Sie habe sich Paris für ihre erste Auslandreise ausgesucht, hebt die Fernsehmoderatorin hervor. Inzwischen wird auch der Vorname der neuen Bundeskanlerin richtig ausgesprochen.
Nicolas Sarkozy muss das noch lernen. Als die CDU-Chefin dem Innenminister und UMP-Vorsitzenden im Juli einen Besuch im Hauptquartier der Regierungspartei abstattete, sagte Sarkozy: "Angela muss sich hier nicht wohl fühlen, denn sie ist hier zu Hause".
Sarkozy und Merkel stehen sich politisch nahe: beide möchten die Beziehungen mit Washington verbessern, beide schließen eine Aufnahme der Türkei in die EU aus und beide wollen andere Mitgliedsstaaten in die europäische Achse Paris-Berlin einbeziehen. Nicolas Sarkozy könnte in anderthalb Jahren Angela Merkels Gastgeber in Paris werden: der Innenminister wird 2007 für das höchste Staatsamt kandidieren. Umfragen zufolge sind seine Aussichten, Jacques Chirac im Elysée abzulösen, nicht schlecht. Zunächst hat es die Bundeskanzlerin aber noch mit dem Amtsinhaber zu tun. Dessen Sympathien gehörten im Bundestagswahlkampf Gerhard Schröder.
Der Irak-Krieg hatte die beiden zusammengeschweißt. Schröder signalisierte grünes Licht für die europäischen Agrarsubventionen, die vor allem der französischen Landwirtschaft nutzen, und die Bundesregierung ließ es geschehen, dass das deutsch-französische Chemieunternehmen Aventis von dem französischen Sanofi-Konzern geschluckt wurde.
Wenn Schröder und Chirac sich begrüßten, dann umarmten sie sich und klopften einander auf die Schultern. Nicht nur das werde sich mit Angela Merkel ändern, befürchtet der Mann im Elysée. Eine Frau, eine Ostdeutsche, eine Protestantin, die Chefin einer großen Koalition, eine, die immer unterschätzt wurde und dann doch ihr Ziel erreichte, das verunsichert Jacques Chirac.
Die ersten außenpolitischen Schritte der neuen Kanzlerin werden in Paris sorgfältig beobachtet. Und die Franzosen werden auch darauf achten, ob in Deutschland die Weichen für mehr Nachwuchs gestellt werden. Yves-Marie Laulan, der Direktor des Instituts für Geo- und Bevölkerungspolitik versteht nicht, dass die Geburtenförderung in Berlin nicht längst Chefsache ist:
""Keine Kinder und immer weniger Familien - das führt dazu, dass die aktive Bevölkerung erst stagniert und altert und dann schrumpft. Und das belastet die Wirtschaft immer stärker. Denn Nachfrage und Verbrauch gehen zurück. Das kann man in Deutschland jetzt schon beobachten. Die deutsche Wirtschaft wächst kaum noch. Die Deutschen lassen sich immer noch vom Exportgeschäft täuschen. Die Ausfuhren bilden aber den unwichtigsten Teil einer Volkswirtschaft. Viel wichtiger ist die Nachfrage der Verbraucher. Wenn die nicht stark ist, wird weniger investiert. Ein Land, dessen Bevölkerung schrumpft und altert, stagniert erst und geht dann in die Knie". "
Dass die Große Koalition manches plant, was in Frankreich wohl zu längeren Streiks führen würde, etwa die Erhöhung des Renteneintrittsalters, das wird an der Seine anerkannt. Aufmerksam registriert wurde aber auch, dass die Gesundheitsreform aufgeschoben und der Ausstieg aus der Kernenergie nicht rückgängig gemacht wurde. Die Politikwissenschaftlerin Anne-Marie Le Gloannec meint:
""Beides ist jetzt möglich: Es kann etwas Positives herauskommen. Die Deutschen, die Pessimisten sind, könnten durchaus erleben, dass wichtige Reformen auf den Weg gebracht werden. Aber wenn sich in der neuen Regierung zu viele Extreme gegenüberstehen, dann kann es in den kommenden Jahren auch zu einer Blockade kommen". "
Angela Merkels ersten Reiseziels sei ein Symbol der Kontinuität, heißt es in Berlin. Die Botschaft ist in Paris angekommen.
