"Die Verhätschelung der wie Monopolisten agierenden Energieriesen in Deutschland durch die politisch Mächtigen hat Methode: Vor zwei Jahren genehmigte Staatssekretär Alfred Tacke gegen den Willen der Kartellinstanzen die Fusion des Stromgiganten E.ON mit Deutschlands größtem Gasimporteur Ruhrgas. Dies ermöglichte dem Bergbaukonzern RAG, seinen 18,5-prozentigen Ruhrgas-Anteil an E.ON zu verkaufen und den Milliardenerlös aus diesem Geschäft zum Erwerb des Chemiekonzerns Degussa einzusetzen. Nur so wurde die RAG von einem Auslaufmodell zu einem Konzern mit Perspektiven. Das Unternehmen zeigte sich dankbar. Erst berief es Werner Müller auf seinen Chefsessel, in dessen Vertretung Tacke die Ministererlaubnis für den E.ON/Ruhrgas-Deal erteilt hatte. Jetzt darf Tacke, der als heißer Kandidat für den Posten des Bundesbankchefs gegolten hatte und dabei irgendwie verbrannt sein muss, die Tochter Steag führen. Die RAG als Versorgungsinstanz für Politiker - was mögen wohl die Bergleute dazu sagen, deren Zechen geschlossen werden sollen?", fragt sich die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG. Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND sieht es genauso:
"Das hätte Alfred Tacke nicht nötig gehabt. Er ist ein tüchtiger Mann, der etwas vom Geschäft versteht. Er hätte einen neuen Job finden können, der ihn nicht in den Geruch unlauteren Verhaltens bringt. Dieser Wechsel hat mehr als nur ein Geschmäckle - er stinkt zum Himmel."
Bei der Telekom soll in Zukunft IBM-Manager Raizner das neue Ressort Breitband/Festnetz leiten - ein Posten, auf den sich auch der scheidende Vorstandschef von T-Online, Holtrop, Hoffnung gemacht hatte.
"Raizner hat also gewonnen, Holtrop verloren", schreibt das HANDELSBLATT.
"So jedenfalls die einfache Lesart. Doch bleiben Fragen. Warum traut man ausgerechnet Raizner zu, das schwächelnde Festnetzgeschäft mit Privatkunden auf Vordermann zu bringen? Raizner kennt sich nur im Umgang mit Geschäftskunden aus. Darüber hinaus ist er im Telekommunikationsgeschäft unerfahren. Doch auch Holtrop kam im Jahr 2001 als Branchenfremder von der Deutschen Bank zu T-Online. Holtrop hat den damals hochdefizitären Internetkonzern nachhaltig in die schwarzen Zahlen geführt. Sieger und Verlierer liegen also vielleicht dichter beieinander, als es den Anschein hat", befindet das HANDELSBLATT.
"Das hätte Alfred Tacke nicht nötig gehabt. Er ist ein tüchtiger Mann, der etwas vom Geschäft versteht. Er hätte einen neuen Job finden können, der ihn nicht in den Geruch unlauteren Verhaltens bringt. Dieser Wechsel hat mehr als nur ein Geschmäckle - er stinkt zum Himmel."
Bei der Telekom soll in Zukunft IBM-Manager Raizner das neue Ressort Breitband/Festnetz leiten - ein Posten, auf den sich auch der scheidende Vorstandschef von T-Online, Holtrop, Hoffnung gemacht hatte.
"Raizner hat also gewonnen, Holtrop verloren", schreibt das HANDELSBLATT.
"So jedenfalls die einfache Lesart. Doch bleiben Fragen. Warum traut man ausgerechnet Raizner zu, das schwächelnde Festnetzgeschäft mit Privatkunden auf Vordermann zu bringen? Raizner kennt sich nur im Umgang mit Geschäftskunden aus. Darüber hinaus ist er im Telekommunikationsgeschäft unerfahren. Doch auch Holtrop kam im Jahr 2001 als Branchenfremder von der Deutschen Bank zu T-Online. Holtrop hat den damals hochdefizitären Internetkonzern nachhaltig in die schwarzen Zahlen geführt. Sieger und Verlierer liegen also vielleicht dichter beieinander, als es den Anschein hat", befindet das HANDELSBLATT.