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Südtirol - ein Paradies für arbeitslose Akademiker?

    Während in Deutschland arbeitslose Akademiker in den Fluren der Arbeitsämter Schlange stehen, sind es in Südtirol die Arbeitgeber, die nach Mitarbeitern suchen. Da kann sich der Sprung über die Alpen auch für deutsche Hochschulabsolventen lohnen. Denn in der norditalienischen Provinz herrschen für Arbeitnehmer geradezu paradiesische Zustände. Von den Südtirolern, die in Italien oder im Ausland studieren, kehrt rund ein Viertel nicht mehr in die Heimat zurück. Daher sei ein echter Akademikermangel entstanden, klagt Antonio Sebastiani, Vizedirektor des Südtiroler Industriellenverbands: "Derzeit suchen die Unternehmen in der Industrie vor allem Ingenieure für die technischen Bereiche zum Beispiel zum Bau von Liftanlagen." Italienisch müsse man zunächst gar nicht können, Deutsch oder Englisch reichten völlig aus. Die Löhne entsprechen allerdings nicht ganz dem deutschen Niveau, auch die Lohnnebenkosten sind hoch. Vor allem die Miet- und Wohnkosten schreckten viele Ausländer ab, klagt Helmut Sinn vom Arbeitsamt in Bozen. Die deutschen Arbeitsämter machen dennoch allen Hochschulabsolventen Mut ins Ausland zu gehen, wenn zu Hause kein Job in Sicht ist. Nicht nur Südtirol ist dabei eine gute Adresse, meint der Leiter des Hochschulteams am Kölner Arbeitsamt, Herrmann Decker: "Wir haben festgestellt, dass vor allem in den Beneluxländern gute Chancen für Jungakademiker sind." Auch Norwegen biete interessante Beschäftigungsmöglichkeiten, insbesondere für Mediziner.

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    EURES heißt ein EU-Programm zur Förderung des Arbeitsmarktes in Nord- und Südtirol. Weitere Ansprechpartner sind die Hochschulteams der deutschen Arbeitsämter.