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Syrien-Krieg
Unicef: 14 Millionen Kinder leiden

Rund vier Jahre dauert schon der Bürgerkrieg in Syrien. Anlass für das UN-Kinderhilfswerk Unicef, erneut auf die dramatische Lage der Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Und Hilfe einzufordern.

12.03.2015
    Syrische Kurden überqueren am 20. September 2014 die Grenze nahe der Stadt Suruc die Grenze von Syrien zur Türkei.
    Syriens Kinder brauchen mehr Unterstützung, fordert Unicef. (AFP / BULENT KILIC)
    In Syrien und seinen Nachbarländern sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef rund 14 Millionen Minderjährige von den Folgen des Bürgerkriegs betroffen. "Sie leiden unter Gewalt, Flucht, Ausbeutung und Armut", erklärte die Organisation in Berlin.
    Allein in Syrien befinden sich Unicef zufolge 5,6 Millionen Mädchen und Jungen in einer akuten Notlage. Mindestens 10.000 Kinder seien während des Bürgerkriegs in den vergangenen Jahren getötet worden, bis zu zwei Millionen ganz oder zeitweise von jeglicher Hilfe abgeschnitten, berichtete der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider.
    Bildungsprojekte und psychosoziale Hilfe nötig
    Die internationale Gemeinschaft müsse ihre humanitäre Hilfe weiter aufstocken und gezielt in Bildungsprojekte und psychosoziale Hilfe investieren. Bislang sei nur ein Siebtel der für 2015 in der Region benötigten 900 Millionen Dollar zugesagt, kritisierte Schneider.
    Fast vier Millionen Menschen sind bislang laut Unicef vor dem Konflikt in die Nachbarländer geflohen, die Hälfte davon Kinder. Für die aufnehmenden Länder stelle diese Situation eine enorme Belastung dar. Insbesondere bei der Stärkung der Gesundheits- und Bildungssysteme müsse die internationale Gemeinschaft hier mehr Unterstützung bieten.
    "Absolut verzweifelte Lage"
    Die deutsche Unicef-Schirmherrin Daniela Schadt rief eindringlich dazu auf, den Kindern und Jugendlichen zu helfen. "Sie brauchen Hoffnung, damit Hass und Gewalt nicht auch ihre Zukunft beherrschen", erklärte die Frau von Bundespräsident Joachim Gauck. Humanitäre Hilfe allein könne keinen Krieg beenden. Es sei aber möglich dafür zu sorgen, dass so viele betroffene junge Menschen wie möglich "in ihren prägenden Jahren" die Chance bekämen, zu lernen und "den Schrecken zu überwinden".
    "Die Menschen sind in einer absolut verzweifelten Lage und leben von einem Tag auf den nächsten", ergänzte die Leiterin des UNICEF-Büros in Damaskus, Hanaa Singer.
    (pg/stfr)