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Stürme auf Jupiter

Sollten Sie an den kommenden Morgen vor Sonnenaufgang aufstehen, lohnt es sich, einen Blick auf den östlichen Himmel zu werfen. Die schon sehr schmale Mondsichel und die Planeten Jupiter und Saturn begrüßen Sie. Den hellen Jupiter können Sie gar nicht übersehen, wenn Sie einen freien Blick zum östlichen Horizont haben. Saturn sehen Sie rechts von Jupiter. Er ist etwas blasser. Und morgen früh sehen Sie auch noch die abnehmende Mondsichel rechts der beiden Planeten.

Damond Benningfield |
    Jupiter und Saturn sind riesige Gasplaneten, die sich so schnell drehen, dass ihre Wolken in der oberen Atmosphäre zu Bändern gedehnt werden.

    Besonders bei Jupiter entdeckte man Strudel in diesen Wolkenbändern - und extrem große Sturmgebiete. Dazu zählt der Große Rote Fleck, der groß genug wäre, um die Erde zu verschlingen. Vor mehr als 300 Jahren sah man ihn zum ersten Mal.

    Beobachtungen der Raumsonde Galileo lassen darauf schließen, dass diese großen Windsysteme von gewaltigen Gewitterstürmen aus Schichten mehr als 80 Kilometer unter der sichtbaren Wolkendecke gespeist werden. Während des Tages fotografiert Galileo die Struktur der Wolken. Nachts registriert die Sonde Lichtblitze tief unterhalb der Wolkendecke. Und wenn der Planet vom Licht eines seiner großen Monde beleuchtet ist, sieht Galileo die Turbulenzen, die von den Gewitterstürmen verursacht wurden. Diese Tag- und Nachtbeobachtungen liefern eine 3D-Ansicht der oberen Schichten der Jupiteratmosphäre.

    Offensichtlich versorgen die Gewitter die Strudel mit Energie. Man sieht sie in der oberen Atmosphäre. Dann wiederum werden diese Wirbel von größeren Sturmsystemen geschluckt, die jene Energie liefern, die riesige Stürme am Leben hält.