Nachmittag auf dem Dorfplatz in Scherpemich, in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Der Spielplatz ist jetzt im Winter verwaist. Neben einem Klettergerüst steht ein Fitnessgerät. Daneben ein Laufband. Diesen sogenannten Mehr-Generationen-Spielplatz, eine Mischung aus Spiel- und Sportplatz, hat die Dorfgemeinschaft im vergangenen Jahr neu angelegt. Seit Jahren verbessern und verschönern die etwa 120 Einwohner ihren Dorfplatz regelmäßig. Bürgermeister Helmut Meng.
"In diesen Platz in Scherpemich hat die Dorfgemeinschaft über viele Jahrzehnte viel Arbeit und auch Geld investiert. Die Gemeinde hat dort vergleichsweise wenig Geld in die Hand nehmen müssen. Wir haben Grund und Boden bereitgestellt. Wir haben einen kleinen Zuschuss, kleine Hilfen unterwegs in den letzten Jahrzehnten der Dorfgemeinschaft zukommen lassen."
Die neueste Anschaffung, die wetterfesten Fitnessgeräte, hat Scherpemich der Wirtschaftskrise zu verdanken - oder genauer: dem Konjunkturpaket II. Für Investitionen in die allgemeine Infrastruktur hat die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid 2,3 Millionen Euro bekommen. Die Scherpemicher haben sich für ihren Mehrgenerationenspielplatz um einen Anteil beworben. Mit einem überzeugenden Konzept, findet Bürgermeister Meng.
"Die Dorfgemeinschaft hat das Fundament gemacht und wir haben die Spielgeräte anliefern lassen und bezahlt. Und das ganze Fundament hat die Dorfgemeinschaft erstellt und auch bezahlt. Das sind noch einmal 700 Euro. Dass wir also von Gesamtkosten in Höhe von 10.000 Euro für die beiden Sportgeräte reden."
Das Konjunkturpaket als Glücksfall für den Sport. Denn die Infrastruktur ist oft nicht gut. Das Geld für Sanierungen oder den Neubau von Sportstätten fehlt. Rund 40 Milliarden Euro bräuchte man dafür, hat der Deutsche Olympische Sportbund berechnet; für den Breitensport, die kleinen Vereine, Sportprojekte in den Kommunen, aber besonders für den Spitzensport. Dazu der DOSB-Generaldirektor Michael Vesper.
"Der Spitzensport profitiert zum einem durch ein Programm, dass das BMI aufgelegt hat, in Abstimmung mit dem DOSB, wo es um die Förderung von solchen Bauten geht, die in Bundeszuständigkeit sind, Stichwort Kältekammer in Kienbaum."
Die neue Kältekammer im Bundesleistungszentrum Kienbaum. Hier sollen die Athleten ihre Leistungsfähigkeit bei bis zu minus 110 Grad steigern. Der stolze Preis: 303.000 Euro.
"Er profitiert aber auch in einzelnen Ländern, wo die Landesregierung entschieden hat, einen Teil der Mittel des Konjunkturprogramms für diese Zwecke einzusetzen."
Die bayrische Landesregierung zum Beispiel nutzte die Mittel für die Sanierung etlicher Sportstätten, immerhin bewirbt sich München um die Olympischen Winterspiele 2018. 36 Millionen Euro gab es für die Überdachung des Eisstadions in Inzell. Allerdings: Ähnliche Anlagen gibt es schon in Erfurt und Berlin. Für 22 Millionen Euro wir die Bobbahn in Königsee ausgebaut - es ist eine von vier Bahnen in Deutschland. Und das Biathlonzentrum Ruhpolding wird mit 16 Millionen Euro bezuschusst.
In Brandenburg haben Landespolitiker gezielt einige Projekte ausgewählt: So wird das Karl-Liebknecht-Stadion des Regionalligisten SV Babelsberg für acht Millionen Euro renoviert. Vereinsvorsitzender ist Innenminister Rainer Speer von der SPD. Der Bildungs- und Sportminister Holger Rupprecht, auch SPD, hat sich dafür starkgemacht, unter anderem 15 Millionen Euro für eine Sporthalle zu investieren. Einer der Nutznießer ist der 1. VfL Potsdam, ein Handball-Drittligist. Vorsitzender: Holger Rupprecht. Einen Interessenkonflikt konnten beide Minister nicht erkennen.
Wie dem auch sei, soviel prominente Unterstützung bekommen die meisten kleinen Projekte jedenfalls erst gar nicht. Kritiker werfen dem Deutschen Olympischen Sportbund vor, sich jenseits des Spitzensportes auffällig bei der Unterstützung zurückzuhalten. Wie viel Geld die Kommunen bekämen, hinge maßgeblich vom Eigenengagement der Kommunen ab, sagen die Kritiker. Dazu DOSB-Generaldirektor Michael Vesper.
"Wir haben Licht und Schatten in der Abrufung des Konjunkturprogramms. Und wir sind halt mit unseren Verbänden und unseren Kreis-, und Stadt- und Landessportbünden im engen Kontakt, um möglichst viele offene Sanierungs- und auch Neubauvorhaben, die städtebaulich von Bedeutung sind, zu realisieren."
