Jörg Biesler: Armin Himmelrath, wie realistisch ist es denn überhaupt, dass die Studenten da tatsächlich den Anteil an der Finanzierung aufbringen?
Armin Himmelrath: Es ist wohl weniger das Zeichen, dort jetzt tatsächlich enorme Mengen an Geld hineinzupumpen. Das ist wahrscheinlich tatsächlich auch unrealistisch. Es geht eher so ein bisschen um einen symbolischen Akt, einen symbolischen Akt, der gestern Abend, ja, vollzogen wurde. Es wurde nämlich dieser Verein gegründet mit dem wohlklingenden Namen Verantwortungsgemeinschaft Freie Universität Witten-Herdecke e.V.. Die richtet sich ausdrücklich, diese Vereinsgründung, nicht nur an Studierende, sondern auch an das Personal, also an die Gemeinschaft der Lernenden und Lehrenden, und Patrick Hübscher, das ist einer der Vorsitzenden, der gestern gewählt wurde, beschreibt die Intention der Gründung so:
"Das Ziel des Vereins ist, dass die Mitglieder der Universitätsgemeinschaft Verantwortung für ihre Universität übernehmen wollen. Die Universitätsgemeinschaft selber wird durch einen Verein vertreten, der die Übernahme der Gesellschaftsanteile der UWH anstrebt, was jedoch erst dann geschieht, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder der Universität auch Mitglied im Verein ist. Also am Tag Eins können wir 89 Gründungsmitglieder vorweisen und über 300 Interessenten."
Und wenn es dann tatsächlich diese 750 Interessen erreicht hat, 750 Mitglieder, genauer gesagt, dann hat der Verein sein Ziel, sein erstes Ziel erreicht, hat genug Masse, Personenmasse auf die Straße oder ins Vereinsregister gebracht, um dann herzugehen und zu sagen, so, wir wollen jetzt eben Gesellschafteranteile an dieser gemeinnützigen GmbH Universität Witten übernehmen. Und es geht tatsächlich nicht so sehr ums große Geld, sondern eher um ein sehr spekulatives, nein, sehr außenwirksames Zeichen.
"Das ist in erster Linie ein symbolischer Akt, und zwar entwickelt sich die Vereinsidee aus dem Gründungsgedanken der Universität Witten-Herdecke, und hat natürlich die praktischen Folgen, dass die Governance-Struktur der Universität mehr auf die Beteiligung von Betroffenen ausgereichtet ist, sprich die Beteiligung der gesamten Universitätsgemeinschaft an der Führung der Universität. "
Und da wollen die Studierenden einfach mitreden. Die Universitätsleitung hat übrigens heute gesagt, ja, findet sie eine gute Idee. Sie war auch gestern dort vor Ort. Präsident Wolfgang Glatthaar findet das jedenfalls gut, was da passiert.
Biesler: Aber finanziell wird man um die SRH dann wahrscheinlich nicht herumkommen, also um die Stiftung Rehabilitation Heidelberg, die, na ja, wahrscheinlich so um die drei Millionen - so viel fehlt ja im Jahr - einbringen will in die Uni Witten-Herdecke.
Himmelrath: Sie haben vollkommen Recht. An dieser Finanzspritze von außen führt auch mit dieser Vereinsgründung von gestern Abend kein Weg vorbei. Die SRH, diese Stiftung, die betreibt ja jetzt schon Fachhochschulen, Krankenhäuser, auch Bildungseinrichtungen, hat insgesamt in ihrer Holding 31 Unternehmen tatsächlich aus dem Bereich Gesundheit, Bildung und Rehabilitation, und, na ja, da findet Wolfgang Glatthaar, der Unipräsident, das sei doch wirklich ein guter Partner, mit dem man da redet:
"Da sind wir in ganz intensiven Gesprächen. Da sind wir so weit, dass bereits eine Sorgfältigkeitsprüfung stattgefunden hat. Die SRH-Stiftung ist gerade dabei, die Erkenntnisse zu analysieren. Wir sind in einem sehr, sehr konstruktiven, freundschaftlichen Dialog."
Und dieser Dialog soll fortgeführt werden. Es ist noch nicht unterschriftsreif, aber es läuft alles darauf zu.
Biesler: Was für ein Interesse die Uni Witten-Herdecke hat, offenbart sich eigentlich gleich: Die brauchen dringend Geld. Aber was für ein Interesse hat denn so eine Stiftung, die Fachhochschulen betreibt, wie Sie gesagt haben, Akademien, aber auch Rehabilitationseinrichtungen, an der Uni Witten-Herdecke?
Himmelrath: Es gibt wohl zwei Punkte, die da eine Rolle spielen: Das eine ist, das Wittener Konzept passt gut ins Konzept dieser Stiftung. In Witten wird ja schon sehr viel mit neuen Formen der Ausbildung experimentiert, auch sehr lange schon, und dann eben auch sehr viel im Gesundheitsbereich gearbeitet, Forschung, in der Medizin, in der Zahnmedizin, bei der chinesischen traditionellen Medizin, aber auch Musiktherapie. Das sind alles Bereiche, die passen inhaltlich zum Portfolio dieser Stiftung. Das Zweite: Diese Einrichtung, die die Stiftung bisher betreibt, zum Beispiel die SRH, Fachhochschule Heidelberg oder auch die Fernfachhochschule Riedlingen, die sind nun nicht wirklich bekannt, und wenn man jetzt in Witten einen Fuß in die Tür bekommt, dann ist das sicher ein ganz, ganz großes Aushängeschild, zumal auch die erste richtige Universität dann.
