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Studieren mit Netz

Es gibt Versicherungen, von denen Studierende die Finger lassen sollten - Handyversicherungen beispielsweise. Andere Angebote wie Hausratversicherung oder Haftpflicht sollte man sich auch als Studierender ruhig genauer anschauen.

Von Anne-Kathrin Weber |
    "Als Student braucht man an Versicherungen - denke ich - vor allem eine Krankenversicherung, eine Haftpflichtversicherung; gerade wenn man alleine wohnt so eine, ich weiß nicht, Hausratversicherung oder irgendwie so was; Unfallversicherung, solche Sachen."

    Die Kölner Studentin Aljona Peter ist zumindest grob informiert, was den Mindestversicherungsschutz angeht. Aber längst nicht alle Studierenden sind ausreichend versichert. Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagt, welche Versicherungen Studierende ganz sicher benötigen:

    "Für den Versicherungsschutz über eine Krankenversicherung muss ein Student auf jeden Fall sorgen. Entweder geht es hier über eine gesetzliche Krankenversicherung oder über ein privates Versicherungsunternehmen."

    Und die Studierenden müssen sich bei ihrem Versicherer informieren, ob ihre Krankenversicherung auch in der Überbrückungszeit zwischen einem Bachelorabschluss und dem Anfang des Masterstudiengangs bestehen bleibt. Während einer längeren Wartezeit müssen sich Studierende oftmals selbst krankenversichern.

    Die eigene Gesundheit zu versichern, ist das eine. Schnell kann aber auch das eine oder andere kaputt gehen, was nicht einem selbst gehört. Damit Studierende nicht auf den Kosten sitzen bleiben, ist eine private Haftpflichtversicherung notwendig.

    "Das läuft entweder über den Vater, die Mutter, oder der Student hat eine eigene Wohnung und müsste dann eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen."

    Der Versicherungsschutz über die Eltern bleibt in den meisten Fällen nur dann erhalten, wenn der Hauptwohnsitz der Studierenden immer noch bei den Eltern ist. Aber das sollten sich Studierende von ihrer Versicherung auf alle Fälle bestätigen lassen.

    Daneben können sie durchaus auch eine Hausratversicherung abschließen. Das lohnt sich dann, wenn sich einigermaßen wertvolle Möbel oder Geräte in der Studentenwohnung befinden. Auch eine WG kann eine Hausratversicherung abschließen:

    "Das kann entweder ein Einzelner machen, dann für alle. Er muss dann anteilig den Beitrag auf die einzelnen Wohnungsteile umrechnen. Oder es ist so, dass dann die Wohnungsgemeinschaft mit einem Vertreter diese Versicherung abschließt."

    Der Versicherungsschutz gilt aber nicht nur für Möbel, weiß der BWL-Student Stefan Thomas, der sich bei seinen Eltern informiert hat:

    "Mein Vater meinte, ich brauche jetzt auf jeden Fall eine Hausrat. Deswegen hab ich mich da mal erkundigt, das ist auch richtig gut wegen dem Fahrrad, deswegen ist das sehr vernünftig."

    Allerdings sollten Studierende in diesem Fall ihren Vertrag genau prüfen, weil diese Klausel in neueren Verträgen erst mit einem nachträglich aufgenommenen Zusatz greift.

    Kein Muss, aber durchaus sinnvoll ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Es ist nicht verkehrt, sich bereits im Studium im Falle einer Arbeitsunfähigkeit abzusichern. Von einer Unfallversicherung rät die Expertin jedoch ab, denn diese biete nur punktuellen Schutz:

    "Das heißt, dieser Versicherungsbereich tritt nur dann ein, wenn man aufgrund eines Unfallgeschehens eine Invalidität erreicht hat. Wird man aber krank, tritt die Unfallversicherung nicht ein. Für beides würde eine Berufsunfähigkeitsversicherung eintreten."

    Ein längerer Auslandsaufenthalt gehört bei vielen Studierenden zum Studium dazu. Allerdings sind sie dann nicht automatisch für den Krankheitsfall im Ausland abgesichert:

    "Möchte ein Student für mehrere Monate ins Ausland, reicht eine Auslandsreisekrankenversicherung nicht aus, zumindest nicht diese Kurzzeitpolicen. Da muss ich dann eine entsprechende Langzeitpolice haben."

    Verbraucherzentralen und die Magazine der Stiftung Warentest informieren über geeignete Versicherungen, deren Anbieter und ihre Preise. So lässt es sich dann auch viel entspannter studieren.