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Studieren gegen Gehalt

Drei angehende Maschinenbauer an der Fachhochschule Kiel haben schon jetzt, während ihres Studiums, ihren Maschinenbau-Arbeitsvertrag in der Tasche. Denn sie nehmen am so genannten industriebegleitenden Studium teil. Dabei leisten die Studierenden Praktika in Unternehmen, die mit der FH kooperieren.

    Das industriebegleitende Studium IBS ist Neuland im Bereich Maschinenbau. Von Seiten der Fachhochschule ist ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis das Ziel, sagt Jutta Zempel, Leiterin des IBS-Projektbüros: "Hier ist es so angedacht, dass jeweils im Anschluss ans Semester eine Praxisphase stattfindet, was den Studierenden ermöglicht, anwendungsorientiert zu lernen und das, was sie in den Semestern theoretisch erarbeitet haben, in praktischer Tätigkeit zu erproben." Nils Nielsson ist einer der Teilnehmer an dem neuen Programm. Er hat mit der Heidelberger Druckmaschinen GmbH für die Dauer des Studiums einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Auch in der Vorlesungszeit erhält er deshalb eine Ausbildungsvergütung. Die Vergütung liegt beim IBS zwischen 400 und 700 Euro. Hochgerechnet auf drei Jahre Studiendauer kommt da zwar eine ganz schöne Summe zusammen, doch das rechne sich, meint Eckard Hahn, Bereichsleiter Personal- und Sozialwesen bei der Heidelberger Druckmaschinen GmbH: "Wenn Sie sich überlegen, dass die Inseratskosten für einen Ingenieur oder Informatiker auch zwischen 20.000 und 40.000 Mark liegen. Wenn Sie mehrmals inserieren, dann kommen Sie ungefähr auf die gleichen Kosten." Das IB-Studium hat den Vorteil, dass Studierende und Unternehmen sich schon früh sehr genau kennen lernen - denn für Praktika und auch die Diplomarbeit sind die Teilnehmer an das jeweilige Unternehmen gebunden. Die finanzielle Sicherheit während des Studiums sei sehr angenehm, findet Roland Schomann, der bei den Howaldtswerken Deutsche Werft untergekommen ist: "Man braucht sich keine Sorgen zu machen und nicht nebenher arbeiten gehen."

    Inhaltlich gibt es für die drei IBS-Studenten keine Unterschiede zum regulären Maschinenbau-Studium. Von den acht Wochen Semesterferien muss man allerdings sechs Wochen fürs Praktikum reservieren. Dafür können die IBSler schon nach sechs statt üblicherweise acht Semestern ihre Diplome in Empfang nehmen.

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    Weitere Informationen gibt es bei der Fachhochschule Kiel, Fachbereich Maschinenwesen Grenzstraße 3 24149 Kiel Tel.: 0431 - 210 - 25 00 Fax: 0431 - 210 - 25 10