Armin Himmelrath: Es ist wohl weniger das Zeichen, dort jetzt tatsächlich enorme Mengen an Geld hineinzupumpen. Das ist wahrscheinlich tatsächlich auch unrealistisch. Es geht eher so ein bisschen um einen symbolischen Akt, einen symbolischen Akt, der gestern Abend, ja, vollzogen wurde. Es wurde nämlich dieser Verein gegründet mit dem wohlklingenden Namen Verantwortungsgemeinschaft Freie Universität Witten-Herdecke e.V.. Die richtet sich ausdrücklich, diese Vereinsgründung, nicht nur an Studierende, sondern auch an das Personal, also an die Gemeinschaft der Lernenden und Lehrenden, und Patrick Hübscher, das ist einer der Vorsitzenden, der gestern gewählt wurde, beschreibt die Intention der Gründung so:
"Das Ziel des Vereins ist, dass die Mitglieder der Universitätsgemeinschaft Verantwortung für ihre Universität übernehmen wollen. Die Universitätsgemeinschaft selber wird durch einen Verein vertreten, der die Übernahme der Gesellschaftsanteile der UWH anstrebt, was jedoch erst dann geschieht, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder der Universität auch Mitglied im Verein ist. Also am Tag Eins können wir 89 Gründungsmitglieder vorweisen und über 300 Interessenten."
Und wenn es dann tatsächlich diese 750 Interessen erreicht hat, 750 Mitglieder, genauer gesagt, dann hat der Verein sein Ziel, sein erstes Ziel erreicht, hat genug Masse, Personenmasse auf die Straße oder ins Vereinsregister gebracht, um dann herzugehen und zu sagen, so, wir wollen jetzt eben Gesellschafteranteile an dieser gemeinnützigen GmbH Universität Witten übernehmen. Und es geht tatsächlich nicht so sehr ums große Geld, sondern eher um ein sehr spekulatives, nein, sehr außenwirksames Zeichen.
"Das ist in erster Linie ein symbolischer Akt, und zwar entwickelt sich die Vereinsidee aus dem Gründungsgedanken der Universität Witten-Herdecke, und hat natürlich die praktischen Folgen, dass die Governance-Struktur der Universität mehr auf die Beteiligung von Betroffenen ausgereichtet ist, sprich die Beteiligung der gesamten Universitätsgemeinschaft an der Führung der Universität. "
Und da wollen die Studierenden einfach mitreden. Die Universitätsleitung hat übrigens heute gesagt, ja, findet sie eine gute Idee. Sie war auch gestern dort vor Ort. Präsident Wolfgang Glatthaar findet das jedenfalls gut, was da passiert.
Biesler: Aber finanziell wird man um die SRH dann wahrscheinlich nicht herumkommen, also um die Stiftung Rehabilitation Heidelberg, die, na ja, wahrscheinlich so um die drei Millionen - so viel fehlt ja im Jahr - einbringen will in die Uni Witten-Herdecke.
Himmelrath: Sie haben vollkommen Recht. An dieser Finanzspritze von außen führt auch mit dieser Vereinsgründung von gestern Abend kein Weg vorbei. Die SRH, diese Stiftung, die betreibt ja jetzt schon Fachhochschulen, Krankenhäuser, auch Bildungseinrichtungen, hat insgesamt in ihrer Holding 31 Unternehmen tatsächlich aus dem Bereich Gesundheit, Bildung und Rehabilitation, und, na ja, da findet Wolfgang Glatthaar, der Unipräsident, das sei doch wirklich ein guter Partner, mit dem man da redet:
"Da sind wir in ganz intensiven Gesprächen. Da sind wir so weit, dass bereits eine Sorgfältigkeitsprüfung stattgefunden hat. Die SRH-Stiftung ist gerade dabei, die Erkenntnisse zu analysieren. Wir sind in einem sehr, sehr konstruktiven, freundschaftlichen Dialog."
Und dieser Dialog soll fortgeführt werden. Es ist noch nicht unterschriftsreif, aber es läuft alles darauf zu.
Biesler: Was für ein Interesse die Uni Witten-Herdecke hat, offenbart sich eigentlich gleich: Die brauchen dringend Geld. Aber was für ein Interesse hat denn so eine Stiftung, die Fachhochschulen betreibt, wie Sie gesagt haben, Akademien, aber auch Rehabilitationseinrichtungen, an der Uni Witten-Herdecke?
Himmelrath: Es gibt wohl zwei Punkte, die da eine Rolle spielen: Das eine ist, das Wittener Konzept passt gut ins Konzept dieser Stiftung. In Witten wird ja schon sehr viel mit neuen Formen der Ausbildung experimentiert, auch sehr lange schon, und dann eben auch sehr viel im Gesundheitsbereich gearbeitet, Forschung, in der Medizin, in der Zahnmedizin, bei der chinesischen traditionellen Medizin, aber auch Musiktherapie. Das sind alles Bereiche, die passen inhaltlich zum Portfolio dieser Stiftung. Das Zweite: Diese Einrichtung, die die Stiftung bisher betreibt, zum Beispiel die SRH, Fachhochschule Heidelberg oder auch die Fernfachhochschule Riedlingen, die sind nun nicht wirklich bekannt, und wenn man jetzt in Witten einen Fuß in die Tür bekommt, dann ist das sicher ein ganz, ganz großes Aushängeschild, zumal auch die erste richtige Universität dann.