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Internationaler Gerichtshof
Südafrika wirft Israel systematische Taten des Völkermordes vor

Südafrika hat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof systematische Taten von Völkermord gegen die Palästinenser im Gazastreifen vorgeworfen.

    Niederlande, Den Haag: Aharon Barak (M,r), Richter aus Israel, und Dikgang Ernest Moseneke (M,l), Richter aus Südafrika, führen den Vorsitz bei der Eröffnung der Anhörungen am Internationalen Gerichtshof.
    Die Rechtsvertreter Südafrikas beschuldigen Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen, die Völkermordkonvention verletzt zu haben. (Patrick Post/AP/dpa)
    Rechtsvertreter Südafrikas sagten vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag, Israel strebe mit einer beispiellosen Welle von Gewalt die Zerstörung des Lebens der Palästinenser an. Mehr als 23.000 Menschen im Gazastreifen seien getötet worden. Mindestens 70 Prozent davon seien Frauen und Kinder. Zugleich verurteilte Südafrika den Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober. Dies sei jedoch keine Rechtfertigung für die Verletzung der Völkermordkonvention. Südafrika fordert im Eilverfahren einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser. Die Richter sollten das Ende der militärischen Handlungen anordnen.
    Israel weist die Vorwürfe zurück und soll sich morgen in der Anhörung äußern. Der Gerichtshof will in den kommenden Wochen zunächst nur über den Eilantrag entscheiden. Ein Verfahren in der Hauptsache, dem Völkermord-Vorwurf, könnte Jahre dauern.
    Diese Nachricht wurde am 11.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.