Die dreimalige Wiederholung eines Befehls reiche inzwischen aus, versichert Thomas Zimmermann von der Firma Sony: "Danach bestätigt das Gerät, den Befehl gelernt zu haben. Dann kann mit der Sprachsteuerung begonnen werden." Bei Diktatsoftware für den PC waren bisher Lernzeiten von 45 Minuten und mehr üblich. Die Hersteller konnten die Leistung steigern, indem sie Trainingsphase und eigentliche Anwendung zur gleichen Zeit stattfinden lassen. Frühere Programme konnten nur entweder lernen oder das Gelernte einsetzen. Fast alle Anbieter haben inzwischen aufwendigere Systeme entwickelt, die diese Einschränkung aufheben: Die Programme lernen auch während der Anwendung weiter, so daß neue Wörter oder auch stimmliche Veränderungen des Nutzers - beispielsweise nach einem anstrengenden Messetag - in das Gedächtnis der Software einfließen können. Die Verbesserungen erfordern allerdings entsprechend leistungsfähigere Hardware. Prozessoren mit 166 Megahertz Taktfrequenz und 32 Megabyte RAM stellen die unterste Grenze dar. Nur einfache Sprachsteuerungen etwa in Spielen kommen mit weniger aus. Neuere Soundkarten enthalten eigene Prozessoren zur Unterstützung und Entlastung der CPU. Eine Zukunftsvision ist derzeit der Einsatz von Sprachsteuerung in Haushaltsgeräten wie dem Mikrowellenofen oder zur Regelung der Heizung, ein Thema für die sogenannte Domotik. Fachleute erwarten in rund zehn Jahren die ersten "intelligenten" Eigenheime, ausgestattet mit Domotiksystemen, die über Spracheingabe gesteuert werden.
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Systeme zur Spracherkennung lernen schneller
Technologie und Software zur Spracherkennung, Sprachein- und -ausgabe fand sich auf der Cebit Home an vielen Orten, etwa bei Telematik-und Steuersystemen im Automobil. Ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen, kann das Autoradio oder der Routenplaner mit der Stimme gesteuert werden. Die von Büroanwendungen bekannten und gefürchteten langen Trainingsphasen konnten die Hersteller in diesem Jahr deutlich verkürzen.