
Die EM 2024 sei ein Großereignis, das in ganz Europa mit Begeisterung verfolgt werde. Diese Veranstaltung sollte ein Fußballfest sein und nicht durch Werbung für ein riskantes Verhalten begleitet werden, sagte Blienert der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland könne ein starkes Zeichen setzen, dass man die Risiken durch Sportwetten ernst nehme und werbefrei in die Spiele gehe.
Zudem setzt sich der SPD-Politiker dafür ein, dass Werbung für Sportwetten nicht mehr rund um die Uhr gezeigt werden darf. Er plädierte für eine Ausstrahlung allenfalls nach 23.00 Uhr. Wie für Sportwetten in Deutschland geworben werden darf, ist seit 2021 durch den Glücksspielstaatsvertrag geregelt.
Ein Werbeverbot für Wettanbieter hält der Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes, Dahms, für unrealistisch. Er könne ausschließen, dass es zur EM dazu kommen werde, sagte Dahms. Dazu müsste der Glücksspielstaatsvertrag geändert werden. Das sei in der Kürze der Zeit unmöglich und unter den 16 Bundesländern auch nicht mehrheitsfähig.
Aktuell liegen keine Zahlen vor, wie viele Personen in Deutschland sportwettsüchtig sind. Schätzungen bewegen sich mal im fünf- und mal im sechsstelligen Bereich. Die Deutsche Suchthilfe spricht in ihrem Jahresbericht 2022 davon, dass etwa ein Drittel der Sportwetter Anzeichen einer Glücksspielstörung zeigen.
Diese Nachricht wurde am 16.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.