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Jerusalem
Tausende Teilnehmer bei umstrittenem Flaggenmarsch durch muslimisches Viertel

In Jerusalem haben tausende israelische Nationalisten an einem umstrittenen Flaggenmarsch durch die muslimisch geprägte Altstadt teilgenommen.

    Hunderte israelische Nationalisten schwenken israelische Flaggen vor dem Damaskustor, einer historischen Toranlage in der Altstadt von Jerusalem.
    Der umstrittene Marsch machte unter anderem am Damaskustor Halt, einem Zugang zum muslimischen Viertel in der Altstadt Jerusalems. (AP / Ohad Zwigenberg)
    Laut der Nachrichtenseite "Haaretz" versammelten sich dort rund 20.000 Menschen, darunter der rechtsextreme Polizeiminister Ben-Gvir sowie Finanzminister Smotrich. Vereinzelt wurden gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen jüdischen Nationalisten und palästinensischen Bewohnern gemeldet. Rund 3.200 Sicherheitskräfte sind in Alarmbereitschaft.
    Der Marsch, der jährlich an die israelische Eroberung Ost-Jerusalems 1967 erinnert, wird von Palästinensern als Provokation empfunden. Sie fordern den arabisch geprägten Ostteil der Stadt als künftige Hauptstadt eines eigenen Staates. Vor zwei Jahren war der Marsch wegen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel abgebrochen worden.
    Diese Nachricht wurde am 18.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.