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Wie sieht die Uni der Zukunft aus? Vielleicht so: Statt mit Büchern und Semesterblock besuchen die Studenten lediglich mit einem Labtop in der Hand die Vorlesung. Inhalte werden noch im selben Augenblick per e-Mail auf den Labtop übertragen. Manche Studenten laden sich die Vorlesung zuhause runter und schauen erst zur Prüfung vorbei. An der Eidgenössisch-Technischen Hochschule Zürich ist in Ansätzen diese Vision bereits Wirklichkeit geworden: Dort startet das Projekt "Studieren mit dem eigenen Labtop". Funksender in und um den Hörsaal herum sorgen dafür, dass die Studenten-Labtops drahtlos mit den Daten gefüttert werden. Professor Markus Meier vom Fachbereich Maschinenbau übermittelt als erster Dozent der ETH seine Vorlesungsinhalte als Dateien auf die studentischen Labtops: "Die Vorlesungen sind jetzt auch anders gestaltet. Ich bringe nicht den gleichen Stoff noch einmal, sondern ich bringe hier Beispiele, Anwendungen des Gelernten. Das ist eine neue Bedeutung der Vorlesung." Mit einem herkömmlichen Vorlesungs-Skript haben die Labtop-Inhalte nur noch bedingt etwas zu tun. Wilfried Elspass ist als ETH-Privatdozent unter anderem für das Projekt "Neue Lernumgebung" zuständig: "Die Idee ist ganz einfach. Das herkömmliche gedruckte Skript mit Funktionen auszustatten und zum Leben zu bringen, sieht so aus: bei der Behandlung von Fertigungsverfahren setzten wir viele Videos ein, die über das Internet angeschaut werden können. Formeln oder Gleichungen haben wir interaktiv definiert, man kann aus der Theorie sofort in die Praxis gehen." Labtops in drei Kategorien, von 2.000 bis 5.000 Mark, bietet das ETH im Sammeleinkauf an. Neben Maschinenbau werden demnächst auch die Vorlesungen im Fachgebiet Angewandte Biowissenschaften und Informatik über das Labtop zu besuchen sein. Das noch ferne Ziel: Alle Studenten sollen zukünftig mit dem Labtop statt mit dem Kollegblock in die Hochschule kommen.

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