Hinter herkömmlichen LCDs - also Flüssigkristallanzeigen - sitzt stets quasi eine Lampe, deren Licht durch die davor ruhenden Schaltzellen gelangt oder eben geblockt wird. Ganz anders funktionieren moderne Anzeigemodule, die aus leuchtendem Kunststoff bestehen, demonstriert Karsten Diekmann von Osram Opto Semiconductors in Regensburg:
"Hier wird das Licht in dem Displaymodul selbst erzeugt, im Gegensatz zum Liquid Crystal Display, bei dem eine Hinterleuchtung hinter einem Lichtshutter liegt und dieser das Licht filtert."
Auf den ersten Blick fällt das brillant strahlende Bild des Prototypen im Vergleich zum herkömmlichen LCD-Monitor auf. Doch der eigentliche Clou zeigt sich erst, wenn man auf beide Monitore im schrägen Winkel schaut. Denn weil die Kunststoffmoleküle selbst leuchten, strahlen sie ihr Bild in einem wesentlichen größeren Winkel ab als herkömmliche Flachbildschirme. OLED - Organic Light Emitting Diode - nennt sich das neue Verfahren, dass etwa dafür sorgen soll, dass wirklich alle Mitglieder einen Film am Flachfernseher gleich gut sehen können. Die Mattscheibe von morgen besteht aus mehreren Lagen, deren Herzstück jedoch ein spezieller Kohlenstofffilm bildet. Das Material ist zwischen einer positiven und einer negativen Elektrodenschicht eingespannt und beginnt zu leuchten, wenn eine elektrische Spannung angelegt wird.
"Beim Anlegen von Elektrizität werden in das organische Material Elektronen und "Elektronenlöcher" injiziert. Das sind entgegengesetzte Ladungen, die in dem Film aufeinander zu wandern und sich treffen. Dabei wird dann Energie in Form von Licht frei."
Völlig neu ist die Technologie indes nicht, denn schon vor rund 20 Jahren wurden die ersten Materialien mit derartigen Eigenschaften hergestellt. Allerdings dauerte es bis heute, um mit dem Verfahren brauchbare Bildschirme zu bauen. Und dennoch ist es bis zur Marktreife noch ein gutes Stück Weg, denn bislang werden von Osram lediglich gelbe, grüne und orange Anzeigeelemente angeboten - die Farben weiß und rot sollen bald dazu kommen. Blaue Displays bereiten den Ingenieuren da schon mehr Sorgen:
"Materialien, die blaues Licht aussenden, sind im Moment diejenigen, die bei der Zuverlässigkeit noch den meisten Arbeitsbedarf haben."
Ein weiteres Problem ist die Haltbarkeit der kräftig leuchtenden Foliendisplays: Gelbe und grüne Displays überdauern immerhin vier Jahre, während die anderen Farben noch bei weitem nicht so lange durchhalten. Der Grund liegt darin, dass die empfindlichen organischen Substanzen beispielsweise von Sauerstoff oder Wasser angegriffen werden. Deshalb muss die OLE-Diode zwischen zwei millimeterdünnen Glasscheiben hermetisch eingesperrt werden. Dieser Schutzkäfig selbst wiegt und misst dabei ein Zigfaches der eigentlich leuchtenden und gerade einen halben Mikrometer dicken Folie. Bedauerlich, denn aus dem dünnen Häutchen ließen sich ansonsten praktische Anzeigen zum Aufrollen herstellen. Das bleibe aber weiter Zukunftsmusik, meint Karsten Diekmann:
"Flexible OLED-Displays werden Sie nicht innerhalb dieser Dekade sehen. Das Hauptproblem ist da die Durchlässigkeit für Umgebungsfeuchtigkeit."
Ebenso dürften echte Großbildschirme auf OLED-Basis noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, denn noch sind die organischen Displays gerade einmal briefmarkengroß. Nur langsam beginnen die Prototypen zu wachsen. Dennoch finden sich OLED-Folien bereits in einigen wenigen Anwendungen, darunter in einigen Handy-Außenanzeigen, einer Festplatte für unterwegs, in Medizingeräten und in einem Audio-Mischpult. Später sollen die Hauptschirme von Mobiltelefonen folgen, während erste Bildschirme für Computer- und Fernsehen erst im nächsten Jahrzehnt kommen dürften. Osram-Ingenieur Diekmann träumt jedoch schon etwas weiter in die Zukunft:
"Vielleicht vereinigen sich leuchtende Flächen und Flachbildschirme irgendwo in der Zukunft zu einer großen Leuchttapete, auf der ich dann auch Fernsehen gucken kann."
