Afghanistan
Taliban verlangen von Medien künftig Vorab-Genehmigung von politischen Inhalten

Die Machthaber in Afghanistan haben neue Richtlinien für die Medien erlassen.

    In einem Fernsehstudio steht eine Moderatorin, ein Moderator sitzt an einem Tisch. Sie blicken in unterschiedliche Kameras.
    Alle Programminhalte müssen zukünftig mit der Taliban-Politik konform gehen (Archivbild). (IMAGO / Le Pictorium)
    Alle Fernseh- und Radio-Sender müssen künftig vorab eine Genehmigung einholen, wenn sie politische Inhalte ausstrahlen wollen, wie das Ministerium für Information und Kultur mitteilte. Zudem braucht jeder Gast in Talkshows eine Sonder-Erlaubnis des Ministeriums. Print- und Online-Medien müssen demnach täglich eine Liste mit den geplanten Themen einreichen. Alle Inhalte müssten künftig im Einklang mit der Politik der Taliban stehen, hieß es. Für Verstöße weden Strafen angedroht bis hin zum Entzug der Sendelizenz.
    Die UNO-Mission für Afghanistan zeigte sich auf X "zutiefst besorgt". Durch die restriktiven Maßnahmen werde zusätzliche Angst verbreitet. Außerdem werde Selbst-Zensur in den bereits eingeschränkten Medien wahrscheinlicher. Die Taliban selbst verweisen laut dem Sender Amu TV auf die Notwendigkeit, "islamische Prinzipien und die nationale Einheit zu stärken".
    Afghanistan steht auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen schon jetzt auf Platz 175 von 180 Ländern.
    Diese Nachricht wurde am 10.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.