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Tag des Sieges in Moskau
Ein ewiges Andenken bewahren

Mit einer Militärparade in Moskau hat Russland den 69. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gefeiert. Russlands Präsident Wladimir Putin machte deutlich, dass der 9. Mai der "wichtigste Feiertag" bleibe, und er versprach, den Veteranen ein ewiges Andenken zu bewahren.

09.05.2014
    Ein Veteran des Zweiten Weltkriegs weint am Tag des Sieges in Moskau.
    Der Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg über Nazi-Deutschland ist vor allem für die Veteraninnen und Veteranen ein ganz besonderer Tag. (dpa / Dzhavakhadze Zurab)
    Der 9. Mai ist in der russischen Hauptstadt Moskau ein ganz besonderer Tag. Er gehört in erster Linie den Veteraninnen und Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Die heften ihre Kriegsorden an Festagskleidung und singen auf der Straße die Lieder, die ihnen im Kampf gegen Nazi-Deutschland Mut machten. Kinder gehen auf die alten Menschen zu und überreichen ihnen mit den Worten "Danke Großvater, danke Großmutter für den Sieg" Blumensträuße.
    Wichtig für die Identität Russlands
    Der Jahrestag des Sieges hat für die Identitätsbildung der Russinnen und Russen bis heute eine zentrale Bedeutung. Aus diesem Grund versprach Putin anlässlich der alljährlichen Militärparade mit Waffenschau auf dem Roten Platz: "Der 9. Mai war, ist und bleibt unser wichtigster Feiertag." Den Veteraninnen und Veteranen versprach er, ein ewiges Andenken zu bewahren: "Wir sind stolz auf sie."
    Putin betonte, der eiserne Willen des sowjetischen Volkes habe Europa vor der Sklaverei gerettet. Nach der Nationalhymne und Salutschüssen marschierten etwa 11.000 Soldaten aller Waffengattungen über das Kopfsteinpflaster des Roten Platzes. Danach fuhren 151 Einheiten schwerer Militärtechnik an der Ehrentribüne vorbei, bei der Waffenschau waren auch atomar bestückbare Interkontinentalraketen dabei. Darüber flogen Kampfflugzeuge und Hubschrauber.
    Krise in der Ukraine nur am Rande erwähnt
    Die Krise in der Ukraine erwähnte Putin nur indirekt: "Dies ist ein Feiertag, an dem die über alles siegende patriotische Kraft triumphiert, an dem wir alle besonders stark fühlen, was es bedeutet, dem Mutterland treu zu sein, und wie wichtig es ist, für unsere Interessen einzustehen." Laut russischen Medien will Putin im Anschluss der Militärparade in Moskau auf die Krim reisen, um in Sewastopol einer ähnlichen Siegesfeier beizuwohnen. Dies sei nichts Ungewöhnliches, sagte Dmitri Tultschinski, Leiter des Deutschland-Büros der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, im Deutschlandfunk. Am heutigen 9. Mai werde im ganzen Land mit Paraden der Sieg über Nazi-Deutschland gefeiert. Und natürlich geschehe dies auch auf der Krim als "Teil Russlands".
    Mit den Paraden wird an den Sieg im Zweiten Weltkrieg erinnert. Dieser ging am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht zu Ende. In Russland wird der Sieg am 9. Mai gefeiert, da an diesem Tag die Kapitulation im Hauptquartier der Roten Armee im Berliner Vorort Karlshorst wiederholt wurde. Die russische Führung nutzt den Tat regelmäßig für patriotische Reden. Inmitten der Krise um die Ukraine gilt dies als besonders brisant.
    (tzi/kis)