Samstag, 04. Mai 2024

Literatur
Syrischer Schriftsteller Khaled Khalifa mit 59 Jahren gestorben

Der syrische Schriftsteller, Drehbuchautor und Dichter Khaled Khalifa ist im Alter von 59 Jahren gestorben. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Khalifa galt als wichtiger Kritiker des Regimes.

01.10.2023
    Khaled Khalifa gestikuliert.
    Er gehörte zu den wichtigsten Autoren der arabischen Moderne und seine Werke wurde unter anderem auf Deutsch verlegt: der syrische Schriftsteller Khaled Khalifa. Er starb im Alter von 59 Jahren an einem Herzinfarkt in Damaskus. (AFP / LOUAI BESHARA)
    Er habe in seinem Haus in Damaskus einen Herzinfarkt erlitten, hieß es. Ärzte des dortigen Abbasid-Krankenhauses hätten ihn für tot erklärt.
    Mehrere seiner Werke wurden in andere Sprachen übersetzt. Zu seinen bekanntesten zählen "Keiner betete an ihren Gräbern", "Zum Lobe des Hasses", "Keine Messer in den Küchen dieser Stadt " und "Der Tod ist ein mühseliges Geschäft". Khalifa war 1964 in Aleppo geboren worden. Immer wieder geriet er in den Fokus der Zensurbehörden des syrischen Assad-Regimes. Teile seiner Werke wurden verboten und im Ausland verlegt.

    Internationale Trauer um Khalifa

    Kollegen weltweit reagierten bestürzt und würdigten sein Schaffen. Seine deutsche Übersetzerin Larissa Bender schrieb, ein großartiger Mensch, ein toller Schriftsteller und ein wunderbarer Freund sei von uns gegangen. Die Journalistin Ronya Othman, die vor einigen Monaten ein Porträt über Khalifa in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" geschrieben hatte, führte aus, seine Bücher hätten auch ihr persönlich viel bedeutet. Der ägyptische Regisseur Khairy Bishara erklärte, die Nachricht habe ihn wie ein Blitzschlag getroffen. Der kuwaitische Autor Talib Al-Rifai wird mit den Worten zitiert, in der Welt des arabischen Romans gebe es keinen Trost. Die Nachricht sei schockierend. Die Schrifstellervereinigung PEN auf Malta teilte mit, die Welt habe einen mutigen Autoren verloren, der den Traum von einem freien Syrien verfolgt habe.
    Diese Nachricht wurde am 01.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.