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Tarifkonflikt
Lufthansa-Piloten dürfen wie geplant streiken

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit darf die Piloten der Lufthansa wie geplant für Dienstag und Mittwoch zum Streik aufrufen. Das erklärte das Landesarbeitsgericht München, nachdem die Lufthansa am Abend ihren Antrag gegen den geplanten Ausstand zurückgezogen hatte..

28.11.2016
    Flugreisende stehen im Terminal 1 des Flughafens von Frankfurt am Main vor Lufthansa Check-in-Terminals. Der Streik hat die Airline zur Absage von rund 876 Flügen gezwungen.
    Lufthansa-Kunden müssen sich erneut auf Ausfälle einstellen. (pa/dpa/A.Dedert)
    Zuvor hatte das Arbeitsgericht München den Streik in erster Instanz für rechtmäßig erklärt.
    Damit müssten am Dienstag rund 82.000 und am Mittwoch etwa 98.000 Fluggäste umplanen, teilte die Lufthansa in Frankfurt am Main mit. Die Fluggesellschaft veröffentlichte für beide Tage einen Sonderflugplan und rief Kunden auf, sich auf der Internetseite LH.com über den Status ihres gebuchten Flugs zu informieren. Auch bei der kostenlosen Hotline 0800-8506070 gebe es Rat.
    Die Lufthansa hatte die Lohnforderungen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für in Teilen rechtswidrig eingestuft. Man sei enttäuscht, dass die Piloten erneut den Weg der Eskalation gingen.
    VC hatte in dem festgefahrenen Tarifkonflikt am Sonntagabend abermals zu Streiks für Dienstag und Mittwoch aufgerufen. Ein Angebot des Konzerns hatten die Piloten am Wochenende abgelehnt. Lufthansa hatte ein Gehaltsplus von 4,4 Prozent eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern und Neueinstellungen vorgeschlagen. VC sieht darin kein verhandlungsfähiges Angebot. Sie fordert Tariferhöhungen von insgesamt 22 Prozent über fünf Jahre bis April 2017.
    Streiks seit Mittwoch
    Die Piloten hatten seit Mittwoch gestreikt, infolgedessen verpassten laut Konzernangaben bis Samstagabend 350.000 Menschen ihre Flüge. In der laufenden Tarifauseinandersetzung haben die Piloten seit April 2014 bereits 14 Mal ihre Arbeit niedergelegt. Die Lufthansa veranschlagt die Einbußen eines Streiktags auf der Kurz- und Langstrecke auf zehn Millionen Euro.
    (fwa/ach/cvo)