Vielen Pendlern und Benutzern der öffentlichen Verkehrmittel bietet sich derzeit ein ungewöhnliches Bild. Fahrgäste mit größeren Taschen werden gebeten, diese zu öffnen. An Bahnhöfen und vielen zentralen Plätzen Kopenhagens zeigt die Polizei Präsenz:
"Wir schauen, ob alles so ist wie es sein soll. Wir pendeln zwischen den verschiedenen Stationen und gucken nach herrenlosen Gepäckstücken."
Nach den Bombenanschlägen in London machte den Dänen vor allem das Bekennerschreiben Angst: Darin hatte es geheißen: Auch Dänemark werde nicht von Anschlägen verschont bleiben, sollte das Land seine Truppen nicht aus dem Irak zurückziehen. Als Konsequenz haben die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen in ganz Dänemark erhöht. Vor allem die Einwohner der Hauptstadt fürchten, aus den Drohungen könnte schon bald blutiger Ernst werden.
"Wir sind nicht so naiv zu glauben, dass wir durch unsere bloße Präsenz einen Terroranschlag verhindern können, aber wenn wir es schaffen, die Gemüter der Bürger zu beruhigen und gleichzeitig ihre Achtsamkeit zu schärfen, dann haben wir schon eine Menge erreicht."
Die Präsenz seiner Mitarbeiter auf den Straßen und Plätzen der Hauptstadt zu verstärken – diesen Auftrag erhielt Flemming Stehen Munch, Vizechef der Kopenhagener Polizei, vergangene Woche von höchster Stelle. Noch am Donnerstag Abend trat der so genannte Sicherheitsrat des Landes zusammen. Bei den vertraulichen Beratungen sei eine ganze Reihe von sichtbaren und unsichtbaren Sicherheitsmaßen beschlossen worden, erklärt Bendt Bendtsten, der gegenwärtig die Amtsgeschäfte als Wirtschaftsminister führt.
Unterstützung für die eingeleiteten Schritte erhielt die Regierung aus den Reihen der Opposition. Die Vorsitzende der dänischen Sozialdemokraten, Helle Thorning-Schmidt, betonte, der Terror sei näher an das Land herangerückt. Pia Kjærsgaard, Vorsitzende der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei, forderte, islamische Gruppen noch schärfer zu beobachten und, wo immer möglich, zu verbieten. Damit aber nicht genug:
"Ich finde, wir sollten die Schengener Zusammenarbeit überdenken und unsere Grenzen schließen. Wir wissen heute doch gar nicht, wer ins Land kommt."
Die Frage sei nicht ob, sondern wann Terroristen auch in Dänemark zuschlagen würden, so der an der Kopenhagener Universität lehrende Sicherheitsexperte Mikkel Vedby-Rasmussen. Durch sein Engagement im Irak sei das Land ein potentielles Ziel. Und tatsächlich, so der Nordeuropa-Korrespondent des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera, Osama Al-Habahbeh, sei Dänemark in der arabischen Welt schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr:
"Es würde mich nicht wundern, wenn etwas passieren würde. Dänemark hat in der arabischen Welt jüngst viel Aufsehen erregt – da war der Bush-Besuch vergangene Woche, der Folter-Skandal im vergangenen Jahr, überhaupt sieht man das Land als aktiven Alliierten der USA und Großbritanniens in einem Krieg."
Und schon schüren auch die dänischen Medien die Angst vor Terroraktionen im eigenen Land. Vier der großen Tages- und Boulevardzeitungen des Landes fragten am Tag nach den Londoner Anschlägen, ob Kopenhagen das nächste Ziel des internationalen Terrors sei. Die konservative Jyllands-Posten bezeichnete diesen als neues Feindbild und forderte in einem Leitartikel gar ein neuerliches Aufrüsten des Staates. Unterdessen mahnt Außenminister Per Stig Møller zur Vorsicht. Bei allen Sicherheitsvorkehrungen gelte es, die offene Gesellschaft zu bewahren:
"Genau das ist es doch, was sie wollen – dass wir unsere offene Gesellschaft aufgeben. Wir müssen vorsichtig sein, wir müssen acht geben, aber wir dürfen uns nicht mit den Terroristen auf eine Stufe stellen."
