
Für ihre Erhebung hat eine Forschungsgruppe der Universität Konstanz mehrere repräsentative Umfragen durchgeführt. So wurden in den Fragebögen fiktive Vorträge beschrieben, mal mit progressiven, mal mit konservativen Haltungen. Dabei ging es zum Beispiel um kontroverse Themen wie die Frage nach der Anzahl von Geschlechtern.
Ablehnung von als gefährlich wahrgenommenen Haltungen
Das Ergebnis: Es sprachen sich - je nach dem gewählten Szenario - Studierende im niedrigen bis mittleren zweistelligen Prozentbereich dafür aus, als "konservativ" beschriebene Vorträge abzusagen. Die Forschenden fanden in den Umfragen zudem heraus, dass die Ablehnung von konservativen Positionen auch dadurch begründet sein kann, dass diese als "gefährlicher" wahrgenommen werden.
Soziologe Sauer: Labels "konservativ" und "progressiv" nicht treffend
Es gibt auch Kritik an der Erhebung. So moniert etwa der Soziologe Carsten Sauer von der Universität Bielefeld, er halte die Labels "konservativ" und "progressiv" nicht für treffend. So werde etwa das Verbot des Tragens eines Kopftuchs im öffentlichen Raum als "konservative" Forderung gelabelt. Aus seiner Sicht gehe das aber deutlich über eine konservative Position hinaus. Er halte darum das Label "rechts/rechtsaußen" für treffender.
Diese Nachricht wurde am 18.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
