"Es war eine super Zeit für mich. Ich war zwei Semester, und dann blieb ich etwas länger noch, zu arbeiten und noch ein bisschen zu reisen",
sagt Alejandro Failla aus Buenos Aires über seinen Studienaufenthalt an der Universität Passau. Er schreibt gerade seine Abschlussarbeit im Studiengang Kulturwirtschaft, den die Uni Passau gemeinsam mit der argentinischen Universidad Del Salvador durchführt. Wenn der 25-jährige fertig ist, wird er zwei Titel in der Tasche haben: das deutsche Diplom und die argentinische Licenciatura. Die zwei Semester in Deutschland hat Alejandro Failla als Herausforderung und Bereicherung in Erinnerung:
"Es ist ein anderes System. Man muss viel selbstständiger sein. Und das Programm, die Prüfungen, die wir dort leisten mussten, das waren auch viele Fächer. Es war schon eine Herausforderung. Alles auf Deutsch schreiben, es gab kein Privileg, weil wir Auslandsstudenten waren – es war in dieser Hinsicht hart."
Alejandro Failla ist Kind einer Deutschen, doch bevor er in Passau studierte, kannte der Argentinier die Heimat seiner Mutter kaum. Als Absolvent des binationalen Kulturwirtschafts-Studium fühlt er sich nun befähigt, im Wirtschafts-, Bildungs- oder Kulturaustausch beider Länder zu arbeiten. Deutsch-argentinische Doppeldiplom-Studiengänge wie jener der Uni Passau und der Universidad del Salvador, oder der Master in Biomedizinischen Wissenschaften der Universitäten Freiburg und Buenos Aires, sind bisher die Ausnahme. Das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum will das jetzt ändern. Arnold Spitta vom DAAD in Buenos Aires, Mitglied des Gründungsbeirats:
"Das deutsch-argentinische Hochschulzentrum ist gedacht als eine Institution, die strukturierte Kooperationen zwischen beiden Ländern im Hochschulbereich fördert, und vor allem in Form von Doppeldiplom-Studiengängen."
Das Zentrum will argentinisch-deutschen Universitäts-Paaren, die einen gemeinsamen Studiengang planen, unter die Arme greifen. Für diese Förderung können sich Hochschulen ab Februar bewerben. Fünf bis acht Projekte sollen so 2011 praktisch und finanziell unterstützt werden. Pate gestanden für diese Form der Zusammenarbeit habe das Deutsch-Französische Hochschulzentrum, meint Andrea Pagni, Professorin für Lateinamerikanistik an der Universität Erlangen-Nürnberg:
"Aber natürlich sind die Möglichkeiten von Kooperationen zwischen Deutschland und Frankreich aus vielen Gründen anders, und zum Teil auch leichter zu bewerkstelligen als wenn man ein Meer dazwischen hat."
Es ist nicht nur der Atlantik, der ein Hindernis darstellt, sondern auch die Sprach-Barriere und die Unterschiede zwischen den Hochschulsystemen. Arnold Spitta:
"Durch den Bologna-Prozess haben wir in Deutschland dreijährige Bachelor-Studiengänge. Das argentinische Hochschulsystem ähnelt in gewisser Hinsicht dem früheren deutschen, mit fünfjährigen Erststudiengangs-Abschlüssen. Wie macht man es, um gewisse Unterschiede aufzufangen?"
Wer zum Beispiel in Buenos Aires und Passau Kulturwirtschaft studiert, erhält seit neuestem nicht mehr das deutsche Diplom, sondern den Bachelor. Den deutsch-argentinischen Studiengang gibt es seit zwölf Jahren, er ist ein gutes Beispiel dafür, wie Probleme kreativ gelöst werden können. Roberto Raimondo von der Universidad del Salvador:
"Da es zwischen Deutschland und Argentinien kein Abkommen zur Anerkennung des jeweiligen Abiturs gibt, sahen wir uns zunächst gezwungen, den deutschen Absolventen auf ihr Diplom zu schreiben: darf seinen Beruf nicht in Argentinien ausüben. Wir haben das Problem dann dadurch gelöst, dass wir die Deutschen fünf argentinische Gymnasialfächer belegen lassen. Das Problem der Abitur-Anerkennung sollte so bald wie möglich gelöst werden, damit Studenten anderer Unis damit keine Probleme haben."
