
Über die Vorlage solle morgen oder am Freitag abgestimmt werden, hieß es bei einer Pressekonferenz in Seoul. Die wichtigste Oppositionspartei bereitet zudem eine Klage gegen den Präsidenten, den Innenminister, den Verteidigungsminister sowie Schlüsselpersonen aus Armee und Polizei vor. Yoon selbst verteidigte seine gestrige Entscheidung und ließ über sein Büro erklären, die Verhängung des Kriegsrechts sei durch die Verfassung gedeckt. Der Präsident hatte den Schritt mit staatsfeindlichen Bedrohungen begründet. Nachdem das Parlament einstimmig für die Beendigung des Ausnahmezustands votiert hatte, hob er das Kriegsrecht wieder auf.
Der Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Seoul, Yoshimura, sagte im Deutschlandfunk, er halte es durchaus für möglich, dass sich im Parlament eine Zweidrittel-Mehrheit für eine Amtsenthebung des Präsidenten finde. Auch in der Regierungspartei gebe es erste Forderungen nach seinem Rücktritt oder zumindest einem Austritt aus der Partei.
International wurde Besorgnis laut. US-Außenminister Blinken betonte, man erwarte eine friedliche und rechtsstaatliche Lösung von politischen Meinungsverschiedenheiten. Das Auswärtige Amt erklärte, die Demokratie müsse sich durchsetzen.
Diese Nachricht wurde am 04.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.