Die Sterntaler sind eine von 14 Krippen, die das Studentenwerk München für ein bis dreijährige Kinder anbietet. Hier können studierende Eltern ihren Nachwuchs ganz- oder halbtags abliefern und dann ruhigen Gewissens Vorlesungen und Seminare besuchen. Insgesamt stellt das Studentenwerk 192 Krippenplätze zur Verfügung - und hält damit zumindest in Bayern den Rekord. Die 14. Krippe wurde dieser Tage eröffnet und ist so etwas wie ein Geburtstagsgeschenk, dass sich das Studentenwerk selbst zu einem bemerkenswerten Jubiläum gemacht hat. Denn fast auf den Tag genau hat es vor 30 Jahren auf dem Münchner Campus die erste Kinderkrippe aufgemacht. Das Ganze ist zwar noch im Wesentlichen auf Initiative des damaligen Chefs des Studentenwerks Thomas Maßberg entstanden, aber auch Armin Rosch - sein Nachfolger - ist an der Geschichte beteiligt.
" Die erste Kinderkrippe ist vom Studentenwerk gegründet worden : 1975 und das war eine Art Pilotprojekt, weil man damals einfach erkannt hat, dass es Studierende mit Kind gibt und die damals genauso wie heute ihre Probleme damit hatten ihr Studium konsequent durchzuziehen und die Plätze, die wir damals zur Verfügung gestellt hatten - es waren so 20 Plätze - die waren sehr schnell belegt und die Resonanz hat uns ermutigt weitere Krippen zur Verfügung zu stellen. "
Vorher waren junge Eltern weitgehend auf sich allein gestellt mit dem Problem, Studium und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Viele halfen sich damals gegenseitig, erinnert sich der Chef des Studentenwerks an die Zeit vor der ersten Kinderkrippe. Während die einen in der Vorlesung waren, hätten andere Mütter oder Väter draußen auf dem Flur auf die Kinderschar aufgepasst. Ohne die intensive Beteiligung der Eltern hätte man damals die erste Krippe überhaupt nicht organisieren können, meint Rosch heute.
"Damals ist auch schon Fachpersonal eingestellt worden. Das ging auch nicht anders. Aber wir hatten da ja noch nicht so große Erfahrung - da ist sicherlich nicht alles so perfekt gelaufen wie heute und vor allen Dingen was damals auch sehr wichtig war, dass dort die Mitarbeit der Eltern unbedingt erforderlich war."
Als Unikum in der deutschen Hochschullandschaft wurde die erste Münchner Kinderkrippe anfangs noch von vielen Seiten belächelt - ist dann aber schnell zum Modell geworden und wurde 1987 bei der Novellierung des Bayerischen Hochschulgesetzes zu einer gesetzlich festgeschriebenen Aufgabe der bayerischen Studentenwerke. In München ist es allerdings nicht das Studentenwerk selbst, das für die Kinderkrippen verantwortlich zeichnet, sondern ein Trägerverein. Das nimmt viel Bürokratie raus, bringt Flexibilität hinein und ermöglicht mehr Mitbestimmung der Eltern, erklärt Rosch die Vorzüge dieses Winkelzuges. Er hat aber auch Nachteile.
" Nachdem wir einen Trägerverein gegründet haben, ist bald von den Eltern erkannt worden, dass das Engagement, das sie gebracht haben zwar sehr schön ist, aber die Belastung des Studiums hat dazu geführt, dass sich sehr viele Eltern peu a peu aus der Mitarbeit zurückgezogen haben und letztlich die Betreuungsarbeit dem Verein überlassen haben."
Doch selbst wenn die Eltern es wollten, dürften sie heute in der Kinderkrippe längst nicht mehr so viel Eigeninitiative einbringen wie zu Anfangszeiten.
" Früher wars eigentlich kein so großes Problem auch im Rahmen einer Elterninitiative in einem normalen Raum eine Betreuung einzurichten, aber das ist jetzt nicht mehr möglich, weil die gesetzlichen Bestimmungen mit der Zeit so viel strenger geworden sind und das gilt auch im hygienischen Bereich. Früher konnten die Eltern ohne weiteres für die Kinder kochen, das geht alles nicht mehr."
Entsprechend sind die Kosten für die Krippenplätze gestiegen. Derzeit liegen sie bei 750 bis 800 Euro für einen Platz. Davon müssen die Eltern für eine Ganztagesbetreuung 260 Euro aufbringen und 140 für einen halben Tag. Den Rest übernimmt das Studentenwerk - dem die bayerische Staatsregierung zehn Prozent neulich ihrer Zuschüsse gestrichen hat. Das tut weh, meint die Sozialpädagogin Beate Mittring, die seit neun Jahren für den Bereich Studieren mit Kind zuständig ist. Doch trotz Sparzwang hat sie jetzt im Wintersemester ein weiteres Pilotprojekt auf die Schiene gebracht: Die Campuskinder - ein Krippenkonzept, das möglich macht, was vorher nicht ging:
" Dass Eltern ihr Kind stundenweise abgeben können während sie in die Vorlesung besuchen oder in die Bibliothek gehen oder sonstige Besorgungen machen. "
Studieren mit Kind erfordert von den jungen Eltern noch immer sehr viel Organisationstalent, weiß sie aus ihrer Arbeit als Beraterin. Doch trifft das Münchner Angebot ganz gut die Bedürfnisse dieser Zielgruppe, meint sie. Das verrät ein Trend.
