Von den großen deutschen Firmen kamen nur sechs unter die ersten 50 bei diesem Report. Das mag damit zu tun haben, dass der Fachbegriff "sustainability" mit Nachhaltigkeit nur unzureichend ins Deutsche übersetzt wird, denn Ökobilanzen sind nicht alles. In Deutschland gibt es für diesen Bereich eine lange Tradition in der Industrie. Bislang fehlen aber die Nachhaltigkeitsberichte, die auch ökonomische und soziale Belange umfassen. Deshalb arbeitet mittlerweile auch das Öko-Institut aus Freiburg mit Beratern wie der Londoner Firma SustainAbility zusammen. Rainer Grießhammer, der stellvertretende Direktor des Ökoinstitutes sieht zwar die Gefahr, dass durch die neuen Aspekte ökologische Ziele an Gewicht verlieren:
Rainer Grießhammer: Auf der anderen Seite hat sich aber gezeigt, dass eine isolierte Betrachtung weder eine rein ökonomische ... Betrachtung noch eine rein ökologische Betrachtung oder soziale Betrachtung Bestand hat. Man muss es integriert machen, gleichberechtigt und das wird sicher in Zukunft so sein, dass das der Trend ist.
Beim sogenannten Öko-Audit beteiligen sich in Deutschland mittlerweile über 2000 Firmen. Aber bei dieser Betriebsbewertung werden nur Umweltaspekte erfasst, zum Beispiel der Einsatz von Rohstoffen oder die Schadstoffemissionen. Die großen Weltkonzerne holen sich deshalb Rat von Beratungsagenturen wie SustainAbility. Peter Zollinger, der Direktor dieser Londoner Agentur, hat diese entscheidenden Veränderungen in der Industrie während der letzten Jahren miterlebt:
Peter Zollinger: Wir stellen einfach fest, dass seit einigen Jahren die Unternehmensspitzen zu uns kommen, während wir früher mehrheitlich mit Umweltbeauftragten arbeiteten. Also in diesem größeren Zusammenhang, Globalisierungsthematik, das Unbehagen vieler Kreise in der Bevölkerung gegenüber großen, unkontrollierbaren Organisationen hat die ganze Diskussion auf eine höhere Ebene gebracht.
Es geht vor allem um die Selbstdarstellung der Betriebe. Die drei Bereiche Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander. So kommt es, dass die aktuelle Rangliste von Firmen angeführt wird, die aus ökologischer Sicht sicher nicht auf vorderen Plätzen erwartet worden wären. Platz eins belegt ein großer privater Flughafenbetreiber aus England.
Peter Zollinger: Auf der zweiten Stelle das dänische Unternehmen Novo Nordisk, ein Insulinhersteller. Das ist ein gutes Beispiel, das zeigt, dass man auch in so umstrittenen Bereichen mit Biotechnologie durch gute Kommunikation sehr viel "Goodwill" schaffen kann. Das ist ein Unternehmen, das sehr gut angesehen ist.
Rainer Grießhammer vom Öko-Institut hat mit einer solchen Praxis natürlich auch gewisse Probleme:
Rainer Grießhammer: Ein guter Nachhaltigkeitsbericht heißt nur, dass die Firma ihr Anliegen sehr gut und klar darstellt, aber die Firma, die das am besten macht ist nicht unbedingt die nachhaltigste oder die ökologischste, sozialste Firma.
Trotzdem kooperieren viele Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und eben auch das Öko-Institut mit Firmen wie SustainAbility:
Rainer Grießhammer: Ein ganz praktisches Beispiel, wie solche Nachhaltigkeitsberichte eingesetzt werden, ist die Verwendung für die Entscheidung bei Finanzanlagen. Es gibt jetzt ja zunehmend Ökofonds, Nachhaltigkeitsfonds, auch Pensionskassen von Betrieben werden danach ausgerichtet und hier kann man aufgrund der Nachhaltigkeitsberichte entscheiden, welche Unternehmen würdig sind in einen Ökofond oder Nachhaltigkeitsfond aufgenommen zu werden.
