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Antisemitismus
Studierendenverbände warnen vor Radikalisierung an Universitäten

Die Jüdische Studierendenunion und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten haben sich besorgt über die Debattenkultur an deutschen Hochschulen geäußert. Es gebe eine zunehmende Radikalisierung und offenen Antisemitismus.

    Mehrere Menschen stehen während am Rande einer Demonstration, halten eine Rede und zeigen eine Israel-Flagge.
    Die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands (JSUD), Hanna Velier (rechts), nahm zuletzt auch an zahlreichen pro-israelischen Demonstrationen teil. (IMAGO / Emmanuele Contini / IMAGO / Emmanuele Contini)
    Im Alltag würden demokratische Mitstreiter von Veranstaltungen ausgeschlossen und Demonstrationen organisiert, die das Existenzrecht Israels infrage stellten, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Studierendenverbände JSUD und RCDS. Es sei ein Zeichen einer sterbenden Demokratie. Als Beispiel wurde eine studentische Vollversammlung an der Universität Kassel zum Thema "Meinungsfreiheit" genannt, bei der der Mitteilung zufolge statt über Meinungsfreiheit hauptsächlich über den Nahostkrieg diskutiert worden sei. Pro-palästinensische Äußerungen seien willkommen gewesen, andere Redebeiträge seien vom offiziellen Programm ausgeschlossen worden.
    Die Studierendenverbände wiesen zudem auf den körperlichen Angriff auf einen jüdischen Studenten an der FU Berlin hin. Die Staatsanwaltschaft geht von einem gezielten Angriff und einem antisemitischen Hintergrund aus.
    Deutschen Hochschulen war zuletzt vorgeworfen worden, nicht ausreichend gegen antisemitische Vorfälle auf dem eigenen Campus vorzugehen.

    Weitere Informationen

    Tun die Unis genug gegen Antisemitismus? - Interview mit der Professorin für Diskriminierung und Inklusion,. Julia Bernstein
    Diese Nachricht wurde am 10.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.