"Wir schauen, ob alles so ist wie es sein soll. Wir pendeln zwischen den verschiedenen Stationen und gucken nach herrenlosen Gepäckstücken."
Nach den Bombenanschlägen in London machte den Dänen vor allem das Bekennerschreiben Angst: Darin hatte es geheißen: Auch Dänemark werde nicht von Anschlägen verschont bleiben, sollte das Land seine Truppen nicht aus dem Irak zurückziehen. Als Konsequenz haben die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen in ganz Dänemark erhöht. Vor allem die Einwohner der Hauptstadt fürchten, aus den Drohungen könnte schon bald blutiger Ernst werden.
"Wir sind nicht so naiv zu glauben, dass wir durch unsere bloße Präsenz einen Terroranschlag verhindern können, aber wenn wir es schaffen, die Gemüter der Bürger zu beruhigen und gleichzeitig ihre Achtsamkeit zu schärfen, dann haben wir schon eine Menge erreicht."
Die Präsenz seiner Mitarbeiter auf den Straßen und Plätzen der Hauptstadt zu verstärken – diesen Auftrag erhielt Flemming Stehen Munch, Vizechef der Kopenhagener Polizei, vergangene Woche von höchster Stelle. Noch am Donnerstag Abend trat der so genannte Sicherheitsrat des Landes zusammen. Bei den vertraulichen Beratungen sei eine ganze Reihe von sichtbaren und unsichtbaren Sicherheitsmaßen beschlossen worden, erklärt Bendt Bendtsten, der gegenwärtig die Amtsgeschäfte als Wirtschaftsminister führt.
Unterstützung für die eingeleiteten Schritte erhielt die Regierung aus den Reihen der Opposition. Die Vorsitzende der dänischen Sozialdemokraten, Helle Thorning-Schmidt, betonte, der Terror sei näher an das Land herangerückt. Pia Kjærsgaard, Vorsitzende der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei, forderte, islamische Gruppen noch schärfer zu beobachten und, wo immer möglich, zu verbieten. Damit aber nicht genug:
"Ich finde, wir sollten die Schengener Zusammenarbeit überdenken und unsere Grenzen schließen. Wir wissen heute doch gar nicht, wer ins Land kommt."
Die Frage sei nicht ob, sondern wann Terroristen auch in Dänemark zuschlagen würden, so der an der Kopenhagener Universität lehrende Sicherheitsexperte Mikkel Vedby-Rasmussen. Durch sein Engagement im Irak sei das Land ein potentielles Ziel. Und tatsächlich, so der Nordeuropa-Korrespondent des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera, Osama Al-Habahbeh, sei Dänemark in der arabischen Welt schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr:
"Es würde mich nicht wundern, wenn etwas passieren würde. Dänemark hat in der arabischen Welt jüngst viel Aufsehen erregt – da war der Bush-Besuch vergangene Woche, der Folter-Skandal im vergangenen Jahr, überhaupt sieht man das Land als aktiven Alliierten der USA und Großbritanniens in einem Krieg."
Und schon schüren auch die dänischen Medien die Angst vor Terroraktionen im eigenen Land. Vier der großen Tages- und Boulevardzeitungen des Landes fragten am Tag nach den Londoner Anschlägen, ob Kopenhagen das nächste Ziel des internationalen Terrors sei. Die konservative Jyllands-Posten bezeichnete diesen als neues Feindbild und forderte in einem Leitartikel gar ein neuerliches Aufrüsten des Staates. Unterdessen mahnt Außenminister Per Stig Møller zur Vorsicht. Bei allen Sicherheitsvorkehrungen gelte es, die offene Gesellschaft zu bewahren:
"Genau das ist es doch, was sie wollen – dass wir unsere offene Gesellschaft aufgeben. Wir müssen vorsichtig sein, wir müssen acht geben, aber wir dürfen uns nicht mit den Terroristen auf eine Stufe stellen."