chance, das Feld der Bewerber ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunkten auszuweiten.
Becker: Wer also überhaupt einen Studienplatz in diesen Weiterbildungsstudiengängen bekommt ist schon von Ihnen getestet?
Thurian: Um in einem Weiterbildungsstudiengang einen Studienplatz zu bekommen, muss man die entsprechenden Kriterien erfüllen. Unter anderem wird in einigen Studiengängen eine Berufserfahrung vorausgesetzt, und man muss bestimmte Studiengänge vorher absolviert haben, damit man überhaupt die fachliche Eignung besitzt, um dieses Angebot wahrnehmen zu können. Das muss man in seinen Bewerbungsunterlagen darstellen, dann wird man ausgewählt. Mit der Auswahlentscheidung hat man ja den Studienplatz noch nicht, sondern nur die Option. Das ist auch der Zeitpunkt, wo man mit dieser Möglichkeit, diesen Studiengebührenkredit zu beantragen, wenn man studieren will, beginnt.
Becker: Wenn also jemand von Ihnen einerseits diese Option auf den Studienplatz bekommen hat, kann er sich überlegen, ob er sich das leisten kann, diese ein, zwei Jahre Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten zu finanzieren, oder ob er sich möglicherweise irgendwo Kredite oder sonstige finanzielle Hilfe dazuholen muss. Was kann der potentielle Studierende dann tun?
Thurian: Hier ist die fachliche Eignung entscheidend. Das hat der IBB als Risikoausgleich ausgereicht. Um diesen Kredit zu bekommen, muss man simpel seinen Kreditantrag ausfüllen. Man muss natürlich die Zulassungsentscheidung von unserem Studiengang in der Tasche haben. Dann kann man zur IBB gehen und den Kredit beantragen. Wenn die Schufa-Auskunft positiv ist, bekommt man den Kredit auch.
Becker: Wie viel könnte das für die Studierenden in diesem Falle sein? Einmal würden sie die Studiengebühren abdecken müssen und eben auch die Lebenshaltungskosten.
Thurian: Die Lebenshaltungskosten, da sind wir im Moment noch sozusagen etwas preiswert. Das orientiert sich an dem, was man im Rahmen von Bafög bekommt. Vielleicht ist das für voll Berufstätige mit Familie zu wenig, aber im Moment sind wir in der Modellphase. Soweit ich weiß, ist vor allen Dingen die Variante, wo man bei der IBB die Kreditgebühren beantragt, die gewählte Variante. Wir werden innerhalb der drei Jahre oder danach überlegen, ob man vielleicht ein höheres Darlehen auch für den Bereich der Lebenshaltungskosten zur Verfügung stellt. Im Moment geht es aber vor allem um die Bezahlung der Studiengebühren.
Becker: Wie ist die Resonanz auf dieses Modellprojekt?
Thurian: Die Resonanz ist positiv. Wir haben vor allem einen Studiengang, der Real Estate Management heißt, der genau zu passen scheint. Dieser Studiengang ist eine kombinierte Ausbildung für Stadtplaner, Architekten, Bauingenieure, Juristen, die sich im Bereich des Immobilienmanagements weiterentwickeln, weiterqualifizieren wollen. Diese Studenten wählen dieses Angebot sehr gerne.
Becker: Wie sieht es denn mit den Rückzahlungsmodalitäten für diese Kredite aus?
Thurian: Die Rückzahlung beginnt, glaube ich, ein halbes Jahr, nachdem das Studium erfolgreich absolviert worden ist. Es ist dann in Raten zurückzuzahlen. Die Zinssätze sind moderat, wie die IBB sagt. Sie richten sich an diesem Eurozinssatz aus, der ungefähr 5 Prozent beträgt, inklusive Bearbeitungsgebühr.
Becker: Ein halbes Jahr nach Beendigung geht das Rückzahlen also los, und wie müssen die Studenten dann zurückzahlen?
Thurian: Ratenweise, ich glaube, in vierteljährlichen oder halbjährlichen Raten. Das sind aber Details, die dann im Kreditvertrag stehen. Ich muss zugeben, dass ich mir den so genau noch gar nicht angeguckt habe, weil ich nur die Merkblätter kenne. Das ist aber so wie üblichen Krediten.