Nicolas Sarkozy muss das noch lernen. Als die CDU-Chefin dem Innenminister und UMP-Vorsitzenden im Juli einen Besuch im Hauptquartier der Regierungspartei abstattete, sagte Sarkozy: "Angela muss sich hier nicht wohl fühlen, denn sie ist hier zu Hause".
Sarkozy und Merkel stehen sich politisch nahe: beide möchten die Beziehungen mit Washington verbessern, beide schließen eine Aufnahme der Türkei in die EU aus und beide wollen andere Mitgliedsstaaten in die europäische Achse Paris-Berlin einbeziehen. Nicolas Sarkozy könnte in anderthalb Jahren Angela Merkels Gastgeber in Paris werden: der Innenminister wird 2007 für das höchste Staatsamt kandidieren. Umfragen zufolge sind seine Aussichten, Jacques Chirac im Elysée abzulösen, nicht schlecht. Zunächst hat es die Bundeskanzlerin aber noch mit dem Amtsinhaber zu tun. Dessen Sympathien gehörten im Bundestagswahlkampf Gerhard Schröder.
Der Irak-Krieg hatte die beiden zusammengeschweißt. Schröder signalisierte grünes Licht für die europäischen Agrarsubventionen, die vor allem der französischen Landwirtschaft nutzen, und die Bundesregierung ließ es geschehen, dass das deutsch-französische Chemieunternehmen Aventis von dem französischen Sanofi-Konzern geschluckt wurde.
Wenn Schröder und Chirac sich begrüßten, dann umarmten sie sich und klopften einander auf die Schultern. Nicht nur das werde sich mit Angela Merkel ändern, befürchtet der Mann im Elysée. Eine Frau, eine Ostdeutsche, eine Protestantin, die Chefin einer großen Koalition, eine, die immer unterschätzt wurde und dann doch ihr Ziel erreichte, das verunsichert Jacques Chirac.
Die ersten außenpolitischen Schritte der neuen Kanzlerin werden in Paris sorgfältig beobachtet. Und die Franzosen werden auch darauf achten, ob in Deutschland die Weichen für mehr Nachwuchs gestellt werden. Yves-Marie Laulan, der Direktor des Instituts für Geo- und Bevölkerungspolitik versteht nicht, dass die Geburtenförderung in Berlin nicht längst Chefsache ist:
""Keine Kinder und immer weniger Familien - das führt dazu, dass die aktive Bevölkerung erst stagniert und altert und dann schrumpft. Und das belastet die Wirtschaft immer stärker. Denn Nachfrage und Verbrauch gehen zurück. Das kann man in Deutschland jetzt schon beobachten. Die deutsche Wirtschaft wächst kaum noch. Die Deutschen lassen sich immer noch vom Exportgeschäft täuschen. Die Ausfuhren bilden aber den unwichtigsten Teil einer Volkswirtschaft. Viel wichtiger ist die Nachfrage der Verbraucher. Wenn die nicht stark ist, wird weniger investiert. Ein Land, dessen Bevölkerung schrumpft und altert, stagniert erst und geht dann in die Knie". "
Dass die Große Koalition manches plant, was in Frankreich wohl zu längeren Streiks führen würde, etwa die Erhöhung des Renteneintrittsalters, das wird an der Seine anerkannt. Aufmerksam registriert wurde aber auch, dass die Gesundheitsreform aufgeschoben und der Ausstieg aus der Kernenergie nicht rückgängig gemacht wurde. Die Politikwissenschaftlerin Anne-Marie Le Gloannec meint:
""Beides ist jetzt möglich: Es kann etwas Positives herauskommen. Die Deutschen, die Pessimisten sind, könnten durchaus erleben, dass wichtige Reformen auf den Weg gebracht werden. Aber wenn sich in der neuen Regierung zu viele Extreme gegenüberstehen, dann kann es in den kommenden Jahren auch zu einer Blockade kommen". "
Angela Merkels ersten Reiseziels sei ein Symbol der Kontinuität, heißt es in Berlin. Die Botschaft ist in Paris angekommen.