Mittwoch, 24. April 2024

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Studieren im Ausland
Tipps für die Vorbereitung

Seminare und Klausuren, die Studierende während ihres Erasmus-Semester besucht haben, werden nach der Rückkehr an der Heimathochschule anerkannt. Theoretisch. Denn noch immer hakt es bei der Anrechnung von Credit Points. Worauf Erasmus-Anwärter noch vor der Abfahrt achten sollten, erklärt Hochschulkoordinator Dietmar Buchmann im DLF.

Dietmar Buchmann im Gespräch mit Kate Maleike | 08.06.2017
    Man sieht ein Clopboard an dem an einem Seil ein Stift hängt
    Gute Vorbereitung ist alles: Studierende sollten sich vor ihrem Auslandsaufenthalt fachlich beraten lassen (imago stock&people)
    Dietmar Buchmann arbeitet an der Humboldt Universität in Berlin im International Office. Er ist Westeuropareferent und als Erasmus-Hochschulkoordinator tätig. Zu seinem Aufgabenbereich zählt das Management des gesamten Programms für die Universität, also aller Programmlinien (Studium, Praktikum, Lehre, Weiterbildung). Im Büro werden die Programmlinien Praktikum, Lehre und Weiterbildung direkt abgewickelt. Entsprechend werden alle Akteure beraten, die Interesse an der Mobilität haben, also Studierende, Lehrende und Mitarbeiter.
    Die wichtigsten Infos im Überblick:
    Welche Voraussetzungen muss ein Student erfüllen, um ein Erasmus-Stipendium zu beantragen?
    Buchmann: Jeder Studierende muss mindestens zwei Semester erfolgreich (mit guten Leistungen) absolviert haben und motiviert sein. Das heißt: Zielorientiert die Gasthochschule ausgewählt haben und über ausreichende Sprachkenntnisse in der Unterrichtssprache verfügen. Voraussetzung ist das Sprachlevel B2 nach dem Europäischen Referenzrahmen.
    Die Anerkennung von im Ausland erworbenen Credit Points ist für Studierende oft ein Problem. Worauf sollten sie achten, um Schwierigkeiten zu vermeiden?
    Buchmann: Wichtig ist, dass sich Studierende solide fachlich beraten lassen und bewusst die Gasthochschule auswählen. Außerdem sollte er oder sie gut mit der eigenen Studienordnung vertraut sein. Eine besondere Bedeutung hat das Learning Agreement. Dort müssen Studierende ihr Studien Vorhaben im Ausland dokumentieren und vom Prüfungsausschuss bestätigen lassen. Eine Checkliste für die Erstellung zum Auslandsstudium stellt beispielsweise der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zur Verfügung.
    Was leistet das Erasmus-Programm aus Ihrer Sicht?
    Buchmann: Unglaubliches! Erasmus war der Ausgangspunkt und Motor der Internationalisierung von Studium, Lehre und Weiterbildung an den Hochschulen und Universitäten. Das Programm bietet Einzelnen die Chance, sich fachlich, interkulturell und sprachlich zu professionalisieren. Darüber hinaus ermöglicht es Erasmus, Netzwerke zu etablieren und ist damit wesentlicher Aspekt der Internationalisierung der Lehre und ein bedeutsamer Karrierebaustein für die Studierenden.
    Letztlich bietet das Programm die Chance, auf allen Mobilitätsebenen zu lernen, einander zu verstehen, Toleranz und gegenseitigen Respekt zu pflegen.