"Beste Ausstattung, kurze Wege, persönliche Kontakte!" – "Die Uni Lübeck ist halt eine junge, moderne Campus-Uni!" – "Genau – Informatik, Medizin, Live-Science!" – "Und das ohne Studiengebühren!"
Keine Studiengebühren – ausgerechnet im Werbeblock eines privaten Hörfunksenders in Hamburg preist die Lübecker Universität diesen Vorzug an. In Hamburg müssen Studierende 500 Euro Studiengebühr und 243 Euro Semesterbeitrag zahlen – also 743 Euro. In Lübeck fällt nur ein Semesterbeitrag von 88 Euro an. Die Lübecker Uni will mit dem Werbespot aber nicht nur Studienbewerber aus Hamburg ansprechen, erklärt Professor Jürgen Prestin:
"Nun hat Hamburg natürlich eine attraktive Radio-Landschaft, so dass also die Auswahl von Hamburg naheliegend war, und damit erreichen wir natürlich auch Studierende in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die in Schleswig-Holstein, die wir hier auf unseren Standort noch aufmerksam machen."
Außer in Hamburg werden auch in Niedersachsen Studiengebühren erhoben. In Schleswig-Holstein hatte sich die zusammen mit der CDU regierende SPD gegen deren Einführung gesperrt. Befürworter von Studiengebühren wie der FDP-Bildungspolitiker Eckehard Klug haben aber nichts gegen den Lübecker Werbespot – im Gegenteil:
"Die Lübecker Uni hat Studiengänge, wie zum Beispiel bei der Informatik, die sehr gut sind, aber durchaus noch ein paar Studenten vertragen könnte. Und es ist natürlich ne pfiffige Idee der Lübecker Uni, mit so einem Spot dann auch Studenten von außen anzuwerben."
Auch Niklas Herbst von der CDU ist für Studiengebühren in Schleswig-Holstein. Den Werbespot sieht er dennoch positiv. Dass so noch mehr Studierende aus anderen Ländern zu einem Studium auf Kosten der Steuerzahler in Schleswig-Holstein animiert werden, ist für ihn kein Problem:
"Ich glaube, dass wir davon auch viele Vorteile haben können, wenn zum Beispiel in den wirtschaftsnahen Studienzweigen hier Menschen herkommen, die sich dann auch hier ansiedeln, also ich seh' das durchaus positiv, wenn Menschen von außen hier herkommen."
Jürgen Weber von der SPD setzt sich dafür ein, dass es in Schleswig-Holstein auch künftig keine Studiengebühren gibt . Dass die Lübecker Uni aber damit im Radio wirbt, begeistert ihn nicht:
"Es sollte schon eune gewisse Abstimmung der verschiedenen Bundesländer geben, was die Hochschulentwicklung angeht, und solche Werbemaßnahmen sind sicherlich nur die zweitbeste Lösung."
Gerade auf eine solche Abstimmung beruft sich aber die Lübecker Universität: auf den Hochschulpakt 2020. Danach wurden die Hochschulen verpflichtet die Zahl der Studierenden zu erhöhen. Erreichen sie das Ziel nicht, müssen Bundesmittel zurückgezahlt werden. Und in Lübeck gibt es nach Angaben des Rektorats noch unausgelastete Kapazitäten – also derzeit frei bleibende Studienplätze. Das ist der Grund für die Radio-Werbung:
"Informatik studieren ohne Studiengebühren! – www.uni-luebeck.de!"
Die Frage der Studiengebühren steht für diese Schüler einer Abitur-Klasse allerdings nicht unbedingt im Vordergrund:
"Wenn ich überlege, dass ich von meinen 600 Euro Bafög auch noch 500 Euro Studiengebühren zahlen muss, dann kann man sich dann schon mal überlegen, dass man dann eventuell mal an einer Uni studiert, wo es keine Studiengebühren gibt, aber generell geht's eben darum, ein vernünftiges Studium zu erhalten und in einer Fakultät zu studieren, die auch ein vernünftiges Angebot hat, und wo man das Gefühl hat, man ist dort gut aufgehoben.Hauptsächlich geht’s darum, wie das Angebot ist, wie mir die Universität, wie mir die Stadt gefällt, die Studiengebühren sind natürlich an manchen Universitäten hoch, aber ich würde mich jetzt nicht so sehr davon beeinflussen lassen."
Das meint auch Professor Prestin. Die Universität zu Lübeck habe aber auch sonst genug zu bieten, sagt er.
"Man sollte nicht vergessen, dass die Lübecker Informatik unter den Top Ten der Informatik-Standorte in Deutschland gerankt ist, wir ein breites Angebot auch an Ergänzungsfächern – zum Beispiel Medizin-Informatik, Bio-Informatik, neu aber auch Robotik – haben, und dass wir damit sehr gut ausbilden für die Anwendungsfelder der Zukunft."