" Was wir beobachten ist, dass immer mehr Studierende sich für ein zweites Kind entscheiden oder auch ein Drittes. Da hab ich den Eindruck, dass die Zahl steigend ist."
Und wenn dieser Trend anhält, wird es wohl auch in weiteren 30 Jahren ziemlich viele Kinderkrippen auf dem Münchner Campus geben - wenn zwischendurch nicht das Geld ausgeht.
" Die erste Kinderkrippe ist vom Studentenwerk gegründet worden : 1975 und das war eine Art Pilotprojekt, weil man damals einfach erkannt hat, dass es Studierende mit Kind gibt und die damals genauso wie heute ihre Probleme damit hatten ihr Studium konsequent durchzuziehen und die Plätze, die wir damals zur Verfügung gestellt hatten - es waren so 20 Plätze - die waren sehr schnell belegt und die Resonanz hat uns ermutigt weitere Krippen zur Verfügung zu stellen. "
Vorher waren junge Eltern weitgehend auf sich allein gestellt mit dem Problem, Studium und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Viele halfen sich damals gegenseitig, erinnert sich der Chef des Studentenwerks an die Zeit vor der ersten Kinderkrippe. Während die einen in der Vorlesung waren, hätten andere Mütter oder Väter draußen auf dem Flur auf die Kinderschar aufgepasst. Ohne die intensive Beteiligung der Eltern hätte man damals die erste Krippe überhaupt nicht organisieren können, meint Rosch heute.
"Damals ist auch schon Fachpersonal eingestellt worden. Das ging auch nicht anders. Aber wir hatten da ja noch nicht so große Erfahrung - da ist sicherlich nicht alles so perfekt gelaufen wie heute und vor allen Dingen was damals auch sehr wichtig war, dass dort die Mitarbeit der Eltern unbedingt erforderlich war."
Als Unikum in der deutschen Hochschullandschaft wurde die erste Münchner Kinderkrippe anfangs noch von vielen Seiten belächelt - ist dann aber schnell zum Modell geworden und wurde 1987 bei der Novellierung des Bayerischen Hochschulgesetzes zu einer gesetzlich festgeschriebenen Aufgabe der bayerischen Studentenwerke. In München ist es allerdings nicht das Studentenwerk selbst, das für die Kinderkrippen verantwortlich zeichnet, sondern ein Trägerverein. Das nimmt viel Bürokratie raus, bringt Flexibilität hinein und ermöglicht mehr Mitbestimmung der Eltern, erklärt Rosch die Vorzüge dieses Winkelzuges. Er hat aber auch Nachteile.
" Nachdem wir einen Trägerverein gegründet haben, ist bald von den Eltern erkannt worden, dass das Engagement, das sie gebracht haben zwar sehr schön ist, aber die Belastung des Studiums hat dazu geführt, dass sich sehr viele Eltern peu a peu aus der Mitarbeit zurückgezogen haben und letztlich die Betreuungsarbeit dem Verein überlassen haben."
Doch selbst wenn die Eltern es wollten, dürften sie heute in der Kinderkrippe längst nicht mehr so viel Eigeninitiative einbringen wie zu Anfangszeiten.
" Früher wars eigentlich kein so großes Problem auch im Rahmen einer Elterninitiative in einem normalen Raum eine Betreuung einzurichten, aber das ist jetzt nicht mehr möglich, weil die gesetzlichen Bestimmungen mit der Zeit so viel strenger geworden sind und das gilt auch im hygienischen Bereich. Früher konnten die Eltern ohne weiteres für die Kinder kochen, das geht alles nicht mehr."
Entsprechend sind die Kosten für die Krippenplätze gestiegen. Derzeit liegen sie bei 750 bis 800 Euro für einen Platz. Davon müssen die Eltern für eine Ganztagesbetreuung 260 Euro aufbringen und 140 für einen halben Tag. Den Rest übernimmt das Studentenwerk - dem die bayerische Staatsregierung zehn Prozent neulich ihrer Zuschüsse gestrichen hat. Das tut weh, meint die Sozialpädagogin Beate Mittring, die seit neun Jahren für den Bereich Studieren mit Kind zuständig ist. Doch trotz Sparzwang hat sie jetzt im Wintersemester ein weiteres Pilotprojekt auf die Schiene gebracht: Die Campuskinder - ein Krippenkonzept, das möglich macht, was vorher nicht ging:
" Dass Eltern ihr Kind stundenweise abgeben können während sie in die Vorlesung besuchen oder in die Bibliothek gehen oder sonstige Besorgungen machen. "
Studieren mit Kind erfordert von den jungen Eltern noch immer sehr viel Organisationstalent, weiß sie aus ihrer Arbeit als Beraterin. Doch trifft das Münchner Angebot ganz gut die Bedürfnisse dieser Zielgruppe, meint sie. Das verrät ein Trend.
" Was wir beobachten ist, dass immer mehr Studierende sich für ein zweites Kind entscheiden oder auch ein Drittes. Da hab ich den Eindruck, dass die Zahl steigend ist."
Und wenn dieser Trend anhält, wird es wohl auch in weiteren 30 Jahren ziemlich viele Kinderkrippen auf dem Münchner Campus geben - wenn zwischendurch nicht das Geld ausgeht.