Becker: Gibt es denn Möglichkeiten, dass Studierende, wenn sie zwar erfolgreich Weiterbildungsstudiengänge abgeschlossen haben, aber nicht sofort einen Job finden, der ihnen das nötige Geld für die Rückzahlung gibt?
Thurian: Die Möglichkeit haben wir. Im Moment wollen wir aber bei der Kreditvergabe und beim Erklären, was die Rückzahlungsmodalitäten sind, ein bisschen auf der sicheren Seite liegen und es nicht völlig öffnen. Wir werden aber sicherlich Ausnahmeregelungen möglich machen. Man wird dann aber sehen müssen, unter welchen Bedingungen die zu erfolgen haben.
Becker: Die IBB ist die Investitionsbank Berlin, das heißt, sie kümmert sich um Investitionen, um Förderprogramme. Hat sie in dem Fall Gewinnerzielungsabsichten, was diese Kredite angeht?
Thurian: Die IBB hat uns versichert, dass die Gewinnerzielungsabsichten erst einmal klein sind. Es ist ja bei der IBB, wie auch bei uns, so, dass man ja im Rahmen der Pilotphase etwa zwei Jahre lang vorfinanzieren muss, deshalb haben wir beide daran gearbeitet, dieses Modell zum Laufen zu bringen. Es sind erst einmal Fixkosten. Für die IBB ist das Hauptinteresse, dass das ein potentielles Geschäftsfeld in der Zukunft ist, denn life-long learning ist in aller Munde. Die Hochschulen kommen jetzt mit immer mehr Weiterbildungsangeboten. Man muss auf diesem Sektor erst einmal Erfahrungen sammeln. Vielleicht lässt sich diese Angelegenheit später im eingeschworenen Zustand auch mit Gewinn betreiben. Das sehen wir übrigens ganz genau so, aber unter dem Gesichtspunkt der Studiengebühreneinnahme und der Finanzierung des Lehrbetriebs. Auch für uns ist die Weiterbildung ein Geschäftsfeld, denke ich mal. Da bin ich mir sicher. So wird das die IBB auch sehen.
Becker: Wer also überhaupt einen Studienplatz in diesen Weiterbildungsstudiengängen bekommt ist schon von Ihnen getestet?
Thurian: Um in einem Weiterbildungsstudiengang einen Studienplatz zu bekommen, muss man die entsprechenden Kriterien erfüllen. Unter anderem wird in einigen Studiengängen eine Berufserfahrung vorausgesetzt, und man muss bestimmte Studiengänge vorher absolviert haben, damit man überhaupt die fachliche Eignung besitzt, um dieses Angebot wahrnehmen zu können. Das muss man in seinen Bewerbungsunterlagen darstellen, dann wird man ausgewählt. Mit der Auswahlentscheidung hat man ja den Studienplatz noch nicht, sondern nur die Option. Das ist auch der Zeitpunkt, wo man mit dieser Möglichkeit, diesen Studiengebührenkredit zu beantragen, wenn man studieren will, beginnt.
Becker: Wenn also jemand von Ihnen einerseits diese Option auf den Studienplatz bekommen hat, kann er sich überlegen, ob er sich das leisten kann, diese ein, zwei Jahre Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten zu finanzieren, oder ob er sich möglicherweise irgendwo Kredite oder sonstige finanzielle Hilfe dazuholen muss. Was kann der potentielle Studierende dann tun?
Thurian: Hier ist die fachliche Eignung entscheidend. Das hat der IBB als Risikoausgleich ausgereicht. Um diesen Kredit zu bekommen, muss man simpel seinen Kreditantrag ausfüllen. Man muss natürlich die Zulassungsentscheidung von unserem Studiengang in der Tasche haben. Dann kann man zur IBB gehen und den Kredit beantragen. Wenn die Schufa-Auskunft positiv ist, bekommt man den Kredit auch.
Becker: Wie viel könnte das für die Studierenden in diesem Falle sein? Einmal würden sie die Studiengebühren abdecken müssen und eben auch die Lebenshaltungskosten.