Die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid jedenfalls hat sich schon immer für Bildung und Sport engagiert. 1,5 Millionen Euro der Fördergelder wurden in Bildung investiert, die restlichen 800.000 Euro in die allgemeine Infrastruktur, in der die Ausgaben für Sport enthalten sind. Spitzensport und Breitensport: Davon haben auch die Scherpemicher mit ihrem Mehrgenerationenspielplatz profitiert.
"In diesen Platz in Scherpemich hat die Dorfgemeinschaft über viele Jahrzehnte viel Arbeit und auch Geld investiert. Die Gemeinde hat dort vergleichsweise wenig Geld in die Hand nehmen müssen. Wir haben Grund und Boden bereitgestellt. Wir haben einen kleinen Zuschuss, kleine Hilfen unterwegs in den letzten Jahrzehnten der Dorfgemeinschaft zukommen lassen."
Die neueste Anschaffung, die wetterfesten Fitnessgeräte, hat Scherpemich der Wirtschaftskrise zu verdanken - oder genauer: dem Konjunkturpaket II. Für Investitionen in die allgemeine Infrastruktur hat die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid 2,3 Millionen Euro bekommen. Die Scherpemicher haben sich für ihren Mehrgenerationenspielplatz um einen Anteil beworben. Mit einem überzeugenden Konzept, findet Bürgermeister Meng.
"Die Dorfgemeinschaft hat das Fundament gemacht und wir haben die Spielgeräte anliefern lassen und bezahlt. Und das ganze Fundament hat die Dorfgemeinschaft erstellt und auch bezahlt. Das sind noch einmal 700 Euro. Dass wir also von Gesamtkosten in Höhe von 10.000 Euro für die beiden Sportgeräte reden."
Das Konjunkturpaket als Glücksfall für den Sport. Denn die Infrastruktur ist oft nicht gut. Das Geld für Sanierungen oder den Neubau von Sportstätten fehlt. Rund 40 Milliarden Euro bräuchte man dafür, hat der Deutsche Olympische Sportbund berechnet; für den Breitensport, die kleinen Vereine, Sportprojekte in den Kommunen, aber besonders für den Spitzensport. Dazu der DOSB-Generaldirektor Michael Vesper.
"Der Spitzensport profitiert zum einem durch ein Programm, dass das BMI aufgelegt hat, in Abstimmung mit dem DOSB, wo es um die Förderung von solchen Bauten geht, die in Bundeszuständigkeit sind, Stichwort Kältekammer in Kienbaum."
Die neue Kältekammer im Bundesleistungszentrum Kienbaum. Hier sollen die Athleten ihre Leistungsfähigkeit bei bis zu minus 110 Grad steigern. Der stolze Preis: 303.000 Euro.
"Er profitiert aber auch in einzelnen Ländern, wo die Landesregierung entschieden hat, einen Teil der Mittel des Konjunkturprogramms für diese Zwecke einzusetzen."
Die bayrische Landesregierung zum Beispiel nutzte die Mittel für die Sanierung etlicher Sportstätten, immerhin bewirbt sich München um die Olympischen Winterspiele 2018. 36 Millionen Euro gab es für die Überdachung des Eisstadions in Inzell. Allerdings: Ähnliche Anlagen gibt es schon in Erfurt und Berlin. Für 22 Millionen Euro wir die Bobbahn in Königsee ausgebaut - es ist eine von vier Bahnen in Deutschland. Und das Biathlonzentrum Ruhpolding wird mit 16 Millionen Euro bezuschusst.
In Brandenburg haben Landespolitiker gezielt einige Projekte ausgewählt: So wird das Karl-Liebknecht-Stadion des Regionalligisten SV Babelsberg für acht Millionen Euro renoviert. Vereinsvorsitzender ist Innenminister Rainer Speer von der SPD. Der Bildungs- und Sportminister Holger Rupprecht, auch SPD, hat sich dafür starkgemacht, unter anderem 15 Millionen Euro für eine Sporthalle zu investieren. Einer der Nutznießer ist der 1. VfL Potsdam, ein Handball-Drittligist. Vorsitzender: Holger Rupprecht. Einen Interessenkonflikt konnten beide Minister nicht erkennen.
Wie dem auch sei, soviel prominente Unterstützung bekommen die meisten kleinen Projekte jedenfalls erst gar nicht. Kritiker werfen dem Deutschen Olympischen Sportbund vor, sich jenseits des Spitzensportes auffällig bei der Unterstützung zurückzuhalten. Wie viel Geld die Kommunen bekämen, hinge maßgeblich vom Eigenengagement der Kommunen ab, sagen die Kritiker. Dazu DOSB-Generaldirektor Michael Vesper.
"Wir haben Licht und Schatten in der Abrufung des Konjunkturprogramms. Und wir sind halt mit unseren Verbänden und unseren Kreis-, und Stadt- und Landessportbünden im engen Kontakt, um möglichst viele offene Sanierungs- und auch Neubauvorhaben, die städtebaulich von Bedeutung sind, zu realisieren."
Die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid jedenfalls hat sich schon immer für Bildung und Sport engagiert. 1,5 Millionen Euro der Fördergelder wurden in Bildung investiert, die restlichen 800.000 Euro in die allgemeine Infrastruktur, in der die Ausgaben für Sport enthalten sind. Spitzensport und Breitensport: Davon haben auch die Scherpemicher mit ihrem Mehrgenerationenspielplatz profitiert.