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Tanegashima

Cape Canaveral, Baikonur, Kourou - diese Namen sind vielen Raumfahrtinteressierten ein Begriff. Es sind die wichtigsten Weltraumbahnhöfe der USA, Russlands und Europas. Dagegen können nur wenige etwas mit Tanegashima anfangen - dabei starten auch von dort regelmäßig Raketen ins All.

Von Dirk Lorenzen |
    Japans wichtigster Weltraumbahnhof liegt gut eintausend Kilometer von Tokio entfernt an der Südostküste der Insel Tanegashima. Auf dem zehn Quadratkilometer großen Gelände, das Japans Weltraumorganisation Jaxa betreibt, gibt es zwei Startkomplexe. Seit 1975 haben dort mehr als 150 Missionen abgehoben, darunter Mond- und Planetensonden, Satelliten für Wetter- und Erdbeobachtung, Navigation und militärische Aufklärung sowie ein Transportfahrzeug zur Internationalen Raumstation ISS.

    Die Startrampen stehen auf einer Landzunge, die weit ins Meer hinein reicht. Die dicht bewaldeten Hügel der Insel, Felsen im Meer und der helle Sandstrand bilden eine besonders reizvolle Kulisse. Daher gilt das Tanegashima-Weltraumzentrum als schönster Raketenstartplatz der Welt.

    Von dort fliegt die leistungsstärkste japanische Rakete ins All, die H-2A. Sie wurde von der staatlichen Jaxa entwickelt, doch seit einigen Jahren ist sie in Händen der privaten Firma Mitsubishi Heavy Industries. Die H-2A kann gut zwölf Tonnen in den niedrigen Erdorbit tragen und etwa fünf Tonnen in die geostationäre Umlaufbahn.

    Japan verfolgt sein Weltraumprogramm konsequent und recht ehrgeizig. In den kommenden Jahren wird vom Tanegashima-Raumfahrtzentrum sicher noch häufiger zu hören sein.

    Website des Tanegashima-Weltraumzentrums

    Weitere Informationen zu Japans Weltraumzentrum