Auf den ersten Blick wirken manche der großformatigen Bilder von Ena Swansea wie eine seltsame Reaktivierung der Landschafts- und Portraitmalerei aus dem Geiste Claude Monets. Man sieht Panoramen großer Straßen und Plätze mit bunten Aufmärschen von Menschenmassen, kunstvoll arrangiertes Astgeflecht über schneebedeckten Straßen, virtuos gemalte Park- und Seelandschaften, grau-weiße Meeresstrudel – Ena Swansea beherrscht die subtile Inszenierung von Naturlicht, sie begeistert sich offenkundig für das irrlichternd-hintergründige Schimmern von Stoffen und Farben. Auf den zweiten Blick ist ihre Malerei jedoch alles andere als impressionistisch. Man sieht, dass die so fein herausgearbeiteten Farbflächen, der betörende Realismus der Ansichten mit breitem Pinsel gemalt sind, fast mit expressivem Schwung. Man sieht einen beständigen Grauschimmer im Hintergrund, eine Grundierung mit Graphit, die durch die dünn aufgetragenen Farben stets hindurchscheint und das Bild geradezu zersetzt. Swansea selbst erklärt, dass ihr diese Grundierung mit dem grauen Graphit ermöglicht, alle ihre Szenarien wie eine Traumwelt erscheinen zu lassen. Sie bezieht sich auf Szenen aus ihrer Erinnerung, die oft zusammenhanglos, aber dennoch eindringlich im Gedächtnis aufscheinen, mit einer Bedeutung, die vielleicht nur das ominöse Unbewusste kennt. Man fühlt sich hineinversetzt in eine persönliche, intime Bilderwelt, die sich gleichsam nur zufällig aus dem Reich der sichtbaren Dinge bedient, um etwas sichtbar zu machen, was eigentlich nicht sichtbar ist, das Innenleben eines sich selbst nie reflektieren könnenden Bewusstsein.
Ziemlich untypisch ist diese Malerei der 1966 geborenen Amerikanerin, untypisch für die Sammlung von Harald Falckenberg, der gerade im Bereich der Malerei frühzeitig mit Jonathan Meese, Albert Oehlen, Werner Büttner oder Björn Melgaard auf theatralisch veranlagte Randalemaler gesetzt hat. Ena Swansea wirkt dagegen wie eine Erbin der Romantik. Und auch Robert Lucander, mit dem sie gemeinsam diese über drei Stockwerke der Sammlung Falckenberg angelegte Ausstellung bestreitet, wirkt eher wie ein feinsinniger, kulinarischer Rezitator der Tradition. In diesem Fall der Pop Art, wenn er sich mit vorgefundenen Bildern aus Magazinen oder elektronischen Medien bedient. Zumeist handelt es sich um Portraits oder Modebilder, die er durch Doppelungen, Spiegelungen oder vor allem durch das Weglassen von Körperteilen verfremdet. Oft fehlen den Dargestellten zum Beispiel die Nasen, weil es Lucander letztlich um abstrakte Portraits geht. verstärkt wirkt die abstrakte Wirkung noch durch den Untergrund, auf dem der gebürtige Finne, der in Berlin an der Universität der Künstler lehrt, seine Malereien aufträgt. Er malt auf Holz, und meist mit so dünnem Auftrag, dass die Maserung immer noch hindurchscheint wie ein Moire-Schimmer, der dem Bild eine ganz eigene Form der Ornamentik verleiht. So sieht man seltsame Gesichter, mitunter unheimlich verfremdet, die einen ansehen wie abstrakte Bilder. Keine Geistererscheinungen aus dem Reich einen ominösen Inneren wie bei Ena Swansea, sondern unheimliche Wiedergänger der Medienwelt, seelenlose Figurinen mit einem puppenhaften Eigenleben - das dann doch über Umwege wieder romantische Anklänge an die Welt eines E.T.A. Hoffmann oder Edgar Allan Poe verrät.
Obwohl die Ausstellung insgesamt vielleicht als zu groß geraten erscheint, weil man schnell das Verfahren der beiden Maler verstanden hat und dann kaum noch mehr entdecken kann als die Anwendung immer derselben Prinzipien – am ende hat man doch das Gefühl, dass diese Bilder eine ganz eigene Suggestivkraft entwickeln, dass sie einen zu verfolgen beginnen.
Ziemlich untypisch ist diese Malerei der 1966 geborenen Amerikanerin, untypisch für die Sammlung von Harald Falckenberg, der gerade im Bereich der Malerei frühzeitig mit Jonathan Meese, Albert Oehlen, Werner Büttner oder Björn Melgaard auf theatralisch veranlagte Randalemaler gesetzt hat. Ena Swansea wirkt dagegen wie eine Erbin der Romantik. Und auch Robert Lucander, mit dem sie gemeinsam diese über drei Stockwerke der Sammlung Falckenberg angelegte Ausstellung bestreitet, wirkt eher wie ein feinsinniger, kulinarischer Rezitator der Tradition. In diesem Fall der Pop Art, wenn er sich mit vorgefundenen Bildern aus Magazinen oder elektronischen Medien bedient. Zumeist handelt es sich um Portraits oder Modebilder, die er durch Doppelungen, Spiegelungen oder vor allem durch das Weglassen von Körperteilen verfremdet. Oft fehlen den Dargestellten zum Beispiel die Nasen, weil es Lucander letztlich um abstrakte Portraits geht. verstärkt wirkt die abstrakte Wirkung noch durch den Untergrund, auf dem der gebürtige Finne, der in Berlin an der Universität der Künstler lehrt, seine Malereien aufträgt. Er malt auf Holz, und meist mit so dünnem Auftrag, dass die Maserung immer noch hindurchscheint wie ein Moire-Schimmer, der dem Bild eine ganz eigene Form der Ornamentik verleiht. So sieht man seltsame Gesichter, mitunter unheimlich verfremdet, die einen ansehen wie abstrakte Bilder. Keine Geistererscheinungen aus dem Reich einen ominösen Inneren wie bei Ena Swansea, sondern unheimliche Wiedergänger der Medienwelt, seelenlose Figurinen mit einem puppenhaften Eigenleben - das dann doch über Umwege wieder romantische Anklänge an die Welt eines E.T.A. Hoffmann oder Edgar Allan Poe verrät.
Obwohl die Ausstellung insgesamt vielleicht als zu groß geraten erscheint, weil man schnell das Verfahren der beiden Maler verstanden hat und dann kaum noch mehr entdecken kann als die Anwendung immer derselben Prinzipien – am ende hat man doch das Gefühl, dass diese Bilder eine ganz eigene Suggestivkraft entwickeln, dass sie einen zu verfolgen beginnen.