Wenn Professor Jan Geuns von der belgischen Uni Leuven einen Tee trinkt, dann am liebsten mit Stevia statt Zucker. Seit etwa zehn Jahren erforscht der Biologe die Pflanze und ihre süßen Inhaltsstoffe.
"Ich bin überzeugt, dass Stevia und ihr Inhaltsstoff Steviosid absolut sichere Süßstoffe sind ist. Sie sind 300 Mal süßer als Zucker und wir brauchen deshalb nur ganz, ganz winzige Mengen davon - und deshalb auch keine Kalorien."
1999 hat Professor Geuns schon mal einen Zulassungsantrag für Stevia gestellt. Von der EU kam damals aber eine klare Absage. Begründung: Zu viele wissenschaftliche Fragen zu möglichen Gesundheitsrisiken seien noch offen. Die nach der Wirkung von Stevia auf Blutzucker und Blutdruck beispielsweise. Außerdem, so hieß es damals, könnten die Stoffe vielleicht das Erbgut schädigen, die männliche Fruchtbarkeit einschränken oder Krebs auslösen. Professor Geuns gefällt das nicht.
"Überall darf Stevia verwendet werden: in Japan, in Mexiko, in Amerika als Nahrungsergänzungsmittel und sogar im Senegal - nur in Europa nicht. Und das ist wirklich schade."
Auch wenn es offiziell nicht als Lebensmittel verkauft werden darf: Stevia ist auch in Deutschland zu bekommen. Beispielsweise per Internet - oder in manchen Reformhäusern, Bioläden oder Apotheken. Im Radio über Stevia reden - das wollen die Verkäufer aber nicht so recht. Denn sie wissen: Sie bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone.
Angeboten wird Stevia als Pulver, flüssig oder als Mini-Tabletten - und deklariert als Kosmetik-Zutat oder Badezusatz.
Je nach Qualität süßt Stevia unterschiedlich stark. Und der Geschmack hängt davon ab, welcher der vielen süßen Inhaltsstoffe der Pflanze verwendet wird. Die Lebensmittelchemikerin Ursula Wölwer-Rieck von der Universität Bonn untersucht die einzelnen Bestandteile der Blätter seit zwei Jahren.
"Hauptkomponenten sind das Steviosid und das Rebaudiosid A, die machen mengenmäßig den größten Anteil aus. Das Steviosid hat eine stärkere Bitterkomponente als das Rebaudiosid A und schmeckt sehr stark lakritzig. das muss man mögen, ja."
Im Jahr 2004 hat selbst die Weltgesundheitsorganisation WHO die süßen Stevia-Inhaltsstoffe in bestimmten Mengen erst mal als unbedenklich eingestuft. Einige wissenschaftliche Untersuchungen müssten zwar noch nachgereicht werden, hieß es - aber bis auf weiteres hält die WHO die Pflanze für ausreichend sicher.
Inzwischen ist auch die europäische Getränke- und Lebensmittelindustrie an Stevia interessiert. Denn wenn die Inhaltsstoffe tatsächlich eine EU-Zulassung bekommen, könnte sich hier ein großer Markt auftun. Gerald Schlögl, Produktmanager bei der Handels-Firma Reisenberger in Österreich, hat sich bei Professor Geuns die neuesten Informationen geholt - und er ist überzeugt: Stevia hat Zukunft in Europa.
"Meiner Meinung nach wird das eine richtige Revolution in der Ernährung. Wenn man nicht von Anfang an vorne dabei ist, hat man keine Chance. In Zukunft werden viele Großkonzerne auf diesen Zug aufspringen. Und als kleinerer Händler wird man da keine Chance haben, wenn man keinen Know-How-Vorsprung hat."
Professor Geuns rührt in seinem Tee. Auf den kleinen Mann mit der großen Brille wartet noch einige Arbeit. Etwa 500 Seiten dick wird der Antrag werden, den er in wenigen Wochen bei der EU einreichen will. Seit dem ersten gescheiterten Versuch hat er weiter erforscht, wie der Mensch Stevia verträgt und er hat die neuesten Studienergebnisse seiner Fachkollegen zusammengetragen. Und mit den neuen Daten, so hofft er, wird die EU-Zulassung für die pflanzlichen Süßstoffe endlich kommen.
