" Generell kann man sagen, dass wir um den Faktor zehn leistungsfähiger geworden sind."
Wilfried Juling ist der Chef vom DFN, vom Deutschen Forschungsnetz. Er ist sichtlich stolz auf sein jüngstes Kind, das X-WiN. So heißt das Kommunikationsnetz, das die rund 500 Hochschulen und Forschungsinstitute in Deutschland seit einigen Wochen miteinander verbindet. Das X-WiN zählt zu den leistungsfähigsten Datennetzen auf der ganzen Welt, sagt Juling.
" Zehn Gigabit pro Sekunde Übertragungsraten sind möglich. Im Kernnetz können wir das sogar hochziehen bis zu Terabit- Übertragungsraten. Um Ihnen mal ein Beispiel zu geben, was das bedeutet: Das würde in etwa der Übertragungsrate von zwei Millionen DSL-Anschlüssen, die wir ja zu Hause haben, entsprechen."
Das X-WiN ist so konzipiert wie das deutsche Straßennetz: Es basiert auf 43 Kernstandorten, die durch besonders flotte Leitungen miteinander verbunden sind - gewissermaßen die Datenautobahnen. Ausgehend von den Kernen verästeln sich dann kleinere Leitungen - quasi die Landstraßen und die Bundesstraßen. Das X-WiN hat vor allem einen Zweck: den immer größeren Datenhunger der deutschen Forscher zu stillen. Von Jahr zu Jahr spucken wissenschaftliche Experimente immer detaillierte Datensätze aus, und Computersimulationen werden immer ausgefeilter und voluminöser.
" Denken Sie an die Klimaforschung,"
sagt Professor Reinhard Maschuw vom Forschungszentrum Karlsruhe.
" Wir wollen regionale Klimamodelle und globale Klimamodelle durchrechnen, Voraussagen machen. So entsteht durch das immer tiefere Einsteigen in die wissenschaftliche Problematik ein immer größerer Datenfluss."
Gleiches gilt für die Erdbebenprognose, die Genom-Forschung oder die Teilchenphysik. Mit dem bisherigen Datennetz, so Reinhard Maschuw, ließen sich die neuen Mammutprojekte der Wissenschaft gar nicht mehr effektiv durchziehen - Mammutprojekte wie der LHC, der Large Hadron Collider. So heißt ein riesiger Teilchenbeschleuniger, der 2007 in Genf loslegen soll.
" Wenn im nächsten Jahr der Large Hadron Collider seinen Betrieb aufnimmt und die großen Experimente die volle Leistung fahren und Daten liefern, dann müssten wir viele dieser Daten wegwerfen, weil wir sie nicht an die großen Rechenknoten schicken können. Wir hätten mehr Informationen als wir verwenden können."
Erst mit dem X-WiN, dem neuen Supernetz, können die Physiker ihre Daten so detailliert auswerten, wie sie es sich wünschen. Nur: Ausruhen dürfen sich die X-WiN-Macher wie Wilfried Juling nicht, denn:
" Wir müssen davon ausgehen, dass wir ungefähr in 12 bis 18 Monaten immer eine Bedarfssteigerung um den Faktor zwei haben. Wir werden jetzt auch in der Weiterentwicklung dieses X-WiN dafür Sorge tragen müssen, dass den Bedarfsträgern Folge geleistet wird."
Will heißen: Wenn in ein paar Jahren schnellere optische Schalter auf den Markt kommen, werden sie die Experten dazu nutzen, ihr Glasfasernetz ordentlich aufzumotzen. Und auch wenn heute zunächst mal die vierte Generation des Wissenschaftsnetzes eingeweiht wird - im Hinterstübchen haben Juling und seine Leute schon die nächste, die fünfte Generation.
" Der DFN ist jetzt ungefähr 22 Jahre für die Wissenschaftskommunikation zuständig. Und wir haben die vierte Generation. Das heißt, man kann ungefähr in fünf Jahren wieder davon ausgehen. Eines steht fest: die Bedarfssteigerung wird weiterhin so stattfinden, wie wir das in der Rückschau in den vergangenen 20 Jahren erlebt haben."
