Nach Verlust der absoluten Mehrheit
Südafrikas Präsident Ramaphosa will Einheitsregierung bilden

Die südafrikanische Regierungspartei ANC will nach dem Verlust ihrer absoluten Mehrheit andere Parteien zur Bildung einer Einheitsregierung einladen.

    Cyril Ramaphosa sitzt mit anderen ANC-Funktionären an einem Tisch mit gelber Decke, die mit dem Parteilogo bedruckt ist. Im Hintergrund Wahlwerbung, darunter ein übergroßes Foto von Ramaphosas Gesicht.
    Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei Beratungen mit seiner Partei - die einstige Befreiungsbewegung African National Congress (ANC) hat bei den Wahlen die absolute Mehrheit verloren und ist nun auf Koalitionspartner angewiesen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Jerome Delay)
    Man schließe die Zusammenarbeit mit keiner Partei aus, solange diese im öffentlichen Interesse sei, sagte Staatsoberhaupt und ANC-Chef Ramaphosa in Johannesburg. Alle beteiligten Parteien müssten sich zu gemeinsamen Werten wie Nationenbildung und gesellschaftlicher Annäherung bekennen. Die ANC-Parteiführung habe die Beschwerden des südafrikanischen Volkes gehört.
    Bei der Wahl Ende Mai hatte der ANC zum ersten Mal seit dem Ende der Apartheid vor 30 Jahren die absolute Mehrheit eingebüßt. Kritiker machen die einstige Befreiungsorganisation Nelson Mandelas für die anhaltende tiefe Wirtschaftskrise verantwortlich. In Südafrika sind die Vermögen laut Berechnungen der Weltbank so ungleich verteilt wie in keinem anderen Land der Welt. Bereits Mitte Juni soll das neu gewählte Parlament einen neuen Präsidenten wählen. Bis dahin muss die Regierungsbildung abgeschlossen sein.
    Diese Nachricht wurde am 07.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.