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Stürme auf Saturn

Auf den ersten Blick wirkt Saturn wie der Traum eines Leckermauls – eine Kugel aus Sahne-, Buttercreme- und Karamellschichten.

Von Damond Benningfield |
    Aus der Nähe sieht das Bild anders aus. Saturns Wolken bestehen aus Ammoniak, Methan und anderen ungenießbaren Bestandteilen. Angetrieben von starken Winden jagen sie mit mehr als 1000 Kilometern pro Stunde um den Planeten. In den Wolkenschichten gibt es Gewitterzonen, die gewaltige Blitze erzeugen – millionenfach stärker als die auf der Erde.

    Die Raumsonde Cassini hat Saturns turbulente Atmosphäre näher untersucht. Ihre Instrumente bestätigten, dass ein "Jetstream"-Wind am Äquator um Saturn rast. Man hat die Geschwindigkeit dieser Winde gemessen. Sie betragen etwa 1500 Kilometer pro Stunde.

    Vielleicht hat Cassini einige Erklärungen dafür gefunden, warum die Winde mit so hoher Geschwindigkeit toben: Auf Saturn bilden sich Sturmsysteme, die wesentlich größer und stärker als die gewaltigsten auf der Erde sind. Oft lösen sich kleinere Wirbel von den oberen Schichten der riesigen Sturmzonen. Sie können sich mit dem Jetstream verbinden und ihn so mit Energie füttern, dass er nicht abebbt. Cassini wird noch weitere Daten über die turbulente Saturnatmosphäre sammeln. Sie können Saturn am Abend sehen. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigt er sich links der Mondsichel im Sternbild Zwillinge über dem Westhorizont.