Wilfried Juling ist der Chef vom DFN, vom Deutschen Forschungsnetz. Er ist sichtlich stolz auf sein jüngstes Kind, das X-WiN. So heißt das Kommunikationsnetz, das die rund 500 Hochschulen und Forschungsinstitute in Deutschland seit einigen Wochen miteinander verbindet. Das X-WiN zählt zu den leistungsfähigsten Datennetzen auf der ganzen Welt, sagt Juling.
" Zehn Gigabit pro Sekunde Übertragungsraten sind möglich. Im Kernnetz können wir das sogar hochziehen bis zu Terabit- Übertragungsraten. Um Ihnen mal ein Beispiel zu geben, was das bedeutet: Das würde in etwa der Übertragungsrate von zwei Millionen DSL-Anschlüssen, die wir ja zu Hause haben, entsprechen."
Das X-WiN ist so konzipiert wie das deutsche Straßennetz: Es basiert auf 43 Kernstandorten, die durch besonders flotte Leitungen miteinander verbunden sind - gewissermaßen die Datenautobahnen. Ausgehend von den Kernen verästeln sich dann kleinere Leitungen - quasi die Landstraßen und die Bundesstraßen. Das X-WiN hat vor allem einen Zweck: den immer größeren Datenhunger der deutschen Forscher zu stillen. Von Jahr zu Jahr spucken wissenschaftliche Experimente immer detaillierte Datensätze aus, und Computersimulationen werden immer ausgefeilter und voluminöser.
" Denken Sie an die Klimaforschung,"
sagt Professor Reinhard Maschuw vom Forschungszentrum Karlsruhe.
" Wir wollen regionale Klimamodelle und globale Klimamodelle durchrechnen, Voraussagen machen. So entsteht durch das immer tiefere Einsteigen in die wissenschaftliche Problematik ein immer größerer Datenfluss."
Gleiches gilt für die Erdbebenprognose, die Genom-Forschung oder die Teilchenphysik. Mit dem bisherigen Datennetz, so Reinhard Maschuw, ließen sich die neuen Mammutprojekte der Wissenschaft gar nicht mehr effektiv durchziehen - Mammutprojekte wie der LHC, der Large Hadron Collider. So heißt ein riesiger Teilchenbeschleuniger, der 2007 in Genf loslegen soll.
" Wenn im nächsten Jahr der Large Hadron Collider seinen Betrieb aufnimmt und die großen Experimente die volle Leistung fahren und Daten liefern, dann müssten wir viele dieser Daten wegwerfen, weil wir sie nicht an die großen Rechenknoten schicken können. Wir hätten mehr Informationen als wir verwenden können."
Erst mit dem X-WiN, dem neuen Supernetz, können die Physiker ihre Daten so detailliert auswerten, wie sie es sich wünschen. Nur: Ausruhen dürfen sich die X-WiN-Macher wie Wilfried Juling nicht, denn:
" Wir müssen davon ausgehen, dass wir ungefähr in 12 bis 18 Monaten immer eine Bedarfssteigerung um den Faktor zwei haben. Wir werden jetzt auch in der Weiterentwicklung dieses X-WiN dafür Sorge tragen müssen, dass den Bedarfsträgern Folge geleistet wird."
Will heißen: Wenn in ein paar Jahren schnellere optische Schalter auf den Markt kommen, werden sie die Experten dazu nutzen, ihr Glasfasernetz ordentlich aufzumotzen. Und auch wenn heute zunächst mal die vierte Generation des Wissenschaftsnetzes eingeweiht wird - im Hinterstübchen haben Juling und seine Leute schon die nächste, die fünfte Generation.
" Der DFN ist jetzt ungefähr 22 Jahre für die Wissenschaftskommunikation zuständig. Und wir haben die vierte Generation. Das heißt, man kann ungefähr in fünf Jahren wieder davon ausgehen. Eines steht fest: die Bedarfssteigerung wird weiterhin so stattfinden, wie wir das in der Rückschau in den vergangenen 20 Jahren erlebt haben."