[Quelle: Hellmuth Nordwig]
"Hier wird das Licht in dem Displaymodul selbst erzeugt, im Gegensatz zum Liquid Crystal Display, bei dem eine Hinterleuchtung hinter einem Lichtshutter liegt und dieser das Licht filtert."
Auf den ersten Blick fällt das brillant strahlende Bild des Prototypen im Vergleich zum herkömmlichen LCD-Monitor auf. Doch der eigentliche Clou zeigt sich erst, wenn man auf beide Monitore im schrägen Winkel schaut. Denn weil die Kunststoffmoleküle selbst leuchten, strahlen sie ihr Bild in einem wesentlichen größeren Winkel ab als herkömmliche Flachbildschirme. OLED - Organic Light Emitting Diode - nennt sich das neue Verfahren, dass etwa dafür sorgen soll, dass wirklich alle Mitglieder einen Film am Flachfernseher gleich gut sehen können. Die Mattscheibe von morgen besteht aus mehreren Lagen, deren Herzstück jedoch ein spezieller Kohlenstofffilm bildet. Das Material ist zwischen einer positiven und einer negativen Elektrodenschicht eingespannt und beginnt zu leuchten, wenn eine elektrische Spannung angelegt wird.
"Beim Anlegen von Elektrizität werden in das organische Material Elektronen und "Elektronenlöcher" injiziert. Das sind entgegengesetzte Ladungen, die in dem Film aufeinander zu wandern und sich treffen. Dabei wird dann Energie in Form von Licht frei."
Völlig neu ist die Technologie indes nicht, denn schon vor rund 20 Jahren wurden die ersten Materialien mit derartigen Eigenschaften hergestellt. Allerdings dauerte es bis heute, um mit dem Verfahren brauchbare Bildschirme zu bauen. Und dennoch ist es bis zur Marktreife noch ein gutes Stück Weg, denn bislang werden von Osram lediglich gelbe, grüne und orange Anzeigeelemente angeboten - die Farben weiß und rot sollen bald dazu kommen. Blaue Displays bereiten den Ingenieuren da schon mehr Sorgen:
"Materialien, die blaues Licht aussenden, sind im Moment diejenigen, die bei der Zuverlässigkeit noch den meisten Arbeitsbedarf haben."
Ein weiteres Problem ist die Haltbarkeit der kräftig leuchtenden Foliendisplays: Gelbe und grüne Displays überdauern immerhin vier Jahre, während die anderen Farben noch bei weitem nicht so lange durchhalten. Der Grund liegt darin, dass die empfindlichen organischen Substanzen beispielsweise von Sauerstoff oder Wasser angegriffen werden. Deshalb muss die OLE-Diode zwischen zwei millimeterdünnen Glasscheiben hermetisch eingesperrt werden. Dieser Schutzkäfig selbst wiegt und misst dabei ein Zigfaches der eigentlich leuchtenden und gerade einen halben Mikrometer dicken Folie. Bedauerlich, denn aus dem dünnen Häutchen ließen sich ansonsten praktische Anzeigen zum Aufrollen herstellen. Das bleibe aber weiter Zukunftsmusik, meint Karsten Diekmann:
"Flexible OLED-Displays werden Sie nicht innerhalb dieser Dekade sehen. Das Hauptproblem ist da die Durchlässigkeit für Umgebungsfeuchtigkeit."
Ebenso dürften echte Großbildschirme auf OLED-Basis noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, denn noch sind die organischen Displays gerade einmal briefmarkengroß. Nur langsam beginnen die Prototypen zu wachsen. Dennoch finden sich OLED-Folien bereits in einigen wenigen Anwendungen, darunter in einigen Handy-Außenanzeigen, einer Festplatte für unterwegs, in Medizingeräten und in einem Audio-Mischpult. Später sollen die Hauptschirme von Mobiltelefonen folgen, während erste Bildschirme für Computer- und Fernsehen erst im nächsten Jahrzehnt kommen dürften. Osram-Ingenieur Diekmann träumt jedoch schon etwas weiter in die Zukunft:
"Vielleicht vereinigen sich leuchtende Flächen und Flachbildschirme irgendwo in der Zukunft zu einer großen Leuchttapete, auf der ich dann auch Fernsehen gucken kann."
[Quelle: Hellmuth Nordwig]