Der Direktor der Antikenbehörde Mamun Abdelkarim sprach von einer Katastrophe und warnte: Dem antiken Palmyra drohe die vollständige Vernichtung. Nach Informationen von vor Ort sei der 2000-Jahre alte Triumphbogen bereits vor einigen Wochen vermint und am Sonntag gesprengt worden, sagte Abdelkarim der Nachrichtenagentur AFP.
Das Bauwerk sei "eine der Ikonen von Palmyra" gewesen, beklagte der Antikenverwalter: "Wir erleben eine Katastrophe. Seit der Einnahme der Stadt folgt ein Schlag dem anderen". Abdelkarim sprach von einer "systematischen Zerstörung" der antiken Stätte: "Sie wollen sie vollständig auslöschen." Die IS-Miliz hatte die zum Weltkulturerbe gehörende antike Stadt Ende Mai erobert. Der Antikendirektor Abdelkarim warnte, die IS-Miliz habe noch weitere Kulturdenkmäler in der griechisch-römischen Stadt vermint. Die Islamisten planten auch die Vernichtung des Theaters und der berühmten Säulenallee der Stadt: "Wir fürchten jetzt um die gesamte antike Stadt." Die internationale Gemeinschaft forderte er auf, Palmyra zu retten.
Zunächst plünderten die Dschihadisten mehrere Mausoleen, zerstörten Skulpturen und verminten die größeren Ruinen. Im August enthaupteten sie den früheren Chefarchäologen von Palmyra. Nur Tage später sprengten sie den weltberühmten Baalschamin-Tempel und den Baal-Tempel. Im September zerstörten sie mehrere der weltweit einzigartigen Grabtürme von Palmyra.
(tgs/cp)