Und das will die Lübecker Uni bekannt machen – vielleicht auch mit weiteren Werbespots im Radio. Das steht noch nicht fest. Demnächst werden erst einmal Marketing-Experten im Rektorat erwartet.
Keine Studiengebühren – ausgerechnet im Werbeblock eines privaten Hörfunksenders in Hamburg preist die Lübecker Universität diesen Vorzug an. In Hamburg müssen Studierende 500 Euro Studiengebühr und 243 Euro Semesterbeitrag zahlen – also 743 Euro. In Lübeck fällt nur ein Semesterbeitrag von 88 Euro an. Die Lübecker Uni will mit dem Werbespot aber nicht nur Studienbewerber aus Hamburg ansprechen, erklärt Professor Jürgen Prestin:
"Nun hat Hamburg natürlich eine attraktive Radio-Landschaft, so dass also die Auswahl von Hamburg naheliegend war, und damit erreichen wir natürlich auch Studierende in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die in Schleswig-Holstein, die wir hier auf unseren Standort noch aufmerksam machen."
Außer in Hamburg werden auch in Niedersachsen Studiengebühren erhoben. In Schleswig-Holstein hatte sich die zusammen mit der CDU regierende SPD gegen deren Einführung gesperrt. Befürworter von Studiengebühren wie der FDP-Bildungspolitiker Eckehard Klug haben aber nichts gegen den Lübecker Werbespot – im Gegenteil:
"Die Lübecker Uni hat Studiengänge, wie zum Beispiel bei der Informatik, die sehr gut sind, aber durchaus noch ein paar Studenten vertragen könnte. Und es ist natürlich ne pfiffige Idee der Lübecker Uni, mit so einem Spot dann auch Studenten von außen anzuwerben."
Auch Niklas Herbst von der CDU ist für Studiengebühren in Schleswig-Holstein. Den Werbespot sieht er dennoch positiv. Dass so noch mehr Studierende aus anderen Ländern zu einem Studium auf Kosten der Steuerzahler in Schleswig-Holstein animiert werden, ist für ihn kein Problem:
"Ich glaube, dass wir davon auch viele Vorteile haben können, wenn zum Beispiel in den wirtschaftsnahen Studienzweigen hier Menschen herkommen, die sich dann auch hier ansiedeln, also ich seh' das durchaus positiv, wenn Menschen von außen hier herkommen."
Jürgen Weber von der SPD setzt sich dafür ein, dass es in Schleswig-Holstein auch künftig keine Studiengebühren gibt . Dass die Lübecker Uni aber damit im Radio wirbt, begeistert ihn nicht:
"Es sollte schon eune gewisse Abstimmung der verschiedenen Bundesländer geben, was die Hochschulentwicklung angeht, und solche Werbemaßnahmen sind sicherlich nur die zweitbeste Lösung."
Gerade auf eine solche Abstimmung beruft sich aber die Lübecker Universität: auf den Hochschulpakt 2020. Danach wurden die Hochschulen verpflichtet die Zahl der Studierenden zu erhöhen. Erreichen sie das Ziel nicht, müssen Bundesmittel zurückgezahlt werden. Und in Lübeck gibt es nach Angaben des Rektorats noch unausgelastete Kapazitäten – also derzeit frei bleibende Studienplätze. Das ist der Grund für die Radio-Werbung:
"Informatik studieren ohne Studiengebühren! – www.uni-luebeck.de!"
Die Frage der Studiengebühren steht für diese Schüler einer Abitur-Klasse allerdings nicht unbedingt im Vordergrund:
"Wenn ich überlege, dass ich von meinen 600 Euro Bafög auch noch 500 Euro Studiengebühren zahlen muss, dann kann man sich dann schon mal überlegen, dass man dann eventuell mal an einer Uni studiert, wo es keine Studiengebühren gibt, aber generell geht's eben darum, ein vernünftiges Studium zu erhalten und in einer Fakultät zu studieren, die auch ein vernünftiges Angebot hat, und wo man das Gefühl hat, man ist dort gut aufgehoben.Hauptsächlich geht’s darum, wie das Angebot ist, wie mir die Universität, wie mir die Stadt gefällt, die Studiengebühren sind natürlich an manchen Universitäten hoch, aber ich würde mich jetzt nicht so sehr davon beeinflussen lassen."
Das meint auch Professor Prestin. Die Universität zu Lübeck habe aber auch sonst genug zu bieten, sagt er.
"Man sollte nicht vergessen, dass die Lübecker Informatik unter den Top Ten der Informatik-Standorte in Deutschland gerankt ist, wir ein breites Angebot auch an Ergänzungsfächern – zum Beispiel Medizin-Informatik, Bio-Informatik, neu aber auch Robotik – haben, und dass wir damit sehr gut ausbilden für die Anwendungsfelder der Zukunft."
Und das will die Lübecker Uni bekannt machen – vielleicht auch mit weiteren Werbespots im Radio. Das steht noch nicht fest. Demnächst werden erst einmal Marketing-Experten im Rektorat erwartet.