Walter Marciniak ist leidenschaftlicher Taschenmacher - und repariert im Nebenjob Turngeräte. Böcken, Sprungkästen und Pferden zieht er das alte Fell, respektive Leder über die Ohren und bepolstert sie neu. Aus dem vom vielen Schweiße gebrandmarkten Leder eine Tasche zu machen, das wäre Marciniak "nie in die Tüte gekommen".
Dabei, so gibt er heute zu, ist dieses rein pflanzlich gegerbte Leder von allerbester Qualität,
"dass Leder der älteste Werkstoff ist, den es auf der Welt gibt. Dass das Leder, wenn es einmal von einem Bock oder Kasten abgezogen worden ist, noch lange nicht zu Ende ist, sondern dass da noch eine wunderschöne Tasche draus werden kann."
Der Designer Bernd Dörr griff nämlich vor ein paar Jahren per Zufall tief in Marciniaks "Müllbeutel", holte das alte Leder wieder hervor, genauso alten Mattenstoff und Kletterseile und hatte die zündende Idee.
Die Taschen, Laptophüllen und Portemonnaies aus Turnutensilien, die Dörr unter der Marke Zirkeltraining vertreibt, haben längst alle wichtigen Preise für Produktdesign eingesackt und werden als besonders stylisches Accessoire in aller Welt umhergetragen, unter anderem in Japan.
Dabei ist die Idee nicht neu, aus gebrauchten Alltags- oder Industriematerialen Rucksäcke, Umhängetaschen oder Portemonnaies zu nähen, klärt der Kommunikationsdesigner Professor Helmuth Langer auf. Er lehrt an verschiedenen in- und ausländischen Universitäten u.a. auch Grundlagen des ökologischen, nachhaltigen Produzierens.
"Generell ist unsere Anforderung an die Kreativität der Designer sehr hoch, in Materialkenntnis und Wiederverwendungszyklen zu denken. Von daher stößt es Kreativität an, umzudenken, wie man Materialien umweltfreundlich verbrauchen - und gebrauchen kann. Das Faszinierende ist, es ist so eine Art Anti-Haltung, dass man aus benutzten Materialien etwas Neues herstellt, die Kreativität spielen lässt, und dass dann zu neuen Gewohnheiten praktisch umformt."
Inzwischen können Öko– und Modebewusste Taschen aus verschiedensten Altmaterialien kaufen. Aus Feuerwehrwehrschläuchen zum Beispiel. Oder LKW-Plane. Oder Zeltstoff.
"Diese Taschen sind teilweise sehr robust und von daher vom Nachhaltigkeitsgedanken sehr optimal. Es stößt neues Denken an. Zum Beispiel gibt es ein völlig neues Material, Haut von Lachs wird zu Leder verarbeitet und kann für Schuhe und auch Taschen verwendet werden. Früher wurde es weggeworfen und jetzt wird es verwendet. Zum Beispiel ich hab Ihnen hier mitgebracht eine Verpackung aus Palmblatt für Seife, also man verwendet weder Plastik noch Karton und hat eine völlig neue haptische und visuelle Angelegenheit."
Ob die Käufer solcher Taschen allerdings wirklich von der Recycling-Idee beseelte Umweltschützer sind, scheint fraglich. Es geht da doch wohl mehr ums Image: um das des asketischen Sportlers, des unerschrockenen Brandbekämpfers, des rauen Landstraßen-Kapitäns. Wobei die echten gebrauchten Lkw-Planen derzeit gar nicht mehr zu Taschen recycelt werden, wie ein Hersteller etwas verschämt zugibt: Die stänken nämlich so sehr nach Dieselruß und Reifengummi, dass man damit im Büro eher unangenehm auffallen würde.
Dabei, so gibt er heute zu, ist dieses rein pflanzlich gegerbte Leder von allerbester Qualität,
"dass Leder der älteste Werkstoff ist, den es auf der Welt gibt. Dass das Leder, wenn es einmal von einem Bock oder Kasten abgezogen worden ist, noch lange nicht zu Ende ist, sondern dass da noch eine wunderschöne Tasche draus werden kann."
Der Designer Bernd Dörr griff nämlich vor ein paar Jahren per Zufall tief in Marciniaks "Müllbeutel", holte das alte Leder wieder hervor, genauso alten Mattenstoff und Kletterseile und hatte die zündende Idee.
Die Taschen, Laptophüllen und Portemonnaies aus Turnutensilien, die Dörr unter der Marke Zirkeltraining vertreibt, haben längst alle wichtigen Preise für Produktdesign eingesackt und werden als besonders stylisches Accessoire in aller Welt umhergetragen, unter anderem in Japan.
Dabei ist die Idee nicht neu, aus gebrauchten Alltags- oder Industriematerialen Rucksäcke, Umhängetaschen oder Portemonnaies zu nähen, klärt der Kommunikationsdesigner Professor Helmuth Langer auf. Er lehrt an verschiedenen in- und ausländischen Universitäten u.a. auch Grundlagen des ökologischen, nachhaltigen Produzierens.
"Generell ist unsere Anforderung an die Kreativität der Designer sehr hoch, in Materialkenntnis und Wiederverwendungszyklen zu denken. Von daher stößt es Kreativität an, umzudenken, wie man Materialien umweltfreundlich verbrauchen - und gebrauchen kann. Das Faszinierende ist, es ist so eine Art Anti-Haltung, dass man aus benutzten Materialien etwas Neues herstellt, die Kreativität spielen lässt, und dass dann zu neuen Gewohnheiten praktisch umformt."
Inzwischen können Öko– und Modebewusste Taschen aus verschiedensten Altmaterialien kaufen. Aus Feuerwehrwehrschläuchen zum Beispiel. Oder LKW-Plane. Oder Zeltstoff.
"Diese Taschen sind teilweise sehr robust und von daher vom Nachhaltigkeitsgedanken sehr optimal. Es stößt neues Denken an. Zum Beispiel gibt es ein völlig neues Material, Haut von Lachs wird zu Leder verarbeitet und kann für Schuhe und auch Taschen verwendet werden. Früher wurde es weggeworfen und jetzt wird es verwendet. Zum Beispiel ich hab Ihnen hier mitgebracht eine Verpackung aus Palmblatt für Seife, also man verwendet weder Plastik noch Karton und hat eine völlig neue haptische und visuelle Angelegenheit."
Ob die Käufer solcher Taschen allerdings wirklich von der Recycling-Idee beseelte Umweltschützer sind, scheint fraglich. Es geht da doch wohl mehr ums Image: um das des asketischen Sportlers, des unerschrockenen Brandbekämpfers, des rauen Landstraßen-Kapitäns. Wobei die echten gebrauchten Lkw-Planen derzeit gar nicht mehr zu Taschen recycelt werden, wie ein Hersteller etwas verschämt zugibt: Die stänken nämlich so sehr nach Dieselruß und Reifengummi, dass man damit im Büro eher unangenehm auffallen würde.