
Hauptgeschäftsführer Mücke betonte, sein Verband sei im Lobbyregister des Bundestags eingetragen, das Krebsforschungszentrum nicht. Es bestehe ein gesetzlich verankertes Beteiligungsrecht der Wirtschaftsverbände, hieß es weiter. Mit methodisch fragwürdigen Mitteln werde unlautere Einflussnahme suggeriert. Zudem verstelle der "Tabaklobby-Index" den Blick auf die erfolgreiche Politik anderer Staaten. So habe Schweden etwa europaweit die niedrigste Raucherquote. Auch Neuseeland verzeichne einen rapiden Rückgang. Gründe seien rauchfreie Alternativen wie Snus, tabakfreie Nikotinbeutel, E-Zigaretten und deren staatliche Förderung. Statt solcher Länder hebe der Index die Tabakkontrollpolitik der absolutistischen Monarchie Brunei hervor und setze sie auf Platz 1. Tabakpolitik dürfe keine Bevormundungspolitik sein. Wer Brunei als Vorbild feiere, stelle Kontrolle über Freiheit. Experten führen den Erfolg Schwedens und Neuseelands allerdings auch auf jahrzehntelange Anti-Raucher-Kampagnen und strenge Gesetzgebungen zurück.
Der vom Krebsforschungszentrum für Deutschland erstellte Index hatte kritisiert, dass weiterhin zu wenig unternommen werde, um den Einfluss der Tabakindustrie auf gesundheitspolitische Entscheidungen einzudämmen. Ähnliche Kritik bekräftigte jüngst die Weltgesundheitsorganisation. Fachleute werfen der Tabakindustrie zudem vor, mit neuartigen Produkten, die Risiken des Rauchens zu verschleiern.
Diese Nachricht wurde am 27.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