Thurian: Die Lebenshaltungskosten, da sind wir im Moment noch sozusagen etwas preiswert. Das orientiert sich an dem, was man im Rahmen von Bafög bekommt. Vielleicht ist das für voll Berufstätige mit Familie zu wenig, aber im Moment sind wir in der Modellphase. Soweit ich weiß, ist vor allen Dingen die Variante, wo man bei der IBB die Kreditgebühren beantragt, die gewählte Variante. Wir werden innerhalb der drei Jahre oder danach überlegen, ob man vielleicht ein höheres Darlehen auch für den Bereich der Lebenshaltungskosten zur Verfügung stellt. Im Moment geht es aber vor allem um die Bezahlung der Studiengebühren.
Becker: Wie ist die Resonanz auf dieses Modellprojekt?
Thurian: Die Resonanz ist positiv. Wir haben vor allem einen Studiengang, der Real Estate Management heißt, der genau zu passen scheint. Dieser Studiengang ist eine kombinierte Ausbildung für Stadtplaner, Architekten, Bauingenieure, Juristen, die sich im Bereich des Immobilienmanagements weiterentwickeln, weiterqualifizieren wollen. Diese Studenten wählen dieses Angebot sehr gerne.
Becker: Wie sieht es denn mit den Rückzahlungsmodalitäten für diese Kredite aus?
Thurian: Die Rückzahlung beginnt, glaube ich, ein halbes Jahr, nachdem das Studium erfolgreich absolviert worden ist. Es ist dann in Raten zurückzuzahlen. Die Zinssätze sind moderat, wie die IBB sagt. Sie richten sich an diesem Eurozinssatz aus, der ungefähr 5 Prozent beträgt, inklusive Bearbeitungsgebühr.
Becker: Ein halbes Jahr nach Beendigung geht das Rückzahlen also los, und wie müssen die Studenten dann zurückzahlen?
Thurian: Ratenweise, ich glaube, in vierteljährlichen oder halbjährlichen Raten. Das sind aber Details, die dann im Kreditvertrag stehen. Ich muss zugeben, dass ich mir den so genau noch gar nicht angeguckt habe, weil ich nur die Merkblätter kenne. Das ist aber so wie üblichen Krediten.
Becker: Gibt es denn Möglichkeiten, dass Studierende, wenn sie zwar erfolgreich Weiterbildungsstudiengänge abgeschlossen haben, aber nicht sofort einen Job finden, der ihnen das nötige Geld für die Rückzahlung gibt?
Thurian: Die Möglichkeit haben wir. Im Moment wollen wir aber bei der Kreditvergabe und beim Erklären, was die Rückzahlungsmodalitäten sind, ein bisschen auf der sicheren Seite liegen und es nicht völlig öffnen. Wir werden aber sicherlich Ausnahmeregelungen möglich machen. Man wird dann aber sehen müssen, unter welchen Bedingungen die zu erfolgen haben.
Becker: Die IBB ist die Investitionsbank Berlin, das heißt, sie kümmert sich um Investitionen, um Förderprogramme. Hat sie in dem Fall Gewinnerzielungsabsichten, was diese Kredite angeht?
Thurian: Die IBB hat uns versichert, dass die Gewinnerzielungsabsichten erst einmal klein sind. Es ist ja bei der IBB, wie auch bei uns, so, dass man ja im Rahmen der Pilotphase etwa zwei Jahre lang vorfinanzieren muss, deshalb haben wir beide daran gearbeitet, dieses Modell zum Laufen zu bringen. Es sind erst einmal Fixkosten. Für die IBB ist das Hauptinteresse, dass das ein potentielles Geschäftsfeld in der Zukunft ist, denn life-long learning ist in aller Munde. Die Hochschulen kommen jetzt mit immer mehr Weiterbildungsangeboten. Man muss auf diesem Sektor erst einmal Erfahrungen sammeln. Vielleicht lässt sich diese Angelegenheit später im eingeschworenen Zustand auch mit Gewinn betreiben. Das sehen wir übrigens ganz genau so, aber unter dem Gesichtspunkt der Studiengebühreneinnahme und der Finanzierung des Lehrbetriebs. Auch für uns ist die Weiterbildung ein Geschäftsfeld, denke ich mal. Da bin ich mir sicher. So wird das die IBB auch sehen.