"Ich bin zuversichtlich. Es gibt einfach keine Gründe, Stevia am europäischen Markt zu verbieten."
"Ich bin überzeugt, dass Stevia und ihr Inhaltsstoff Steviosid absolut sichere Süßstoffe sind ist. Sie sind 300 Mal süßer als Zucker und wir brauchen deshalb nur ganz, ganz winzige Mengen davon - und deshalb auch keine Kalorien."
1999 hat Professor Geuns schon mal einen Zulassungsantrag für Stevia gestellt. Von der EU kam damals aber eine klare Absage. Begründung: Zu viele wissenschaftliche Fragen zu möglichen Gesundheitsrisiken seien noch offen. Die nach der Wirkung von Stevia auf Blutzucker und Blutdruck beispielsweise. Außerdem, so hieß es damals, könnten die Stoffe vielleicht das Erbgut schädigen, die männliche Fruchtbarkeit einschränken oder Krebs auslösen. Professor Geuns gefällt das nicht.
"Überall darf Stevia verwendet werden: in Japan, in Mexiko, in Amerika als Nahrungsergänzungsmittel und sogar im Senegal - nur in Europa nicht. Und das ist wirklich schade."
Auch wenn es offiziell nicht als Lebensmittel verkauft werden darf: Stevia ist auch in Deutschland zu bekommen. Beispielsweise per Internet - oder in manchen Reformhäusern, Bioläden oder Apotheken. Im Radio über Stevia reden - das wollen die Verkäufer aber nicht so recht. Denn sie wissen: Sie bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone.
Angeboten wird Stevia als Pulver, flüssig oder als Mini-Tabletten - und deklariert als Kosmetik-Zutat oder Badezusatz.
Je nach Qualität süßt Stevia unterschiedlich stark. Und der Geschmack hängt davon ab, welcher der vielen süßen Inhaltsstoffe der Pflanze verwendet wird. Die Lebensmittelchemikerin Ursula Wölwer-Rieck von der Universität Bonn untersucht die einzelnen Bestandteile der Blätter seit zwei Jahren.
"Hauptkomponenten sind das Steviosid und das Rebaudiosid A, die machen mengenmäßig den größten Anteil aus. Das Steviosid hat eine stärkere Bitterkomponente als das Rebaudiosid A und schmeckt sehr stark lakritzig. das muss man mögen, ja."
Im Jahr 2004 hat selbst die Weltgesundheitsorganisation WHO die süßen Stevia-Inhaltsstoffe in bestimmten Mengen erst mal als unbedenklich eingestuft. Einige wissenschaftliche Untersuchungen müssten zwar noch nachgereicht werden, hieß es - aber bis auf weiteres hält die WHO die Pflanze für ausreichend sicher.
Inzwischen ist auch die europäische Getränke- und Lebensmittelindustrie an Stevia interessiert. Denn wenn die Inhaltsstoffe tatsächlich eine EU-Zulassung bekommen, könnte sich hier ein großer Markt auftun. Gerald Schlögl, Produktmanager bei der Handels-Firma Reisenberger in Österreich, hat sich bei Professor Geuns die neuesten Informationen geholt - und er ist überzeugt: Stevia hat Zukunft in Europa.
"Meiner Meinung nach wird das eine richtige Revolution in der Ernährung. Wenn man nicht von Anfang an vorne dabei ist, hat man keine Chance. In Zukunft werden viele Großkonzerne auf diesen Zug aufspringen. Und als kleinerer Händler wird man da keine Chance haben, wenn man keinen Know-How-Vorsprung hat."
Professor Geuns rührt in seinem Tee. Auf den kleinen Mann mit der großen Brille wartet noch einige Arbeit. Etwa 500 Seiten dick wird der Antrag werden, den er in wenigen Wochen bei der EU einreichen will. Seit dem ersten gescheiterten Versuch hat er weiter erforscht, wie der Mensch Stevia verträgt und er hat die neuesten Studienergebnisse seiner Fachkollegen zusammengetragen. Und mit den neuen Daten, so hofft er, wird die EU-Zulassung für die pflanzlichen Süßstoffe endlich kommen.
"Ich bin zuversichtlich. Es gibt einfach keine Gründe, Stevia am europäischen Markt zu verbieten."