Jetzt gedeihen in der "Spuikom" hinter dem Ostender Hafen wieder "Ostendaises". Einige dieser Austern wachsen hier von der Larve bis zur verzehrbaren Delikatesse. Andere werden importiert und wochen- oder monatelang "verfeinert". Biologe Daan Delbaere vom flämischen Fischereiministerium hat die Zucht wissenschaftlich betreut:
"In der "Spuikom" bekommen die berühmten "Ostendaises" ihre grünliche Farbe und ihren ganz besonderen Geschmack. Das hängt mit Wasser, Schlamm, Algen und Tang in diesem Gebiet zusammen."
Nach belgischen Austern kommen jetzt belgische Muscheln auf den Markt. 1999 begannen die ersten Experimente, zehn Kilometer vor der Küste bei Nieuwpoort. Die so genannte "Hängetechnik" südfranzösischer und galizischer Muschelzüchter wurde den härteren Bedingungen in der Nordsee angepasst. Von einem verankerten Stahlgestell baumeln fünf Meter lange Taue ins Wasser. Darauf setzen sich die jungen Muschellarven fest. Daan Delbaere, auch hier Berater:
"Unsere Zucht hat einen entscheidenden Vorteil. Sie ist sehr dauerhaft. Denn die Muschelsaat stammt aus der freien Natur. Sie treibt von alten, natürlichen Muschelbänken vor dem französischen Dünkirchen hierher."
Nicht nur dadurch waren der Wissenschaftler und der Fischer, der das Wagnis in Nieuwpoort einging, angenehm überrascht:
"Die Muscheln wachsen schneller als anderswo. In nur anderthalb Jahren sind sie verkaufsreif. Sie haben sehr viel Fleisch - 20 bis 30 Prozent des Gesamtgewichts - und schmecken ausgezeichnet. Eine andere Besonderheit unserer Muschelzucht: Auf der Schale setzen sich weder Pocken noch Tang fest, und im Inneren weder Sand noch Schlamm, weil die Tiere im strömenden Wasser hängen."
Das Resultat übertrifft alle Erwartungen: Pro Meter Tau 36 Kilo Muscheln - die mit einem einfachen Apparat geerntet werden können. Zusammen mit der kostenlosen Saat, dem schnellen Wachstum, der perfekten Qualität bedeutet das: Belgische Muscheln sind billiger als der Import, insbesondere aus dem benachbarten Zeeland. Folglich werden vor Nieuwpoort zusätzliche Gestelle installiert, um im Jahr 2007 bereits 1000 Tonnen zu ernten.
Weitere und größere Kulturen sollen um die Windturbinen-Parks entstehen, die vor Ostende und Knokke auf hoher See gebaut werden. So dürfte Belgien bis zum Ende des Jahrzehnts die Hälfte seines Schalentier-Bedarfs aus eigener Zucht decken. Die Erfolgsgeschichte illustriert auch, dass sich die Wasserqualität erheblich verbessert hat - anders würden Austern und Muscheln nicht gedeihen beziehungsweise wenn, von der streng kontrollierenden "Lebensmittelagentur" nicht zum Verzehr freigegeben werden:
"Man klagt inzwischen sogar über die gute Wasserqualität. Nitrate und Phosphate fördern nämlich das Wachstum von Phytoplankton, die Nahrung für Zooplankton, das seinerseits von Muschel- und Fischlarven gefressen wird. Angeblich gibt es weniger Larven, weil das Wasser zu sauber geworden ist!"
"In der "Spuikom" bekommen die berühmten "Ostendaises" ihre grünliche Farbe und ihren ganz besonderen Geschmack. Das hängt mit Wasser, Schlamm, Algen und Tang in diesem Gebiet zusammen."
Nach belgischen Austern kommen jetzt belgische Muscheln auf den Markt. 1999 begannen die ersten Experimente, zehn Kilometer vor der Küste bei Nieuwpoort. Die so genannte "Hängetechnik" südfranzösischer und galizischer Muschelzüchter wurde den härteren Bedingungen in der Nordsee angepasst. Von einem verankerten Stahlgestell baumeln fünf Meter lange Taue ins Wasser. Darauf setzen sich die jungen Muschellarven fest. Daan Delbaere, auch hier Berater:
"Unsere Zucht hat einen entscheidenden Vorteil. Sie ist sehr dauerhaft. Denn die Muschelsaat stammt aus der freien Natur. Sie treibt von alten, natürlichen Muschelbänken vor dem französischen Dünkirchen hierher."
Nicht nur dadurch waren der Wissenschaftler und der Fischer, der das Wagnis in Nieuwpoort einging, angenehm überrascht:
"Die Muscheln wachsen schneller als anderswo. In nur anderthalb Jahren sind sie verkaufsreif. Sie haben sehr viel Fleisch - 20 bis 30 Prozent des Gesamtgewichts - und schmecken ausgezeichnet. Eine andere Besonderheit unserer Muschelzucht: Auf der Schale setzen sich weder Pocken noch Tang fest, und im Inneren weder Sand noch Schlamm, weil die Tiere im strömenden Wasser hängen."
Das Resultat übertrifft alle Erwartungen: Pro Meter Tau 36 Kilo Muscheln - die mit einem einfachen Apparat geerntet werden können. Zusammen mit der kostenlosen Saat, dem schnellen Wachstum, der perfekten Qualität bedeutet das: Belgische Muscheln sind billiger als der Import, insbesondere aus dem benachbarten Zeeland. Folglich werden vor Nieuwpoort zusätzliche Gestelle installiert, um im Jahr 2007 bereits 1000 Tonnen zu ernten.
Weitere und größere Kulturen sollen um die Windturbinen-Parks entstehen, die vor Ostende und Knokke auf hoher See gebaut werden. So dürfte Belgien bis zum Ende des Jahrzehnts die Hälfte seines Schalentier-Bedarfs aus eigener Zucht decken. Die Erfolgsgeschichte illustriert auch, dass sich die Wasserqualität erheblich verbessert hat - anders würden Austern und Muscheln nicht gedeihen beziehungsweise wenn, von der streng kontrollierenden "Lebensmittelagentur" nicht zum Verzehr freigegeben werden:
"Man klagt inzwischen sogar über die gute Wasserqualität. Nitrate und Phosphate fördern nämlich das Wachstum von Phytoplankton, die Nahrung für Zooplankton, das seinerseits von Muschel- und Fischlarven gefressen wird. Angeblich gibt es weniger Larven, weil das Wasser zu sauber geworden ist!"