Atomwaffen
Südkorea warnt vor Uranbeständen in Nordkorea

Das international isolierte Nordkorea besitzt nach südkoreanischen Angaben vermutlich deutlich mehr hochangereichertes Uran, als bislang bekannt. Die Geheimdienste schätzten Pjöngjangs Bestände an hochangereichertem Uran mit einem Reinheitsgrad von mehr als 90 Prozent auf bis zu 2.000 Kilogramm, sagte der südkoreanische Vereinigungsminister Chung.

    Auf einem großen Bildschirm sieht man eine Rakete mit hellem Strahl in einen Wolkenhimmel steigen. Vor dem Monitor sind zwei Männer und schauen zu.
    Berichterstattung in Südkorea über einen nordkoreanischen Raketentest (Archivbild vom März) (AFP / JUNG YEON-JE)
    "Selbst in diesem Moment sind Nordkoreas Uran-Zentrifugen an vier Standorten in Betrieb", sagte der Minister weiter. Er fügte an, dass nur fünf bis sechs Kilogramm Plutonium ausreichten, um eine einzige Atombombe zu bauen. Eine Menge von 2.000 Kilogramm hochangereicherten Uran reicht laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) für die Herstellung von mehr als 40 Bomben.
    Chung mahnte die Dringlichkeit an, Nordkoreas Atomwaffen-Entwicklung zu stoppen. Er verwies darauf, dass Sanktionen im Falle Nordkoreas wirkungslos seien. Als einzige Lösung komme ein Gipfeltreffen zwischen Nordkorea und den USA in Betracht. Nordkoreas Machthaber Kim hatte sich jüngst unter bestimmten Bedingungen offen für neue Gespräche mit Washington gezeigt.
    Dass Nordkorea über größere Mengen an Uran verfügt, ist zwar bekannt. Unklar ist aber, in welchem Umfang. Das international isolierte Land hatte sich im Streit um Inspektionen an seinen Atomanlagen 1994 aus der IAEA zurückgezogen. Im Jahr 2003 erklärte Nordkorea seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag. 2023 hatte das Regime in Pjöngjang seinen Status als Atommacht in der Verfassung des Landes verankert.
    Diese Nachricht wurde am 25.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.