
Nach einem Trauergottesdienst wurde Nawalny im Familienkreis auf dem Borissowskoje-Friedhof beigesetzt. An dessen Rand skandierten Trauergäste Parolen gegen Präsident Putin und den Krieg in der Ukraine. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet unter Berufung auf eine Nichtregierungsorganisation, die Polizei habe sechs Menschen festgenommen. Landesweit habe es insgesamt 45 Festnahmen gegeben - die meisten davon in der Region Nowosibirsk. Der Kreml hatte vor der Teilnahme an nicht-genehmigten Kundgebungen gewarnt.
Vor dem Trauergottesdienst in Moskau hatten sich am Vormittag tausende Menschen an der weiträumig abgesperrten Kirche im Südosten der Stadt versammelt. In einem Live-Stream auf Youtube war zu sehen, wie Trauernde am offenen Sarg Nawalnys gedachten, darunter dessen Mutter. Die Witwe Nawalnys und seine Kinder waren aus Sicherheitsgründen nicht nach Russland gereist.
Bundeskanzler Scholz würdigte den Mut der Trauergäste. Sie seien für die Freiheit ein großes Risiko eingegangen und trügen damit das Vermächtnis von Nawalny weiter, schrieb Scholz auf X.
Diese Nachricht wurde am 01.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.