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Syrien
Opposition setzt Übergangsregierung ab

Die oppositionelle Nationale Syrische Koalition (NSC) hat die ihr unterstellte syrische Interimsregierung abgesetzt. Die Kämpfe in Damaskus dauern derweil an, und die Situation der Flüchtlinge verschlimmert sich immer weiter. Allein in der Türkei haben bislang eine Million Menschen Zuflucht gesucht.

    Eine Syrerin wartet in Istanbul mit Kindern auf eine Fähre
    Syrische Flüchtlinge warten in Istanbul auf eine Fähre (AFP/BULENT KILIC)
    Die Generalversammlung der oppositionellen Nationalen Syrischen Koalition (NSC) hat dem Kabinett von Interimsregierungschef Ahmed Tome das Vertrauen entzogen. Das teilte die Koalition am Dienstag in Istanbul mit. Hintergrund sind Streitigkeiten zwischen dem von Saudi-Arabien und dem von Katar unterstützen Flügel innerhalb des Bündnisses. Die Nationale Syrische Koalition ist einer der größten Zusammenschlüsse syrischer Oppositioneller. Sie sitzt in Istanbul und wird vom Westen anerkannt. Der neue NSC-Vorsitzende Hadi al-Bahra und auch sein Vorgänger Ahmed al-Dscharba gelten als Gefolgsleute Saudi- Arabiens, während Tome dem von Katar unterstützten Flügel zugerechnet wird.
    In Syrien wird weiter gekämpft
    Unterdessen gehen die Kämpfe in Syrien weiter. Nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London wurden bei heftigen Kämpfen im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus am Dienstag 18 Menschen verletzt. Das Stadtviertel Dschobar soll laut Informanten im Land besonders stark betroffen sein. Die syrische Luftwaffe griff dort offenbar Rebellenstellungen an, die Aufständischen feuerten Granaten.
    Steigende Flüchtlingszahlen
    Die Situation der syrischen Bevölkerung wird immer schlimmer. Bereits am Montag legte die Welthungerhilfe einen Bericht zur Lage der Flüchtlinge in Syrien vor. Demnach leben allein in der Türkei inzwischen über eine Million syrische Flüchtlinge, von denen mehr als 250.000 in Zeltlagern untergebracht sind. Es sei damit zur rechnen, dass die Zahl noch deutlich steigen wird, da kein Ende des Krieges absehbar sei, sagte der Landeskoordinator Syrien und Türkei der Deutschen Welthungerhilfe, Ton van Zutphen. Laut dem Bericht sind in Syrien selbst mehr als zehn Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Etwa 4,5 Millionen lebten aber in Gebieten, die wegen der Gefechte für Hilfsorganisationen unzugänglich seien. Die Arbeit der Helfer werde dadurch erschwert, dass sich unterschiedliche bewaffnete Gruppen bekämpften.
    Malaysia Airlines fliegt über Syrien
    Trotz der anhaltenden Kämpfe in Syrien hatte eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines das Krisengebiet am Sonntag überflogen. Die Route des Flugs MH4 von London nach Kuala Lumpur wurde nach dem Absturz des Flugs MH17 über der Ukraine geändert worden. Da der Luftraum über der Ukraine gesperrt war, wurde der Flug über Syrien umgeleitet, teilte die Airline am Montagabend mit. Die alternative Flugroute sei von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) genehmigt und der syrische Luftraum auch nicht gesperrt gewesen.
    (cc/ach)