Das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum hält Raimondo für ein interessantes Projekt. Für seine Kooperation mit Passau würde er sich eine finanzielle Bezuschussung der Auslandsaufenthalte der Studierenden wünschen:
"Die Kosten sind ein Hindernis vor allem für die Argentinier. Viele schreiben sich nicht für unseren Studiengang ein, weil sie sich den Aufenthalt in Deutschland nicht leisten können."
sagt Alejandro Failla aus Buenos Aires über seinen Studienaufenthalt an der Universität Passau. Er schreibt gerade seine Abschlussarbeit im Studiengang Kulturwirtschaft, den die Uni Passau gemeinsam mit der argentinischen Universidad Del Salvador durchführt. Wenn der 25-jährige fertig ist, wird er zwei Titel in der Tasche haben: das deutsche Diplom und die argentinische Licenciatura. Die zwei Semester in Deutschland hat Alejandro Failla als Herausforderung und Bereicherung in Erinnerung:
"Es ist ein anderes System. Man muss viel selbstständiger sein. Und das Programm, die Prüfungen, die wir dort leisten mussten, das waren auch viele Fächer. Es war schon eine Herausforderung. Alles auf Deutsch schreiben, es gab kein Privileg, weil wir Auslandsstudenten waren – es war in dieser Hinsicht hart."
Alejandro Failla ist Kind einer Deutschen, doch bevor er in Passau studierte, kannte der Argentinier die Heimat seiner Mutter kaum. Als Absolvent des binationalen Kulturwirtschafts-Studium fühlt er sich nun befähigt, im Wirtschafts-, Bildungs- oder Kulturaustausch beider Länder zu arbeiten. Deutsch-argentinische Doppeldiplom-Studiengänge wie jener der Uni Passau und der Universidad del Salvador, oder der Master in Biomedizinischen Wissenschaften der Universitäten Freiburg und Buenos Aires, sind bisher die Ausnahme. Das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum will das jetzt ändern. Arnold Spitta vom DAAD in Buenos Aires, Mitglied des Gründungsbeirats:
"Das deutsch-argentinische Hochschulzentrum ist gedacht als eine Institution, die strukturierte Kooperationen zwischen beiden Ländern im Hochschulbereich fördert, und vor allem in Form von Doppeldiplom-Studiengängen."
Das Zentrum will argentinisch-deutschen Universitäts-Paaren, die einen gemeinsamen Studiengang planen, unter die Arme greifen. Für diese Förderung können sich Hochschulen ab Februar bewerben. Fünf bis acht Projekte sollen so 2011 praktisch und finanziell unterstützt werden. Pate gestanden für diese Form der Zusammenarbeit habe das Deutsch-Französische Hochschulzentrum, meint Andrea Pagni, Professorin für Lateinamerikanistik an der Universität Erlangen-Nürnberg:
"Aber natürlich sind die Möglichkeiten von Kooperationen zwischen Deutschland und Frankreich aus vielen Gründen anders, und zum Teil auch leichter zu bewerkstelligen als wenn man ein Meer dazwischen hat."
Es ist nicht nur der Atlantik, der ein Hindernis darstellt, sondern auch die Sprach-Barriere und die Unterschiede zwischen den Hochschulsystemen. Arnold Spitta:
"Durch den Bologna-Prozess haben wir in Deutschland dreijährige Bachelor-Studiengänge. Das argentinische Hochschulsystem ähnelt in gewisser Hinsicht dem früheren deutschen, mit fünfjährigen Erststudiengangs-Abschlüssen. Wie macht man es, um gewisse Unterschiede aufzufangen?"
Wer zum Beispiel in Buenos Aires und Passau Kulturwirtschaft studiert, erhält seit neuestem nicht mehr das deutsche Diplom, sondern den Bachelor. Den deutsch-argentinischen Studiengang gibt es seit zwölf Jahren, er ist ein gutes Beispiel dafür, wie Probleme kreativ gelöst werden können. Roberto Raimondo von der Universidad del Salvador:
"Da es zwischen Deutschland und Argentinien kein Abkommen zur Anerkennung des jeweiligen Abiturs gibt, sahen wir uns zunächst gezwungen, den deutschen Absolventen auf ihr Diplom zu schreiben: darf seinen Beruf nicht in Argentinien ausüben. Wir haben das Problem dann dadurch gelöst, dass wir die Deutschen fünf argentinische Gymnasialfächer belegen lassen. Das Problem der Abitur-Anerkennung sollte so bald wie möglich gelöst werden, damit Studenten anderer Unis damit keine Probleme haben."
Das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum hält Raimondo für ein interessantes Projekt. Für seine Kooperation mit Passau würde er sich eine finanzielle Bezuschussung der Auslandsaufenthalte der Studierenden wünschen:
"Die Kosten sind ein Hindernis vor allem für die Argentinier. Viele schreiben sich nicht für unseren Studiengang ein, weil sie sich den Aufenthalt in Deutschland nicht leisten können."