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Südatlantische Anomalie

Befindet sich eine Raumfähre im All, hilft eine große Kartenprojektion an der Stirnseite des Kontrollraumes dem Bodenpersonal, sie im Auge zu behalten. Die Karte zeigt ihnen die Position der Fähre über der Erde, ihre Bahn und in welchem Kontrollbereich der verschiedenen Bodenstation sie sich gerade befindet.

Von Damond Benningfield |
    Die Karte zeigt ebenfalls, wenn die Fähre durch die längliche Region "SAA” zieht - die Südatlantische Anomalie. In diesem Bereich ist das Magnetfeld der Erde stark abgeschwächt und der Strahlungsgürtel, der die Erde umgibt, kommt der Erdoberfläche besonders nahe. Jede Raumfähre, die diesen Gürtel passiert, ist einer höheren Strahlungsdosis als normal ausgesetzt.

    Die Erde ist von zwei Strahlungsgürteln umgeben - den so genannten Van-Allen-Gürteln. Das Magnetfeld der Erde fängt geladene Sonnenpartikel ein und schafft so eine Zone mit hoher Strahlungsintensität.

    Zum größten Teil ist der innere Rand dieses Gürtels weit oberhalb der Erdoberfläche. Doch ist das Magnetfeld der Erde schief - es weicht ein wenig vom Zentrum unseres Planeten ab. Deshalb reicht der Gürtel über dem Südatlantik und Teilen Südamerikas bis auf 300 Kilometer an die Erdoberfläche heran.

    Die Hülle von Raumfähren und Raumstationen schützt ihre Mannschaft. Roboterraumsonden sind dieser Gefahr jedoch ausgesetzt. Das Hubble-Weltraumteleskop kann den Himmel beispielsweise nicht beobachten, wenn es sich in dieser Region befindet. Andere wissenschaftliche Sonden lassen einfach die Jalousien runter.