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Studieren für die Reichen

In der LVMH-Gruppe sind einige Dutzend Hersteller von Luxusgütern wie Mode, Kosmetika, Weinen oder Uhren zusammengeschlossen. LVMH gehörte zu den ersten Unternehmen, die gezielt nach Wirtschaftswissenschaftlern mit einem gewissen Gespür für die Vermarktung von Luxus suchte. Doch solche Spezialmanager sind selten. Deshalb wurde nun der erste Master-Studiengang für ''Luxus-Management'' eingerichtet - selbstverständlich in Paris.

    Jährlich 35 handverlesene Studierende können einen Platz in dem einjährigen Studiengang an der französischen Elite-Universität Essec bekommen. Zwei Fremdsprachen fließend und 19.000 Euro Gebühren sind Grundvoraussetzungen für den Luxus-Studiengang, für den sich pro Jahr 250 Personen bewerben. "Im Moment haben wir Studierende aus aller Welt", erzählt Claire De Gout, die für die Auswahl der Teilnehmer verantwortlich ist. "Jeder muss mindestens drei Jahre Arbeitspraxis in einem Unternehmen vorweisen." Ziel ist es, nicht nur Führungspersonen auszubilden, sondern auch das Gefühl für Trends zu schulen. Denn gerade in der Luxusbranche ist Kreativität entscheidend, sagt Claire De Gout: "Das Luxusbusiness ist ein Wirtschaftsbereich, der vorurteilslose Menschen verlangt, die die Bedürfnisse einer internationalen Geld-Elite befriedigen müssen." Den Unterricht - in internationalem Englisch - leiten Fachleute aus verschiedenen Bereichen der Luxusindustrie. Zum Ende hin gehen die Masterstudenten dann in die Unternehmen - um Praxis zu sammeln, aber auch um Kontakte zu knüpfen, in den Unternehmen, die den Studiengang finanzieren. Nach dem Abschluss ist die Jobsuche dann meist ein Kinderspiel.