Unwetter in Spanien
Suche nach Vermissten in der Region Valencia wird verstärkt

Eine knappe Woche nach den verheerenden Unwettern im Osten Spaniens wird die Suche nach Vermissten noch einmal verstärkt. Die Einsatzkräfte wollen in Kellern, Tunneln und vor allem in Tiefgaragen nach möglichen Opfern suchen. 217 Tote sind inzwischen bestätigt.

    Ein Feuerwehrmann bewegt sich über die verschlammte und mit Unrat versperrte Auffahrt einer Tiefgarage. Große Schläuche sind ausgelegt.
    In der spanischen Unwetterregion Valencia suchen Einsatzkräfte unter anderem in Tiefgaragen nach Vermissten. (AP / Alberto Saiz)
    Die Zentraltegierung in Madrid erkläre, sie werde weitere 2.500 Soldaten in das Katastrophengebiet entsenden. Seit dem Wochenende helfen bereits 5.000 Soldaten bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und Wasser, beim Aufräumen der Straßen und beim Schutz von Geschäften und Häusern vor Plünderern. Zudem solle ein Kriegsschiff Lastwagen mit Nahrungsmitteln und Wasser nach Valencia bringen, sagte Verteidigungsministerin Robles dem staatlichen Radiosender RNE.

    Wasser aus Tiefgarage wird abgepumpt

    Die Suche nach Vermissten konzentriert sich den Angaben zufolge derzeit auf ein Einkaufszentrum in der Nähe der besonders betroffenen Provinzhauptstadt Valencia. Aus der Tiefgarage mit 2.700 Stellplätzen wird Wasser abgepumpt. Bislang wurden dem Bürgermeister zufolge keine weiteren Opfer gefunden.

    Wut entlädt sich

    Am Wochenende hatte sich der Zorn der Menschen entladen, als König Felipe und Königin Letizia die Flutopfer besuchten. Die Demonstranten bewarfen das Königspaar und Ministerpräsident Sanchez mit Schlamm und skandierten: "Mörder, Mörder!" Der Ärger richtete sich vor allem gegen verspätete Warnungen der Behörden vor der Überschwemmungsgefahr und angeblich mangelnde Hilfe von Rettungsdiensten.
    Diese Nachricht wurde am 04.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.