Filmbranche
Studio Babelsberg mit Verlusten wegen Hollywood-Streik

Der monatelange Streik von Drehbuchautoren und Schauspielern in den USA hat im vergangenen Jahr auch am Potsdamer Filmstudio Babelsberg zu Unterbrechungen und Verschiebungen von Produktionen geführt. Das Unternehmen machte deshalb millionenschwere Verluste.

    Der Schriftzug "Studio Babelsberg" steht über dem Haupteingang zum Filmunternehmen in Potsdam.
    Das Studio Babelsberg in Potsdam ist nach eigenen Angaben das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt. (Soeren Stache / dpa / Soeren Stache)
    Unter anderem habe im Sommer vergangenen Jahres eine vorgesehene Kinoproduktion des Regisseurs Wes Anderson unterbrochen werden müssen, heißt es im Geschäftsbericht des Studios für 2023. Der Umsatz brach von rund 109 Millionen Euro im Jahr 2022 auf rund 21 Millionen Euro im vergangenen Jahr ein. Unterm Strich machte der Studio-Konzern 2023 einen Verlust von rund 3,1 Millionen Euro. Das Studio hatte viele Beschäftigte aufgrund der schlechten Auftragslage in Kurzarbeit geschickt. 
    Die Auswirkungen des Hollywood-Streiks seien auch in diesem Jahr noch zu spüren. "Studio Babelsberg AG ist in mindestens einem Fall im Geschäftsjahr 2024 direkt von der Streichung einer Serienfortsetzung betroffen", heißt es im Geschäftsbericht.

    Streik in Hollywood dauerte vier Monate

    Rund 160.000 Schauspieler und Schauspielerinnen in den USA hatten im vergangenen Jahr fast vier Monate lang gestreikt, auch die Drehbuchautoren legten monatelang ihre Arbeit nieder. Die Gewerkschaften verlangten insbesondere eine bessere Vergütung, wenn Filme oder Serien auf Plattformen wie Netflix, Apple und Amazon gestreamt werden. Ein weiteres zentrales Thema war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

    Bill Murray und Julianne Moore drehen in Babelsberg

    Die Dreharbeiten zum neuen Projekt des Regisseurs Wes Anderson wurden im Frühjahr in Babelsberg fortgesetzt. Die Produktion mit den Schauspielern Bill Murray, Benicio Del Toro und Michael Cera trägt laut Branchenberichten den Titel "The Phoenician Scheme". Der Bund fördert den Film mit 10,4 Millionen Euro.
    Gedreht wird in Babelsberg in diesem Jahr außerdem der Thriller "Control" mit der US-amerikanischen Oscar-Preisträgerin Julianne Moore.
    Das Studio Babelsberg ist nach eigenen Angaben das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt. Dort entstanden Filme wie "Nosferatu" (1922) und "Die Feuerzangenbowle" (1944). Später wurden in Babelsberg international erfolgreiche Spielfilme wie "Die Bourne Verschwörung", "Bridge of Spies" oder auch die Serie "Babylon Berlin" produziert.
    Diese Nachricht wurde am 11.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.