Und da haben alle Konzerne noch eine Menge zu tun. Die Durchschnittspunktzahl bei den 50 Besten des Berichtes liegt gerade einmal bei 43 Prozent des Erreichbaren. Hauptmanko: Die Firmen kümmern sich kaum um ihren schädlichen Einfluss in Entwicklungsländern. Bei der zunehmenden Globalisierung wird sich das aber kein Konzern auf Dauer leisten können.
http://www.sustaninability.co.uk
Rainer Grießhammer: Auf der anderen Seite hat sich aber gezeigt, dass eine isolierte Betrachtung weder eine rein ökonomische ... Betrachtung noch eine rein ökologische Betrachtung oder soziale Betrachtung Bestand hat. Man muss es integriert machen, gleichberechtigt und das wird sicher in Zukunft so sein, dass das der Trend ist.
Beim sogenannten Öko-Audit beteiligen sich in Deutschland mittlerweile über 2000 Firmen. Aber bei dieser Betriebsbewertung werden nur Umweltaspekte erfasst, zum Beispiel der Einsatz von Rohstoffen oder die Schadstoffemissionen. Die großen Weltkonzerne holen sich deshalb Rat von Beratungsagenturen wie SustainAbility. Peter Zollinger, der Direktor dieser Londoner Agentur, hat diese entscheidenden Veränderungen in der Industrie während der letzten Jahren miterlebt:
Peter Zollinger: Wir stellen einfach fest, dass seit einigen Jahren die Unternehmensspitzen zu uns kommen, während wir früher mehrheitlich mit Umweltbeauftragten arbeiteten. Also in diesem größeren Zusammenhang, Globalisierungsthematik, das Unbehagen vieler Kreise in der Bevölkerung gegenüber großen, unkontrollierbaren Organisationen hat die ganze Diskussion auf eine höhere Ebene gebracht.
Es geht vor allem um die Selbstdarstellung der Betriebe. Die drei Bereiche Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander. So kommt es, dass die aktuelle Rangliste von Firmen angeführt wird, die aus ökologischer Sicht sicher nicht auf vorderen Plätzen erwartet worden wären. Platz eins belegt ein großer privater Flughafenbetreiber aus England.
Peter Zollinger: Auf der zweiten Stelle das dänische Unternehmen Novo Nordisk, ein Insulinhersteller. Das ist ein gutes Beispiel, das zeigt, dass man auch in so umstrittenen Bereichen mit Biotechnologie durch gute Kommunikation sehr viel "Goodwill" schaffen kann. Das ist ein Unternehmen, das sehr gut angesehen ist.
Rainer Grießhammer vom Öko-Institut hat mit einer solchen Praxis natürlich auch gewisse Probleme:
Rainer Grießhammer: Ein guter Nachhaltigkeitsbericht heißt nur, dass die Firma ihr Anliegen sehr gut und klar darstellt, aber die Firma, die das am besten macht ist nicht unbedingt die nachhaltigste oder die ökologischste, sozialste Firma.
Trotzdem kooperieren viele Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und eben auch das Öko-Institut mit Firmen wie SustainAbility:
Rainer Grießhammer: Ein ganz praktisches Beispiel, wie solche Nachhaltigkeitsberichte eingesetzt werden, ist die Verwendung für die Entscheidung bei Finanzanlagen. Es gibt jetzt ja zunehmend Ökofonds, Nachhaltigkeitsfonds, auch Pensionskassen von Betrieben werden danach ausgerichtet und hier kann man aufgrund der Nachhaltigkeitsberichte entscheiden, welche Unternehmen würdig sind in einen Ökofond oder Nachhaltigkeitsfond aufgenommen zu werden.
Und da haben alle Konzerne noch eine Menge zu tun. Die Durchschnittspunktzahl bei den 50 Besten des Berichtes liegt gerade einmal bei 43 Prozent des Erreichbaren. Hauptmanko: Die Firmen kümmern sich kaum um ihren schädlichen Einfluss in Entwicklungsländern. Bei der zunehmenden Globalisierung wird sich das aber kein Konzern auf Dauer leisten können.
http://www.sustaninability.co.uk